Protocol of the Session on September 6, 2013

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, dann erzählen Sie mal Ihre Ideen!)

Deutschland braucht nämlich endlich ein gutes Gesundheits- und auch Pflegesystem,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, dann erzählen Sie mal, wie das aussehen soll, Herr Köster!)

ein System, auf welches sich die Versicherten und auch die Patienten verlassen können.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das sind alles Luftblasen.)

Und davon sind wir leider in Deutschland weit entfernt.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das sind alles Luftblasen.)

Allein der Alltag der Berufstätigen! Ich habe im eigenen Verwandtenkreis zu Pflegende, also Pflegepersonen, und ich habe auch im eigenen Verwandten- und Bekanntenkreis Pfleger.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Haben wir alle, Herr Köster.)

Und wenn man erfährt, was die in ihrem Alltag erleben, wo die Politik immer wieder Versprechungen macht,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Werden Sie doch mal konkret! Werden Sie doch mal konkret!)

aber sich seit 20 Jahren nicht einen Zentimeter bewegt,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Konkret!)

wenn man zur Kenntnis nimmt,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das sind doch alles nur Luftblasen!)

dass die Medien hier im Land vor Kurzem geschrieben haben, dass Mecklenburg-Vorpommern mittlerweile nicht zum Gesundheitsland, nicht zum Familienland wird, sondern zum Land der Dicken und Schwergewichtigen, und das alles von den Pflegepersonen irgendwann zu bewältigen ist, dann wird man erkennen, vor welchen schweren, vor welchen großen Problemen das Gesundheitswesen hier steht.

Und wenn man dann sieht, dass letztlich ja schon seit 2006 hier immerfort, dass hier immer bedauert wird, dass die Pflegekräfte miserabel entlohnt werden und von Schwesig mal irgendwelche Versprechungen kommen, dann macht die CDU Versprechungen, die LINKEN versprechen natürlich alles, aber sich da überhaupt nichts bewegt,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Was würden Sie denn machen, Herr Köster? Erzählen Sie doch mal!)

dann stelle ich auch fest, dass das die Ursachen dafür sind,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Komm, mal Butter bei die Fische hier!)

warum das Vertrauen in die Politik letztendlich auf einem sehr niedrigen Niveau ist.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD)

Und lassen wir mal Zahlen und Fakten sprechen.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Die Gesamtzahl, Herr Dr. Nieszery, der Leistungsbezieher bundesweit, immer im Bereich der Pflegeversicherung, betrifft 2,5 Millionen Personen, ambulant und stationär. Und die Ausgaben haben bundesweit mittlerweile eine Zahl von mehr als 22 Milliarden Euro verursacht. Im letzten Jahr soll die Pflegeversicherung gar einen Überschuss von 100 Millionen Euro erzeugt haben. Und dennoch bleibt viel Geld, was eigentlich in die Hände der Pflegenden und der zu Pflegenden gehört, im System stecken. Viel Geld verschwindet aus dieser Pflegeversicherung

(Heinz Müller, SPD: Wäre besser, Sie würden verschwinden.)

in irgendwelche Kanäle,

(Zuruf von Minister Harry Glawe)

viel Geld verschwindet in irgendwelche Kanäle und erreicht nicht jene,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Was erzählen Sie eigentlich für einen Schwachsinn?)

die es eigentlich erhalten sollen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Können Sie das eigentlich belegen, was Sie da erzählen?)

Lesen Sie mal Statistiken, Herr Dr. Nieszery!

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das wissen Sie doch selbst nicht!)

Und gerade die zunehmende Belastung der zu Pflegenden und auch der Angehörigen: Wer heute von einem Pflegefall bedroht ist,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja?)

dem droht häufig der finanzielle Ruin. Und Angehörige werden immer mehr ausgeschröpft und es ist gut, dass jetzt ein richtungweisendes Urteil gesprochen worden ist, dass das System die Angehörigen von Pflegenden nicht so ausbeuten kann, wie es bisher erfolgt ist.

(Udo Pastörs, NPD: Das ist so, ja.)

Und es ist nicht verwunderlich, dass die Deutschen sich in der Mehrheit davor fürchten, im Alter ein Pflegefall zu werden, weil sie Angst haben vor Ihrem Gesundheits- und Pflegesystem. Pflege muss endlich eine Gemeinschaftsaufgabe werden. Und dazu gehört auch, dass auch diese sehr gut verdienenden Abgeordneten end- lich in die Sozialkassen einzuzahlen haben. – Danke schön.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Oh Gott, ist das alles, was Sie bieten? Gott, oh Gott, oh Gott!)

Das Wort hat der Abgeordnete Herr Heydorn von der Fraktion der SPD.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ganz schwaches Ding, ganz schwach! Ganz schwaches Ding! Ganz schwaches Ding, Herr Köster! Da kam ja nur heiße Luft, ganz schwach, aus dem Hohlkörper da drüben. – Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Abgeordnete! Auch wir als SPD-Fraktion werden den Antrag ablehnen.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Das wundert uns auch nicht.)

Sind Sie auch schon aufgewacht, Frau Borchardt?

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Einwandfrei, das ist ja prima, dann wird das ja wieder eine unterhaltsame Veranstaltung hier mit uns beiden.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Das können Sie aber wissen! – Heiterkeit bei Heinz Müller, SPD – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Ich habe vom Prinzip her, Frau Gajek, kein Problem mit dem, was Sie hier vortragen. Das ist ja inzwischen Allgemeingut, wenn man sich in Fachkreisen zum Thema Pflege bewegt. Also dass wir Durchlässigkeit von Bildung brauchen, dass wir eine Akademisierung – zumindest zum Teil – brauchen, dass wir eine kostenlose Ausbildung in der Pflege brauchen, das wird ja von niemandem mehr bestritten.

Aber man muss sich ja immer die Frage stellen, was ist des Pudels Kern eines solchen Antrags. Und des Pudels Kern Ihres Antrags ist ja nicht irgendwie, dass Sie infrage stellen, dass die Landesregierung diese Dinge kennt und weiß, sondern Sie versuchen ja mit dem Antrag implizit zu vermitteln, dass hier nichts passiert, dass hier in Mecklenburg-Vorpommern der alte bismarcksche Spruch, hier passiert alles 100 Jahre später, umgesetzt wird. Und dem ist ja nicht so.

(Zuruf von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)