Protocol of the Session on November 14, 2013

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der CDU und Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Vincent Kokert, CDU: Wo ist das denn geschrieben worden?)

Nicht zuletzt sichern wir durch unser System der staatlichen Schulen eine gute Ausbildungsqualität. Das kann ich persönlich auch bestätigen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Hoch! Hoch! Hoch!)

Dank der sehr guten Ausbildung werden die Pflegerinnen und Pfleger natürlich von den Nachbarbundesländern umworben.

(Zuruf von Henning Foerster, DIE LINKE)

Um sie länger im Beruf zu halten und Abwanderung zu verhindern,

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Müssen Sie besser bezahlt werden.)

müssen ihre Arbeitsbedingungen attraktiver werden.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Genau.)

Der Landesregierung ist klar,

(Vincent Kokert, CDU: Das war aber mehr Appellcharakter jetzt.)

in den Krankenhäusern gibt es eine deutliche Tendenz zur Arbeitsverdichtung und Beschleunigung durch kürzere Verweildauer, häufiger wechselnde Patienten und die Zunahme intensivpflegerischer Tätigkeiten.

(Torsten Renz, CDU: Sehr weise.)

Dennoch ist eine gute Pflege für die Patienten, Herr Renz,

(Heiterkeit bei Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

unverzichtbar, auch für Sie. Aber es heißt eben auch, dass gute Pflege gute Arbeit …

(Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Stefanie Drese, SPD: Gute Pflege.)

Einen Moment! Einen Moment, Herr Minister.

Sehr geehrte Damen und Herren, trotz der fortgeschrittenen Zeit – das ist ein ernsthaftes Thema, und ich denke, es steht uns gut zu Gesicht, wenn wir versuchen, dieses Thema auch ernsthaft zu behandeln.

(Beifall Henning Foerster, DIE LINKE – Zuruf von Minister Lorenz Caffier)

Herr Minister, gerade von der Regierungsbank darf es keine Kommentare geben!

Ich hoffe, dass wir jetzt alle diese Pause genutzt haben, um noch mal in uns zu gehen, und dieses Thema jetzt mit der nötigen Ernsthaftigkeit abhandeln. Ansonsten kann ich auch die Sitzung unterbrechen und wir fangen dann eine Stunde später wieder an. Sie können also über diese Alternative nachdenken.

(Zurufe aus dem Plenum: Oooh!)

Sehr geehrte Frau Präsidentin, ich danke sehr im Namen meiner Kollegin Schwesig, dass Sie mir beigesprungen sind.

(Vincent Kokert, CDU: Der Minister lacht schon wieder! – Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

Aber es heißt eben auch, dass gute Pflege gute Arbeitsbedingungen benötigt. Dazu gehört zwingend eine gute Bezahlung, dazu gehört aber auch unser gutes KitaAngebot, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Es gehen doch nicht nur Frauen da arbeiten.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Ministerin Schwesig hat sich immer wieder für eine finanzielle Verbesserung im Pflegebereich eingesetzt. Durch die Ein- führung eines Förderprogramms zur Verbesserung der Situation des Pflegepersonals in Krankenhäusern konnten in den Jahren 2009 bis 2011 die zusätzlich entstandenen Personalkosten bis zu 90 Prozent durch die Krankenkassen finanziell gefördert werden. Das Entscheidende ist, dass die Finanzierungsbeiträge für die Neueinstellung von Pflegepersonal nach drei Jahren, also ab dem Jahr 2012, in den Landesbasisfallwert übernommen wurden. Die Entgeltvereinbarungen 2009 bis 2011 haben gezeigt, dass viele Krankenhäuser von diesem Förderprogramm Gebrauch gemacht haben.

Der Pflegebereich ist auch in unserem Land ein Jobmotor, das zeigen auch die Zahlen der vergangenen zwei Jahre. Das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern weist für das vergangene Jahr in den Krankenhäusern des Landes 7.749 Beschäftigte im Pflegedienst aus, darunter 6.115 Gesundheits- und Krankenpfleger. Zum Vergleich: Im Jahr zuvor waren es rund 200 Beschäftigte im Pflegedienst und 100 Gesundheits- und Krankenpfleger weniger.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Landesregierung erachtet eine bundeseinheitliche Pflegepersonalregulierung als sinnvoll.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deswegen machen wir das ja.)

