Protocol of the Session on February 1, 2012

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja.)

Sind diese aber in einem Land zu erwarten, in dem Politiker beispielsweise folgende Äußerungen zum Besten gaben?

Erstes Zitat: „Deutschland verschwindet jeden Tag immer mehr, und das finde ich einfach großartig.“ Zitatende. So der ehemalige Bundesumweltminister Trittin am 2. Januar 2005 in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Oder, Zitat: „Wir, die Grünen, müssen dafür sorgen, so viele Ausländer wie möglich nach Deutschland zu holen. Wenn sie in Deutschland sind, müssen wir für ihr Wahlrecht kämpfen. Wenn wir das erreicht haben, werden wir den Stimmenanteil haben, den wir brauchen, um diese Republik zu verändern.“ Zitatende. So die GRÜNENIkone Daniel Cohn-Bendit.

(Udo Pastörs, NPD: Ja, der ist toll.)

Nicht zu vergessen der ehemalige Außenminister Joschka Fischer, dem folgende Äußerung zugeschrieben wird, Zitat: „Deutschland ist ein Problem, weil die Deutschen fleißiger, disziplinierter und begabter als der Rest Europas (und der Welt) sind. Das wird immer wieder zu ,Ungleichgewichten‘ führen. Dem kann aber gegengesteuert werden, indem so viel Geld wie nur möglich aus Deutschland herausgeleitet wird. Es ist vollkommen egal wofür, es kann auch radikal verschwendet werden – Hauptsache, die Deutschen haben es nicht. Schon ist die Welt gerettet.“ Zitatende.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Können Sie das belegen?)

Und Sie kennen sicherlich die Aussage der LINKENPolitikerin Christin Löchner aus Leipzig,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wer?)

Zitat: „… ich bin eine Volksverräterin. Ich liebe und fördere den Volkstod...“ Zitatende.

Ein Volk, das sich von diesen Politikern regieren lässt, braucht keine Feinde. Uns fehlt der Glaube,

(Heinz Müller, SPD: Ich glaube, euch fehlt noch mehr.)

uns, der NPD-Fraktion, dass die von Ihnen eingerichtete Enquetekommission wirklich etwas Positives bewirkt. Aber auch diese Kommission braucht eine kritische Begleitung in Form der NPD-Fraktion. – Danke.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Heydorn von der Fraktion der SPD.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Abgeordnete! Was soll man dazu sagen?

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Nichts, gar nichts.)

Das ist doch die krude Ideologie, die einem entgegenkriecht. Und ich will an eins erinnern …

(Stefan Köster, NPD: Das waren Zitate!)

Die krude Ideologie.

Aber ich will an eins erinnern, und zwar bin ich da dabei gewesen: In der letzten Legislaturperiode hat der Fraktionsvorsitzende, der damalige und jetzige Fraktionsvorsitzende der NPD, sinngemäß – ich glaube, es ging um Kinder oder Schüler – gesagt: Man muss sich auf die Gesunden konzentrieren. Auf die Gesunden muss man sich konzentrieren.

(Stefan Köster, NPD: Man muss die Starken fördern, damit man die Schwachen unterstützen kann.)

Es gibt in diesem Landtag noch eine ganze Reihe von Leuten, die damals hier mit im Saal saßen

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sehr richtig.)

und die alle im Grunde bezeugen können, dass es in diese Richtung geht. Das ist alles dokumentiert. Da wissen wir genau, was wir von Ihnen zu halten haben. Und wir möchten gerne mal wissen, was das letztendlich für vertrauensbildende Geschichten sind, die man mit solchen Äußerungen in der Bevölkerung implementiert.

(Stefan Köster, NPD: Das sind Aussagen Ihrer Genossen!)

Aber nur so viel dazu.

(Stefan Köster, NPD: Dafür sollten Sie sich schämen.)

Vielleicht sollten Sie dann, Herr Köster,

(Stefan Köster, NPD: Dafür sollten Sie sich schämen.)

vielleicht sollten Sie dann, Herr Köster, auch die Dinge noch mal zitieren,

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

die von Ihrer Fakultät hier im Landtag öffentlich von sich gegeben worden sind.

(Udo Pastörs, NPD: Machen Sie das doch!)

Das mache ich doch, das habe ich doch gerade getan.

(Stefan Köster, NPD: Sie sind doch peinlich!)

Es gerät nichts in Vergessenheit.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Nee, nee, ich habe auch nicht gesagt, Zitat, weil ich das nicht vorliegen habe. Das ist aus der Erinnerung wiedergegeben und sinnentstellt ist es nicht.

(Udo Pastörs, NPD: Die Lügen können Sie weglassen.)

Das ist genauso hier gesagt worden.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist richtig.)

Aber jetzt wollen wir uns wieder dem Antrag zuwenden.

Ich finde, Herr Holter, Sie haben eine gute Rede gehalten.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Eine sehr gute.)

Ich will noch mal ein paar Dinge herausarbeiten. Wir haben, was den demografischen Wandel betrifft, kein Erkenntnisdefizit, wir haben ein Umsetzungsdefizit. Ich habe das schon gesagt, ich bin seit zehn Jahren hier dabei. Die Ministerin hat gerade noch mal aufgezählt ansatzweise, was wir auf der Landesebene gemacht haben. Aber wir sind nur für bestimmte Bereiche zuständig. Wir tragen nur für bestimmte Bereiche Verantwortung. Ich will das an einem Beispiel deutlich machen.

Wir haben uns in der letzten Legislaturperiode dazu entschieden, Pflegestützpunkte flächendeckend zu fördern. Durchgreifend ist das nicht zur Umsetzung gekommen, sondern nur in einigen Kommunen sagen die Kommunen, jawohl, wir nehmen das Geld des Landes mit, wir machen das mit den Krankenkassen zusammen und wir realisieren diese Pflegestützpunkte. Wenn man sich den Abschlussbericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe zum demografischen Wandel ansieht, dann werden die Pflegestützpunkte als ein sehr zielführendes Instrument genannt. Und die Frage steht ja im Raum: Warum passiert das dann nicht flächendeckend im gesamten Land? Das haben wir nicht in der Hand. Da brauchen wir andere Akteure.

Und was den Antrag der GRÜNEN angeht, den Sie ja unterstützen wollen, der quasi auf Ausweitung ausgerichtet ist, so werden wir dem Antrag nicht zustimmen können.

(Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das wundert auch nicht.)

Wir möchten auf der einen Seite den Titel nicht verändern, denn Untersuchungen zum demografischen Wandel gibt es in diesem Land zuhauf. Die gibt es auch sehr kleinteilig.

(Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Es geht ja um eine Enquete.)