Protocol of the Session on July 13, 2017

Sie meint nur das Neue Testament, okay. Sie sagte, die Bibel, und von mir aus …

Abschließend noch zu meiner Vorrednerin Frau von …

(Karen Larisch, DIE LINKE: Sie kennen die Bibel und ich den Koran.)

Wenn Sie eine Frage haben, am besten ans Mikrofon, sonst verstehe ich Sie nicht.

(Zuruf aus dem Plenum: Das war jetzt ein Zwischenruf, Herr Manthei.)

Okay, kein Problem.

Dann noch abschließend zu Frau von Allwörden: Das ist ja das, was dann immer kommt, das Argument. Dafür bin ich Ihnen dankbar, dass Sie das gebracht haben. Ja, um Himmels willen, der Staat soll doch nicht mit Polizei in die Kirche einmarschieren. Also das ist immer so ein Angstschüren. Das wird definitiv nicht notwendig sein, weil erstens die betroffenen Personen, die hier sind, ich weiß jetzt nicht alle Fälle, aber in aller Regel schlafen sie ja nicht auf der Kirchenbank in einer richtigen Kirche oder so, sondern sie sind schon in irgendwelchen Wohnungen untergebracht. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Kirchenvertreter, wenn der Innenminister klipp und klar sagt, ich dulde das nicht mehr, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kirchen es darauf anlegen werden.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Tilo Gundlack, SPD: Woher wollen Sie das wissen? – Zuruf von Manfred Dachner, SPD)

Das glaube ich nicht. Das kann ich mir nicht vorstellen, dass Kirchen hier bewusst staatliche Gewalt provozieren werden.

(Vincent Kokert, CDU: Wir werden jedenfalls nicht mit Polizeikräften Kirchen räumen, Herr Dr. Manthei.)

Das sage ich ja, da bin ich völlig Ihrer Meinung. Ich bin mir aber sehr sicher, dass das gar nicht notwendig sein wird.

(Vincent Kokert, CDU: Das wollen die Polizisten übrigens auch nicht.)

Es ist also Zeit, diese Einstellung gegenüber dem sogenannten Kirchenasyl – ich sage immer bewusst „sogenannte“, weil der Begriff sich ein bisschen verselbstständigt hat, aber das gibt es nicht, es gibt kein Kirchenasyl –

(Vincent Kokert, CDU: Ja, das wissen wir ja.)

zu überdenken. Daher bitte ich Sie um Zustimmung zu unserem Antrag. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der AfD auf Drucksache 7/779. Wer dem Antrag zuzustimmen wünscht, den bitte ich jetzt um sein Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? – Gibt es Stimmenthaltungen? – Das ist nicht der Fall. Damit ist der Antrag der Fraktion der AfD auf Drucksache 7/779 bei Zustimmung der Fraktion der AfD, Gegenstimmen der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE abgelehnt.

Wie ich bereits erwähnt hatte, hat der Abgeordnete Herr Dr. Manthei, Fraktion der AfD, darum gebeten, gemäß Paragraf 88 unserer Geschäftsordnung eine persönliche Bemerkung abzugeben.

Ich erteile nun dem Abgeordneten Herrn Dr. Manthei das Wort.

Vielen Dank, Frau Präsidentin!

Ich möchte noch folgende persönliche Erklärung abgeben. Sie betrifft die Äußerung des Innenministers, in der er insbesondere meine Kleinen Anfragen an das Innenministerium hier kritisiert hat. Ich zitiere, er hat insbesondere gesagt, jedes Maß sei verloren, die, Zitat, „sinnfreien Anfragen“ hätten ihn, Zitat, „erschaudern lassen“ und dann, Zitat, „weiß nicht, was Sie mit der Anfrage vorhaben“, Zitatende.

(Patrick Dahlemann, SPD: Sehr richtig, Herr Innenminister.)

Das war auch der Grund, weshalb ich die Sondersitzung des Ältestenrates beantragt habe. Da muss ich deutlich

sagen: Diese verdeckten Vorwürfe weise ich hier für mich und für meine gesamte Fraktion entschieden zurück.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Zuruf von Tilo Gundlack, SPD)

Das steht schlichtweg der Landesregierung, auch keinem Minister zu, das betrifft auch die anderen Abgeordnetenkollegen.

(Patrick Dahlemann, SPD: Dann erklären Sie doch mal, was Sie mit der Anfrage wollen!)

Ein Minister hat nicht das Recht, …

Herr Dahlemann, beruhigen Sie sich und hören Sie mir jetzt mal zu!

… hat nicht das Recht, die Kleinen Anfragen, das ist das ureigenste parlamentarische Recht jedes Abgeordneten und kein Minister hat das Recht, das inhaltlich oder die Anzahl zu kritisieren. Das steht ihm schlichtweg nicht zu.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Diese Anfragen sind zu beantworten. Das ist unser verfassungsgemäßes Recht.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Und da möchte ich auch die Fraktionskollegen ansprechen, das kann Sie doch genauso mal betreffen – gut, vielleicht nicht die von der Regierung, aber vielleicht die Kollegen auch von der Oppositionsfraktion DIE LINKE –, es kann Sie genauso betreffen. Wir sollten es nicht zulassen, dass hier Druck von der Regierung auf uns ausgeübt wird, dass hier bösartige Unterstellungen, dass die Anfragen kritisiert werden oder die Unterstellungen …

Herr Dr. Manthei, jetzt muss ich Sie aber unterbrechen. Sie können eine persönliche Erklärung abgeben, …

Gut. Ich bin auch fertig.

… auf Sie persönlich bezogen.

Auf mich persönlich, genau, da bin ich jetzt, genau bei dem Punkt.

Besonders perfide fand ich die Unterstellung bei der Frage, was ich mit der Kleinen Anfrage vorhabe.

Erstens, Herr Minister, geht Sie das gar nichts an,

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

und zweitens weise ich diese damit verbundene Unterstellung entschieden zurück. Wir haben überhaupt nichts Unrechtes damit vor. Es ist das Recht der Abgeordneten, Informationen zu erlangen, die wir sonst nicht erlangen. Und diese Unterstellung bitte ich ab sofort zu unterlassen. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Bevor wir in den nächsten Tages

ordnungspunkt einsteigen, darf ich Sie darauf aufmerksam machen, dass im Ältestenrat vereinbart worden ist, den Tagesordnungspunkt 34 in der heutigen Sitzung nach dem Tagesordnungspunkt 33 zu beraten. Ich sehe und höre dazu keinen Widerspruch, dann ist das so beschlossen.

Ich rufe auf,

(Unruhe bei Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

ich rufe auf …

(allgemeine Unruhe)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich bitte doch um Beruhigung.