Protocol of the Session on October 10, 2013

(Dr. Margret Seemann, SPD: Gucken Sie sich mal Ihre Qualifikation an!)

sondern zum größten Teil Faulpelze.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Oh, der olle Rassist, he?! Großer Rassist!)

Für sie wirkt es wie ein unsichtbarer Magnet,

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und NPD)

für sie wirkt es wie ein unsichtbarer Magnet, wenn es in Berlin 20-mal so viel Kindergeld gibt wie in Bukarest.

(Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Weil es in Rumänien in den nächsten Jahren keine grundlegenden Verbesserungen im sozialen und wirtschaftlichen Bereich geben wird, müssen wir in erster Handlung dafür Sorge tragen,

(Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Udo Pastörs, NPD)

dass das Gesetz für die allgemeine Freizügigkeit von Unionsbürgern und die EU-Freizügigkeitsrichtlinie so ge- ändert werden,

(Michael Andrejewski, NPD: Wir nehmen alle auf.)

dass eine Zuwanderung an Armutsimmigranten in den deutschen Sozialstand nicht mehr stattfinden kann,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Staat! Staat steht da: aa. Man muss lesen lernen. – Zuruf von Heinz Müller, SPD – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das Schwarze sind die Buchstaben.)

Sozialstaat, Herr Nieszery, nicht mehr stattfinden kann.

In zweiter Handlung, und diese ist dementsprechend weitreichender, muss ein konsequenter Austritt aus dem Zwangsgeflecht EU folgen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Was für ein Ding? – Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE)

Vielen Dank für Ihre nicht vorhandene Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Doch, wir haben genau zugehört. Jeden Fehler verstanden, den Sie vorgelesen haben, Herr Müller.)

Ich schließe die Aussprache.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der NPD, Drucksache 6/2240. Wer dem zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. – Die Gegenprobe. – Enthaltungen? – Damit ist der Antrag der Fraktion der NPD auf Drucksache 6/2240 abgelehnt, bei Zustimmung der Fraktion der NPD, Gegenstimmen der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN, bei keinen Enthaltungen.

Ich rufe auf den Tagesordnungspunkt 21: Beratung des Antrages der Fraktionen der CDU und SPD – Steuerliche Gleichbehandlung von Hanse Sail und Oktoberfest, Drucksache 6/2250.

Antrag der Fraktionen der CDU und SPD Steuerliche Gleichbehandlung von Hanse Sail und Oktoberfest – Drucksache 6/2250 –

Das Wort zur Begründung hat der Abgeordnete Herr Waldmüller von der Fraktion der CDU.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Na, da spricht der Richtige. Direkt von der Wiesn, ne? – Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Stefanie Drese, SPD: O‘zapft is!)

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Rostocker Hanse Sail ist das größte,

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Ja, kurz nach Bayern.)

aber neben vielen Veranstaltungen in Warnemünde, Wismar, Stralsund oder Greifswald bei Weitem nicht das

einzige maritime Ereignis in Mecklenburg-Vorpommern. Ich will mich im Folgenden aber beispielsweise auf die Hanse Sail beziehen, weil dies die Problematik am anschaulichsten macht.

Die Hanse Sail findet seit 1991 statt. Gleich im ersten Jahr war sie ein großer Erfolg. Jährlich kommen bis zu einer Million Besucher hierfür nach Rostock. Sie entdecken dabei die Sehenswürdigkeiten der Hansestadt Rostock, vor allem natürlich den Stadthafen, die Mole und die zahlreichen kulturellen Attraktionen sowie den Strand in Warnemünde. Und sie besichtigen die Windjammer, Traditionssegler, die Regatten und natürlich die Hansestadt.

Kurzum: Vielleicht kann die Hanse Sail noch nicht ganz mit den Besucherzahlen des Oktoberfestes mithalten,

(Ralf Mucha, SPD: Nicht mehr lange.)

aber sie ist das größte maritime Ereignis auf der Ostsee. Sie ist ein Aushängeschild für Mecklenburg-Vorpom- mern.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Rainer Albrecht, CDU: Sehr richtig, jawohl.)

