Protocol of the Session on May 15, 2014

Ein Zitat aus dem Bericht, Ihrem Bericht: „Es gibt kaum noch öffentliche oder nicht öffentliche Bereiche, die im Berichtszeitraum nicht für das Themenfeld ,Stärkung von Demokratie und Toleranz – Bekämpfung von Rechts- extremismus‘ sensibilisiert wurden.“

(Julian Barlen, SPD: Das ist auch genau richtig so.)

Selbst in den Straßenbauämtern gab es Fortbildungsveranstaltungen zum Umgang mit Rechtsextremisten.

(Michael Andrejewski, NPD: DDR pur!)

Da werden dem Straßenbauer die zentralen rechts- extremen Strukturen oder auch rechtsextreme Erkennungsmerkmale vermittelt – ungemein wichtig im Straßenbau.

(Udo Pastörs, NPD: Der Scheitel.)

Ich kann mir bildlich vorstellen, wie die Mitarbeiter von der ersten bis zur letzten Minute voller Begeisterung zuhörten. Wir dachten immer, die Straßenbauämter hätten ganz andere Sorgen, gerade in Zeiten, da allerorten

über eine immer schlechter werdende Infrastruktur geklagt wird.

Entlarvend auch der Abschnitt über das Freiwillige Soziale Jahr, welches laut den Ausführungen vor allem auch die „Chance zur Persönlichkeitsentwicklung“ biete und damit „deutlich zur Verinnerlichung von Demokratie und Toleranz“ beitrage.

(Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD – Heinz Müller, SPD: So ist es.)

Das ist nun wirklich echtes DDR-Niveau.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD)

Da mussten, ganz gleich, ob es sich nun um Bauernkriege, die Reformer um Scharnhorst oder um die Industrialisierung handelte, stets staatstragende Sichtweisen mit eingestreut werden. Damals Marx, Engels und Lenin und heute eben Demokratie und Toleranz.

(Michael Andrejewski, NPD: Was sich so nennt. – Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Allein im Jahr 2013 wurden für diese Art von Agitation und Propaganda in Mecklenburg-Vorpommern über 1,7 Millionen Euro ausgereicht.

(Zuruf aus dem Plenum: Gut angelegtes Geld.)

Doch was kümmert sie das, die Fundamentalisten im Dienste ihrer Ersatzreligion? Letzten Endes dienen die mit den Demokratie- und Toleranzprojekten verbundenen Aktivitäten der Einschüchterung. Sie wollen unterwürfige Bürger, Opportunisten und Heuchler, die vor der Obrigkeit kuschen.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD)

Eine politische Säuberungsaktion jagt die nächste, Bürger werden von Wahlen ausgeschlossen oder mit faktischen Berufsverboten belegt, weil sie es wagen, eine nicht konforme Meinung zu vertreten.

(Michael Andrejewski, NPD: Weil sie Thor-Steinar-Sachen anhaben.)

Während Merkel und Genossen gegenüber unliebsamen Staaten wie China, Russland, dem Iran oder auch Weißrussland Menschenrechte und Demokratie anmahnen, gibt es in dem angeblich freiesten Staat, der je auf deutschem Boden existiert habe, politische Gefangene und Tausende Strafverfahren aufgrund von Meinungsäußerungen,

(Heinz Müller, SPD: Ah ja?)

und das nennen Sie dann verniedlichend „Kontrolldruck“ gegen Extremisten.

Die über das Landesprogramm für Demokratie und Toleranz laufenden Projekte sind Propagandainstrumente für Einwanderung und Überfremdung. Das wird auch durch die Zusammenarbeit mit zweifelhaften Vereinen, die als Schnittstelle für Linksextremisten fungieren, deutlich. Mit denen hat ganz offensichtlich keiner, kein aufrechter Demokrat ihres Formats irgendein Problem. Trotz

Brandanschlägen, Überfällen, Sprengstoffeinsatz und Bedrohung, die Linksextremisten werden in Mecklenburg-Vorpommern entweder hofiert oder es wird so getan, als ob es sie gar nicht gibt.

Ihre Demokratie ist nicht die unsere. Nach wie vor gibt es auf der Bundesebene keine Möglichkeit für das deutsche Volk, über Fragen von wesentlicher Bedeutung per Referendum abzustimmen.

(Michael Andrejewski, NPD: Das ist undemokratisch.)

Was in Berlin geschieht, wird letztlich von Washington und Brüssel diktiert.

(Heinz Müller, SPD: Was redet er denn da für einen Stuss?)

Der Euro-Rettungsschirm, an dem sich die BRD mit 190 Milliarden beteiligt,

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

ist quasi eine weitere Kapitulationsurkunde und ein neuerlicher Beweis dafür, wie das von Ihnen so hochgelobte Parlament quasi eine Statistenrolle aufgedrängt bekommt,

(Stefan Köster, NPD: Das sind alle Marionetten.)

und dasselbe wird künftig wohl auch für Auslandseinsätze der Bundeswehr zutreffen.

Abschließend noch einmal meine ausdrückliche Leseempfehlung für die vorliegende Drucksache. Das Agieren und Rudern der Herrschenden ist trotz aller Ernsthaftigkeit regelrecht erbärmlich. Keiner der heutigen Entscheidungsträger, der dafür mitverantwortlich ist, braucht sich dereinst über das Echo zu beklagen, wenn unser Volk die Quittung dafür ausstellt. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD – Heinz Müller, SPD: Wie soll die Quittung denn aussehen? Wie soll die Quittung denn aussehen? Wollen Sie uns bedrohen? – Zuruf von Julian Barlen, SPD)

Das Wort hat jetzt für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN der Fraktionsvorsitzende Herr Suhr.

(Michael Andrejewski, NPD: Oh, jetzt wirds noch demokratischer!)

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

(Stefan Köster, NPD: Welche Haltung haben Sie zu Kinderschändern?)

Herr Petereit, das Problem ist nicht so, wie Sie sagen, dass hier die Demokraten Probleme mit abweichenden Meinungen oder nicht konformen Meinungen haben, sondern der Kernpunkt ist und auch der Kernpunkt dieser Debatte ist, dass die Demokraten hier gegen die zusammenstehen, die gegen die Demokratie sind und diese bekämpfen.

(Gelächter bei Udo Pastörs, NPD)

Das ist der Kernpunkt, sehr geehrte Damen und Herren.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Und da können wir mal mit aller Gelassenheit abwarten,

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

da können wir mit aller Gelassenheit abwarten, ob sich das, was die Staatsanwaltschaft ermittelt, in der Tat als wahr bestätigt. Ich habe heute Morgen diesen Beschluss zumindest aus voller Überzeugung mitgetragen.

(Zurufe von Michael Andrejewski, NPD, und Stefan Köster, NPD)

Sehr geehrte Damen und Herren, genau vor diesem Hintergrund ist es,

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

glaube ich, auch noch mal deutlich – ich habe jetzt leider die Debatte nicht ganz verfolgen können, weil durch die Sitzungsunterbrechung mein Zeitplan arg in Schieflage geriet, insofern sehen Sie mir bitte nach, wenn ich Dinge