Deshalb unterstützt die Landesregierung die Initiative des Landes Bremen zur Einführung von Personalstandards in der Krankenhauspflege. Darin wird insbesondere gefordert, nicht nur wie bisher den Pflegebedarf bei der Kalkulation der DRG angemessen zu erfassen, sondern zukünftig auch dafür Sorge zu tragen, dass der dabei zugrunde liegende Personalstandard in allen Plankrankenhäusern umgesetzt werden kann und damit vergleichbare Wettbewerbsbedingungen geschaffen werden. Die DRG-Erlöse der Krankenhäuser sollen in voller Höhe nur dann realisiert werden können, wenn eine an Qualitätsstandards wie zum Beispiel an der Pflegepersonalregelung orientierte Personalbesetzung in den Entgeltverhandlungen der Selbstverwaltung nachgewiesen werden kann. Die verbindliche Festschreibung fachabteilungsbezogener einheitlicher Personalmindeststandards für alle Krankenhäuser innerhalb des DRG-Systems ist eine Lösung, die dem Anliegen am besten entspricht.

Übrigens, die in der Antragsbegründung zitierte Initiative des Landes Berlin, die Personalmindestausstattung im Krankenhausplan ab dem Jahr 2016 verbindlich festzulegen, kann vom Sozialministerium nicht nachvollzogen werden. Der Gesundheitssenator von Berlin wird in einem Interview in der Zeitung „Die Welt“ zitiert. Ich darf zitieren: „Meiner Meinung nach sollten solche Schlüssel von Fachgesellschaften vorgegeben werden und nicht von der Politik.“ Zitatende.

Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordnete, eine hochqualitative Pflege mit genügend Personal ist wichtig für die Menschen in unserem Land, deshalb lassen Sie uns gemeinsam eine bundeseinheitliche Personalregelung anstreben.

(Zuruf von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Den Patientinnen und Patienten ist auch wichtig, dass sie sich vor einem Krankenhausaufenthalt über die Einrichtung informieren können. Deshalb muss eine umfassende und transparente Patienteninformation gewährleistet sein. Das Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales hat auf seiner Internetseite die Daten zu den Planbetten und Plätzen in den Krankenhäusern in Mecklenburg-Vorpommern

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Aber nicht differenziert.)

neben dem Krankenhausplan 2012 als Datei bereitgestellt. Für weitergehende Informationen sind die Internetseiten unserer 39 Krankenhäuser im Land zu konsultieren. Alle zugelassenen deutschen Krankenhäuser sind seit dem Jahr 2003 gesetzlich dazu verpflichtet, regelmäßig strukturierte Qualitätsberichte über das Internet zu veröffentlichen. Die Berichte dienen der Information von Patientinnen und Patienten sowie den einweisenden Ärztinnen und Ärzten. Krankenhäusern eröffnen die Berichte die Möglichkeit, ihre Leistungen und ihre Qualität darzustellen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordnete, die geforderte Änderung des Paragrafen 26 Landeskrankenhausgesetz Mecklenburg-Vorpommern ist aus Sicht des Sozialministeriums keine vernünftige Lösung. Die Gründe dafür hatte das Ministerium in einer Kleinen Anfrage des Abgeordneten Koplin aus dem August des Jahres 2013 bereits erläutert. Deshalb verzichtet das Sozialministerium an dieser Stelle auf eine Wiederholung der Argumente. – Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD und Vincent Kokert, CDU)

Das Wort hat jetzt für die Fraktion der CDU der Abgeordnete Herr Schubert.

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich könnte es ganz kurz machen und werde es auch machen.

(Henning Foerster, DIE LINKE: Das wäre keine Überraschung.)

Herr Koplin, wenn Sie den „Medienspiegel“ verfolgt haben, und zwar im „Medienspiegel“ vom 13. November, Teil 3,

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Ja.)

dann sehen Sie laut „Frankfurter Allgemeine“, dass sich da schon beide Koalitions…, oder beide, SPD und CDU, schon auf einen Weg geeinigt haben, den sie beschreiten wollen.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ja? Die haben ja noch nicht mal eine Koalition. Oder wen meinen Sie gerade?)

Beide haben sich in den Vorgesprächen darauf geeinigt,

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Na?)

dass es eine große Krankenhausreform bis zum Ende 2014 geben wird.

(Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE: Ach so! – Zuruf von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)