Protocol of the Session on December 12, 2014

dann rechnen Sie doch noch die 300 Millionen dazu, die auf gepackten Koffern sitzen, nicht etwa, dass sie verfolgt werden, sondern weil die ganz einfach raus wollen aus ihren Ländern – Pakistan, Indien zum Teil –,

(Patrick Dahlemann, SPD: Pakistan. – Martina Tegtmeier, SPD: Die kommen jetzt alle nach Mecklenburg-Vorpommern.)

um bessere wirtschaftliche Grundlagen vorzufinden als in ihren Ländern.

Wir haben hier in Europa Tausend Jahre gebraucht: harte Arbeit,

(Patrick Dahlemann, SPD, und Dr. Norbert Nieszery, SPD: „Wir“ vor allem.)

wir haben in Europa gegeneinander Krieg geführt,

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE – Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

wir haben eine Infrastruktur, wir haben wirtschaftliche Verhältnisse und soziale Verhältnisse geschaffen,

(Dr. Hikmat Al-Sabty, DIE LINKE: Das musst du gerade sagen.)

die Sie nicht bereit sind, gegen eine Überfremdung aus dem Ausland zu schützen, obwohl Sie genau wissen, dass 98 Prozent derjenigen, die in unser Land hinein wollen, nach Europa wollen, ante portas stehen, betrügerische Absichten verfolgen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist eine Lüge!)

weil sie eben nicht politisch verfolgt werden.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist doch eine Lüge!)

Das ist die Wahrheit.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD)

Und ich sage Ihnen auch zu Ihrem Antrag, was wir wollen. Was wollen wir? Wir wollen, dass konsequent,

(Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE: Alle abgeschoben werden.)

konsequent geltendes Recht exekutiert wird, das heißt, dass alle, die hier Asyl begehrten und man ihnen nachgewiesen hat, dass sie gar keinen Anspruch darauf haben, umgehend unsere Heimat zu verlassen haben, meine sehr verehrten Damen und Herren.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD)

Und was wollen wir noch? Wir wollen ganz einfach für die Zukunft die Abschaffung des jetzigen Grundrechtes auf Asyl für jedermann aus der ganzen Welt und einen Ersatz durch eine andere Regelung, die unserer Leistungsfähigkeit entspricht und die unser Volk dann auch mehrheitlich mittragen will. Denn das, was Sie den Deutschen in den nächsten Jahren aufzwingen wollen, und das, was Sie ihnen schon aufgezwungen haben, besonders in den westlichen Provinzen, das wird Ihnen um die Ohren fliegen, meine sehr verehrten Damen und Herren.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Und das sagt einer, in dessen Adern Hugenottenblut fließt! Oh, ich glaub das nicht, mein Gott!)

Und das ist auch gut so.

Herr Pastörs, ich mache Sie noch mal darauf aufmerksam, dass wir uns in der Bundesrepublik Deutschland befinden, in Mecklenburg-Vorpommern, im Landtag.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Seine Vorfahren sind selbst mal geflohen vor Mord und Totschlag.)

Wir haben in dieser Bundesrepublik Länder,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Mann, oh Mann, das ist ja ekelhaft!)

die sich zur Bundesrepublik Deutschland zusammengeschlossen haben. Wir sind also nicht mehr vor 1945. Daran wollte ich nur noch mal erinnern.

(Stefan Köster, NPD: Danke für die Erinnerung.)

Vielen Dank, dass Sie mich wieder in die Realität zurückgeholt haben, gnädige Frau.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

(Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

das Grundrecht auf Asyl ist dringend reformbedürftig. Aber bevor es soweit ist und das Volk das erzwingen wird, haben wir natürlich noch einiges auf dem Zettel, was wir wollen. Wir wollen zum Beispiel, dass die Richterstellen ganz massiv aufgestockt werden, dass man

innerhalb – ähnlich wie in der Schweiz – von 14 Tagen, spätestens sechs Wochen, eine Entscheidung fällt und diese dann auch exekutiert wird.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Rote Lampe!)

Wir werden selbstverständlich so einem Selbstmordantrag für unser deutsches Volk nicht zustimmen. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD – Stefanie Drese, SPD: Oh Gott, nee! – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Oh, Gott! Was für ein Schwachsinn!)

Das Wort hat jetzt die Abgeordnete und Vizepräsidentin Gajek für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

(Stefan Köster, NPD: Jetzt kommt uns die Tränenwelle gleich wieder entgegengeflossen. – Die Abgeordnete Silke Gajek spricht bei abgeschaltetem Mikrofon. – Zurufe aus dem Plenum: Mikro!)

Oh, Entschuldigung!

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen! Die Debatte unter den demokratischen Fraktionen hat gezeigt, dass gerade SPD und CDU es sich nicht leicht machen. Das hat auch die Auszeit gestern gezeigt. Der Antrag, den wir gestellt haben, hat den Hintergrund, dass Schleswig-Holstein mit einem SPD-Ministerpräsidenten den Mut hat – er hat im Oktober anders gestimmt – zu sagen, es war möglicherweise eine Entscheidung, deren Reichweite wir nicht haben sehen können.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist mutig.)

Ich finde schon, dass es mutig ist.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Jetzt mit Thüringen zu kommen, wenn die Staatssekretäre oder die Chefs der Staatskanzleien zu Ende diskutiert haben, dann möchte ich daran erinnern, dass es zu dieser Zeit noch eine andere Regierung war als die, die letzte Woche ihren Dienst angetreten hat. Von daher hinkt dieser Vergleich, Thüringen jetzt mit reinzunehmen.

Aber lassen Sie mich noch ein paar Ausführungen machen

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

und insbesondere möchte ich ein paar Zahlen nennen, um zu zeigen, dass es ein Akt der Humanität ist, den Winterabschiebestopp einzusetzen. ich fordere ja nicht den generellen Abschiebestopp.

(Udo Pastörs, NPD: Auf der Südhalbkugel ist es sehr warm.)

Auf das Thema „Herrn Kretschmann“ würde ich auch ganz gerne kommen. Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Debatte, die wir hier geführt haben. Nach wie vor halte ich die Entscheidung, die Ministerpräsident

Kretschmann seinerzeit zu den sicheren Herkunftsländern getätigt hat, für verkehrt.