Dass die Hanse Sail von den Besucherzahlen noch nicht ganz, und das meine ich ironisch, mit dem Oktoberfest mithalten kann,

(Heinz Müller, SPD: Wir arbeiten dran. – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wer behauptet denn so was? – Zuruf von Ralf Mucha, SPD)

hat sicherlich nicht nur etwas mit der steuerlichen Ungleichbehandlung bei den Betriebsausgaben des Einkommensteuergesetzes zu tun, aber auf jeden Fall sind maritime Großveranstaltungen wie die Hanse Sail ein schöner Anlass,

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Das stimmt.)

um Mitarbeiter und Kunden zu einer Regattabegleitfahrt einzuladen. Nur so kann man das Spektakel aus nächster Nähe erleben. Und das ist eben das Wesen einer Regattabegleitfahrt, Herr Saalfeld, aufgrund Ihrer Pressemitteilung, dass man dabei ist, vor Ort ist, wenn man vom Strand aus das nicht sehen kann.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Dabeisein ist alles. – Zuruf von Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Hanse Sail und viele vergleichbare maritime Ereignisse werden auch von Unternehmern genutzt, um zum Beispiel geschäftliche Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen. Und jeder, der selbst ein Geschäft schon geführt hat, weiß darum,

(Udo Pastörs, NPD: Oder mal eins hatte.)

wie wichtig es ist und wie zielführend es ist, außerhalb vom normalen geschäftlichen Rahmen in einem anderen Rahmen Kundenverhältnisse zu vertiefen oder gerade bei einem solchen Anlass den Start für neue Geschäfte zu tätigen.

Die IHK zu Rostock hat dieses Thema auch im Gespräch mit der CDU-Fraktion bereits vor der Hanse Sail 2013 aufgegriffen. Sie strebt gemeinsam mit den Industrie- und Handwerkskammern in Schleswig-Holstein eine Lockerung an. Immer weniger Unternehmer nutzen Ausfahrten wie bei der Hanse Sail oder der Kieler Woche nämlich, um Kontakte zu Geschäftskunden zu pflegen. Und hierfür gibt es eine sehr naheliegende Ursache:

(Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Aha!)

Erst im vergangenen Jahr hat der Bundesfinanzhof die Auffassung der Finanzverwaltung bestätigt, dass das Betriebsausgabenabzugsverbot auch für die Ausfahrten mit Traditionsschiffen anlässlich von Großveranstaltungen gilt.

(Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Bleibt also alles beim Alten.)

Dies führt zu einer Ungleichbehandlung im Hinblick auf andere Veranstaltungen, zum Beispiel zu Geschäftseinladungen in den VIP-Bereich von Fußballstadien oder etwa zum Münchner Oktoberfest, denn sowohl beim Fußball als auch beim Oktoberfest sind die Betriebsausgaben ganz oder teilweise abzugsfähig. Aus der steuerlichen Ungleichbehandlung gegenüber anderen Veranstaltungen resultieren zumindest zwei unmittelbare wirtschaftliche Nachteile für Mecklenburg-Vorpommern: Zum einen werden Unternehmen, die mit dem maritimen Aushängeschild Mecklenburg-Vorpommern werben wollen, unmittelbar benachteiligt, denn sie können die Kosten für sogenannte Regattabegleitfahrten nicht steuerlich absetzen.

(Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Geschäftsessen am Stadthafen.)

Damit vergrößert sich der finanzielle Aufwand, den ein Unternehmen betreiben muss, um Geschäftspartner zu bewirten. Und wie bereits angekündigt, hat die IHK zu Rostock hierzu festgestellt, dass die Buchungen von Traditionsseglern durch gewerbliche Unternehmen auf der Hanse Sail seit Jahren rückläufig sind.

(Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Aber das hat doch nichts mit dem Steuervorteil zu tun. Den gabs nämlich nie.)