(Unruhe vonseiten der Fraktion der SPD – Peter Ritter, DIE LINKE: Ja, Sie sind auch so ein Fantast! Biodeutsche Fantasien!)
Es geht auch um die Frage der Unschuldsvermutung. Die Gewaltäußerungen – hier hat Herr Arppe eingestanden, dass sie von ihm stammen, darüber brauchen wir keine weiteren Worte zu verlieren.
Der ganze – Entschuldigung für die Ausdrucksweise – pädophile Dreck dagegen ist von ihm zurückgewiesen worden. Er behauptet, das seien ihm untergeschobene Äußerungen, die nicht von ihm stammen.
Das können Sie glauben oder nicht, das kann ich glauben oder nicht, aber wir alle haben so viel Rechtsstaatlichkeit zu wahren, dass die Unschuldsvermutung auch da zur Geltung kommen muss.
Ich bitte, zur Kenntnis zu nehmen, dass es eine entsprechende Verurteilung nicht gibt und dass es eine entsprechende Verurteilung auch nicht geben kann,
(Jörg Heydorn, SPD: Die Guillotine rauf und runter, das sind so Dinge, die… – Glocke der Vizepräsidentin)
(Thomas Krüger, SPD: Das ist eine einzige Relativierung, die Sie hier machen. – Zuruf von Rainer Albrecht, SPD)
Ich möchte noch mal darauf hinweisen, dass dieser rechtsstaatliche Grundsatz auch Herrn Arppe zugutekommen muss und dass es eine Verurteilung wegen dieser Taten nicht geben wird,
(Jochen Schulte, SPD: Herr Professor Weber, Ihr ganzer Redebeitrag ist eine einzige Peinlichkeit für dieses Parlament.)
(Jochen Schulte, SPD: Ja, das sehe ich auch so, und ich glaube, das sehen die Menschen in diesem Land auch so.)
Punkt 2, Punkt 2 in Ihrem Antrag: Dabei geht es um die Tatsache, dass Herr Arppe seine Ämter niederlegen und auch sein Mandat hier im Landtag aufgeben muss. Auch dazu haben wir ihn längst aufgefordert. Das ist also ebenfalls etwas, was längst von unserer Seite erfolgt ist. Da stimmen wir zu. Unabhängig von der Unschuldsvermutung sind auch wir der Meinung, wer so in den Verdacht gerät gehandelt zu haben, hat keinen Platz im Landtag verdient. Aber, wie gesagt, längst geschehen.
Punkt 3: Da geht es jetzt um die Offenlegung der Chatprotokolle und die durch nichts bewiesenen Anwürfe gegen Kollegen aus unserer Fraktion. Ich möchte hierzu nur deutlich erklären,
juristisch handelt es sich dabei um einen Fall der Unmöglichkeit, denn Offenlegungen von irgendwelchen Foren, Chatprotokollen und Ähnlichem können nur verlangt werden, wenn alle Teilnehmer einwilligen.
Teilnehmer dieser Protokolle, dieser Foren, die ich im Einzelnen nicht kenne – Sie können gern nachprüfen, ich war in keinem einzigen beteiligt –,
(Peter Ritter, DIE LINKE: Was halten Sie denn von den Aussagen Ihrer Kollegen? Reden Sie doch nicht um den heißen Brei herum! Bewerten Sie die Aussagen Ihrer Kollegen!)
Teilnehmer dieser Protokolle sind nicht nur Mitglieder unserer Landtagsfraktion, sondern eine ganze Menge anderer Bürger.
(Unruhe vonseiten der Fraktion der SPD – Ralf Mucha, SPD: Spitzfindigkeiten! – Zurufe von Andreas Butzki, SPD, und Jochen Schulte, SPD – Glocke der Vizepräsidentin)
Im Übrigen unterliegen auch solche Chatprotokolle dem Schutz des Post-, Brief- und Fernmeldegeheimnisses,
(Jochen Schulte, SPD: Herr Professor Weber, sagen Sie doch einfach, Ihre Fraktion will das nicht! Ihre Kollegen, Herr Hersel, Herr Jesus de Fernandes, möchten das nicht.)
(Jochen Schulte, SPD: Sie möchten sich hinter Formalien verstecken und der Öffentlichkeit nicht darlegen, wie viele von Ihren eigenen Parteifreunden dazu bereit sind. So einfach ist das Leben doch manchmal.)