Protocol of the Session on May 15, 2014

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Im letzten Jahr ist ein Syrer nach Rumänien und in diesem Jahr ein Flüchtling – wie es heißt, jetzt heißt es „freiwillig“ – in die Türkei überstellt worden.

(Michael Andrejewski, NPD: Was ist denn so schlimm an der Türkei?)

Na, was sagen Sie dazu, Herr Silkeit? Es ist nicht von mir. Das können Sie auch beim Ministerium erhalten.

(Michael Andrejewski, NPD: Europa tut gut, auch die Türkei für Syrer. – Udo Pastörs, NPD: Wenn die über Polen einreisen, dann können sie auch über Polen zurückgehen.)

Es ist mir bis heute ein Rätsel, wie die einseitigen Regelungen der Dublin-II- und der Dublin–III-Verordnung zulasten der EU-Grenzländer verabschiedet werden konnten.

Die Menschenrechtsverletzungen von Sinti und Roma geschehen nicht nur in Serbien, Mazedonien und BosnienHerzegowina, sondern auch in EU-Staaten. In Ungarn genehmigten die Behörden laut Amnesty International, dass uniformierte Rechtsextreme, Nazi-Kollegen von Ihnen, Jean-Claude Pastörs,

(Stefan Köster, NPD: Mein Gott, Sie sind doch lächerlich! – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

mit Fahnen und Fackeln in Roma-Siedlungen aufmarschieren.

(Udo Pastörs, NPD: Sag bloß!)

Das können Sie, aber sicher,

(Udo Pastörs, NPD: Da war ich dabei.)

das können Sie auch lesen. Das ist nicht von mir.

Die Extremisten skandierten...

(Zurufe von Jörg Heydorn, SPD, und Michael Andrejewski, NPD)

Warten Sie mal!

Die Extremisten skandierten rassistische Parolen und bewarfen die Einwohner mit Steinen. Na, was sagen Sie dazu?

(Udo Pastörs, NPD: Sagen Sie, sagen Sie, einfach grundlos!)

In der gesamten Region werden Sinti und Roma diskriminiert, verfolgt.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Deshalb muss ihnen Schutz nach der Genfer Flüchtlingskonvention zustehen.

(Udo Pastörs, NPD: In Deutschland?)

Noch immer werden Asylverfahren nur halbherzig und nach Aktenlage bearbeitet.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Viele Fälle werden gnadenlos ohne Menschlichkeit abgelehnt.

Es muss von vornherein geschaut werden,

(Stefan Köster, NPD: Ob sie nicht schnell abgeschoben werden können.)

wo die Menschen herkommen, dann muss geschaut werden, wo sie womöglich hinkommen, wenn sie nicht in Deutschland bleiben dürfen.

(Michael Andrejewski, NPD: Ja, Polen vielleicht.)

So viel Humanität ist von einem Sozialstaat, einem sogenannten Erste-Welt-Land zu erwarten.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Ja, genau. – Zurufe von Michael Andrejewski, NPD, und Udo Pastörs, NPD)

Jede und jeder muss im Einzelfall selbst darlegen, welche Bedrohung im Herkunftsland besteht. Dies ist angesichts von Sprachbarrieren, Traumata und dem fehlenden Wissen um rechtliche Möglichkeiten oft nicht möglich. Bei offensichtlichen Tatbeständen, wie jetzt in Syrien und bei Sinti und Roma, ist diese Vorgehensweise unangebracht. Die Verfolgung, die Bedrohung liegt auf der Hand, liebe Kolleginnen und Kollegen.

In Mecklenburg-Vorpommern wurde verstärkt dazu übergegangen, Flüchtlinge dezentral unterzubringen, und das ist erfreulich. Dieses Vorgehen muss weiter vorangetrieben werden

(Udo Pastörs, NPD: Jaja.)

und mit den notwendigen Maßnahmen für das Gelingen untersetzt werden.

(Udo Pastörs, NPD: Die werden sich bedanken, die Leute.)

Unverzichtbar ist hier eine umfassende Betreuung, die sich an den Bedarfen orientiert.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Pauschale Betreuungsschlüssel von einer Stunde für zwölf beziehungsweise sieben Personen, was einen Schlüssel von 1 : 96 beziehungsweise 56 Personen pro Tag ergibt, lehnen wir ab. Starre und nicht auskömmliche Betreuungsschlüssel gehen am tatsächlichen Bedarf vorbei.

(Udo Pastörs, NPD: Auwei, auwei, haben Sie eine heile Welt im Kopf!)

Sie berücksichtigen nicht, wie hoch oder wie niedrig die Dichte an zu betreuenden Personen an den Einsatzorten ist.

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Abschließend lassen Sie mich noch sagen, während die Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien regelmäßig an bürokratischen Formalien scheitert, scheint der Export von Waffen und ganzen Fabriken nach Syrien reibungslos und nahezu unbürokratisch möglich zu sein.

(Udo Pastörs, NPD: Die bösen Deutschen!)

Ich möchte hier zu dem Änderungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sagen, wir stimmen dem Antrag natürlich zu,

(Udo Pastörs, NPD: Brüder im Geiste.)

weil er unseren Antrag ergänzt und bestärkt.

(Stefan Köster, NPD: Solidarisch, ne?)

Vielen Dank, das ist alles.

(Beifall vonseiten der Fraktionen DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat nun der Minister für Inneres und Sport Herr Caffier.