Protocol of the Session on January 24, 2018

Ich sage mal, Sie können doch froh sein, dass Sie in der Opposition sind! Wenn Sie alles das umzusetzen hätten, was Sie hier versprochen haben in der letzten Zeit,

(Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

heute und morgen noch die zusätzlichen Millionen für die kreisfreien Städte Rostock und Schwerin, jetzt sind es wieder die Kosten für das Thema „kostenlose Kitabetreuung“ – wir können doch hier eine Latte aufmachen, da wird einem doch schwindelig, was Sie alles quasi zusagen. Wenn Sie das umsetzen müssten, dann wären Sie doch am Ende!

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Und außerdem will ich Sie darauf aufmerksam machen, dass es von Ihnen ja schon Aussagen zu dem Thema „kostenfreie Kita“ gegeben hat. Ich war jetzt nicht darauf vorbereitet, ich habe es also über Google nicht finden können, aber ich kann mich daran erinnern, dass von Ihnen das Thema „kostenfreie Kita“ in einem Wahlkampf sogar plakatiert worden ist.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: 2002.)

Sie wollten Gutscheine ausgeben. Ich weiß nicht, war es 2002 oder 2006?

(Zurufe von Jochen Schulte, SPD, und Torsten Koplin, DIE LINKE)

War es 2002 oder 2006?

(Jochen Schulte, SPD: 2002.)

(Karsten Kolbe, DIE LINKE: Haben Sie mitgemacht, Herr Heydorn?)

2002 bin ich in den Landtag gekommen und Sie waren mit in der Regierung.

(Henning Foerster, DIE LINKE: Wer war denn da Regierungspartner?)

Und Ihre...

(Karsten Kolbe, DIE LINKE: Sie auch!)

Ja, gut, Sie hätten ja sagen können, entweder kostenlose …

(Karsten Kolbe, DIE LINKE: Wer hat denn gebremst, Herr Heydorn? Wer denn?)

Sie hätten doch damals sagen können, das war unser,

(Unruhe vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

das war unser Leuchtturmprojekt...

(Zuruf von Jochen Schulte, SPD)

Genau, so wichtig war es halt nicht,

(Andreas Butzki, SPD: Sie wollten nur Sozialministerin werden.)

dass man in die Opposition wollte. Man wollte in die Regierung und hat das Projekt letztendlich nicht weiterverfolgt.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

So setzen Sie Ihre Leuchtturmprojekte um! Da hätten Sie doch einen Schnitt ziehen können, hätten sagen können, liebe Freunde von der SPD, wenn die kostenlose Kita nicht kommt, dann stehen wir für eine weitere Regierung …

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Genauso, wie die CDU gesagt hat, 555 Polizisten.)

So ist das mit Ihnen.

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Haben wir auch gekriegt von Ihnen.)

Wir reden doch jetzt von Ihnen!

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Wahlalter mit 16 war ja anscheinend hier nicht so wichtig.)

Wir reden doch davon, Frau Oldenburg, wir reden...

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Sonst hätten Sie es ja hier durchgesetzt.)

Nicht ablenken!

(Unruhe vonseiten der Fraktion der CDU)

Das nennt man nach Schopenhauer eristische Dialektik, die funktioniert aber bei mir nicht.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD – Peter Ritter, DIE LINKE: Ach, sind Sie wieder klug heute!)

Ihre Kollegin hat hier vorne gestanden und hat gesagt, wenn wir was zusagen,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ob Sie mal zum Thema reden?!)

dann sind wir aber beim Umsetzen die Ersten an der Spritze.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Reden Sie mal zur kostenfreien Kita!)

Das ist nicht der Fall. Sie haben das Projekt aufgegeben und weiter mit uns regiert. Das ist die Realität.

Und jetzt noch mal etwas, was eigentlich leicht zu verstehen ist. Wenn Sie sich hier hinstellen und sagen, kostenlose Kita, können wir doch finanzieren aus dem Haushaltsüberschuss, 2019/2020 ist ein Haushaltsüberschuss quasi entstanden und da hätte man jetzt die entsprechenden Jahre ja auch finanzieren können: Das hätte man machen können, aber eine Kostenzusage zur Übernahme aller Kitakosten ist ein langfristiges Projekt, das kann man sich nicht über zwei Jahre angucken,

sondern da muss man quasi dabeibleiben und das Jahr für Jahr in den Haushalt einstellen. Das sind deutlich zweistellige Millionenbeträge, die den Haushalt dauerhaft belasten.

(Torsten Renz, CDU: Zweistellig?)

Und jeder...

(Torsten Renz, CDU: Dreistellig! Dreistellig!)

Oder dreistellige Millionenbeträge.

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Genau.)