Protocol of the Session on March 13, 2014

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

In den nicht genannten Bereichen hat es eine positive Entwicklung gegeben. Aber hier haben wir ein Problem, also müssen wir daran arbeiten.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit älterer Menschen: Vorpommern-Greifswald 2013 zu 2012 plus 12,2 Prozent, Mecklenburgische Seenplatte plus 2,6 Prozent, Vorpommern-Rügen plus 0,8 Prozent. In allen nicht genannten Bereichen hat es eine positive Entwicklung gegeben. Also wir müssen mit verschiedenen Instrumenten und mit Blick auf die Problemlagen der einzelnen Regionen sehr zielgenau und treffsicher etwas entwickeln und dann auch umsetzen.

(Torsten Renz, CDU: Haben Sie meine Pressemitteilung gelesen, oder was?)

Da kann uns diese Definition von Regionen mit besonderen demografischen Herausforderungen, denke ich mal, sehr hilfreich sein. Wir müssen das aber dann, und das ist fachspezifisch zu klären, in den Ausschüssen noch mal besprechen und uns einen Kopf darüber machen, wie wir vorankommen.

(Vincent Kokert, CDU: Das war die Problembeschreibung. Welche Handlungsoptionen haben wir denn jetzt?)

Die Handlungsoptionen, die wir haben, haben wir Ihnen aufgeschrieben im Teil II unseres Antrages, zum Beispiel, was die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse betrifft. Dazu gibt es im Jahresbericht eine klare Aussage: „Gleichwertige Lebensverhältnisse können erzielt werden, indem die Verhältnisse angeglichen bzw. regionale Dis- paritäten“, das war gerade meiner Rede Sinn, „abgebaut und spezifische regionale Potenziale in der Regionalentwicklung ausgebaut oder genutzt werden.“

(Vincent Kokert, CDU: Na, das ist aber noch sehr salomonisch formuliert.)

Das ist von der Bundesregierung.

(Vincent Kokert, CDU: Ja, da machen Sie doch mal einen Vorschlag, wie wir das Problem angehen!)

Jetzt machen wir es konkret, Herr Kokert, denn ich darf davon ausgehen, dass Sie unseren Antrag gelesen haben. In den Punkten II.1, 2, 4 und 7 machen wir konkrete Vorschläge, was gemacht werden kann und wie das dann weiter zu untersetzen ist. Darüber lassen Sie uns in den Ausschüssen streiten,

(Vincent Kokert, CDU: Ja, wir sind doch heute hier im Landtag. Sie haben doch ohne Ende Redezeit.)

weil es geht um einen sehr …

(Vincent Kokert, CDU: Stellen Sie doch mal was vor!)

Ich werde Ihnen doch unseren Antrag nicht vorlesen! Ich werde Ihnen unseren Antrag nicht vorlesen!

(Vincent Kokert, CDU: Benennen Sie doch nicht immer nur das Problem und keine Lösung! – Helmut Holter, DIE LINKE: Und da kommt dann Ziffer II.)

Aber natürlich.

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Nein, nein, Sie ignorieren Lösungen im Detail.

(Vincent Kokert, CDU: Ich habe Ihnen das gestern vorgeworfen.)

Ich verweise zum Beispiel auf die arbeitsmarktpolitischen Vorschläge unserer Fraktion, vorgetragen von Herrn Foerster,

(Vincent Kokert, CDU: Oha!)

zum Beispiel zum sozialen Arbeitsmarkt, der übrigens –

(Torsten Renz, CDU: Der war doch nicht mehrheitsfähig.)

das würde ich ja gern dem Ministerpräsidenten sagen, der jetzt aber nicht da sein kann, weil er so gesagt hat, wir würden da in die Mottenkiste greifen –,

(Torsten Renz, CDU: Sie wissen, dass das nicht mehrheitsfähig war.)

der soziale Arbeitsmarkt ist eine Idee der Sozialdemokratie. Wir haben die adaptiert und weiterentwickelt.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Wo ist er denn?)

Dann verweise ich auf unsere Vorschläge zur Aufstockung der Integrationsmittel in Sachen Arbeitsmarktpolitik und unsere Vorschläge zur Unterstützung des Missbrauchs von Werksverträgen. Da haben wir bis ins Detail Vorschläge unterbreitet. Gerade Henning Foerster ist dafür bekannt,

(Vincent Kokert, CDU: Damit bekämpfen Sie Langzeitarbeitslose, ältere Langzeitarbeitslose.)

dass er Daten und Fakten auflistet und sehr detaillierte Vorschläge im Namen der Fraktion DIE LINKE unterbreitet. Es stünde Ihnen gut zu Gesicht, das anzuerkennen, sich damit in der Sache auseinanderzusetzen und sie nicht pauschal abzuqualifizieren.

Sehr geehrte Damen und Herren, im Zusammenhang mit der Wiedergewinnung von politischen Gestaltungsmöglichkeiten auf Probleme hinzuweisen, heißt natürlich auch, sich noch mal den Feststellungsteil anzuschauen. Mecklenburg-Vorpommern hat sich wirtschaftlich positiv entwickelt, das haben wir gesagt, aber unbestreitbar ist gleichwohl eine Entwicklung, die problembeladen ist, und auf diese möchte ich gerne hinweisen.

Die Mitglieder des Finanzausschusses kennen die Zahlen im Detail. Wir haben uns darüber ja auch mal verständigen können, aber ich halte es schon für besorgniserregend, Herr Kokert – Sie hatten mich ja aufgefordert, ich soll da noch mal die Kritikpunkte untersetzen –, ich halte es für besorgniserregend, welche Entwicklung die Investitionsausgaben in unserem Land nehmen. Während unserer Regierungszeit haben wir in schwieriger finanzieller Situation die Investitionsausgaben des Landes und des Landes und der Gemeinden zusammen hochgezogen.

(Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Und wenn man 2005, damals waren wir mit der SPD gemeinsam in der Regierung, wenn man 2005 als Basisjahr Index 100 nimmt,

(Egbert Liskow, CDU: Denken Sie mal an die Verschuldung!)

sind Sie in Ihrer Regierungszeit, Herr Liskow, rasant runtergerauscht. Wir haben im Moment, Bund, Land und Kommunen gemeinsam,

(Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

eine Reduzierung der Bruttoinvestitionen vom Index 100 im Jahre 2000 auf 80 Prozent – ein Fünftel Rückgang der Investitionen.

(Torsten Renz, CDU: Ich denke, 2005?)

Ich halte das für besorgniserregend.

(Torsten Renz, CDU: Ich denke, 2005?)

Ich habe mich mit der Finanzministerin am Rande der Sitzung ganz kurz darüber unterhalten. Wir haben sicherlich unterschiedliche Auffassungen, was die Bewertung betrifft, aber ich halte das für besorgniserregend.

(Vincent Kokert, CDU: Also neue Schulden aufnehmen, um den Arbeitsmarkt zu unterstützen?)

Das ist damit nicht gesagt. Andere Prioritäten setzen, was Sie …

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Worauf ich hinaus…,

(Vincent Kokert, CDU: Wo sollen wir sparen?)

nein, worauf ich hinauswill,

(Vincent Kokert, CDU: Wo sollen wir sparen? Wo sollen wir sparen, Herr Koplin?)

weil Sie …