Protocol of the Session on September 5, 2013

soll gut aussehen irgendwie, nur um des schönen Scheins willen.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Und eine halbe Seite inklusive Begründung ist auch schon ausreichend dafür. Und dann kommt so etwas heraus wie diese Vorlage hier.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Man merkt dieser Vorlage vor allem an, dass Sie sich nicht wirklich mit der Thematik befasst haben, ohne ins Detail gehen zu wollen. Mit Details haben Sie es ja sowieso nicht so. Schon an den folgenden Stichworten werden Sie sehen, dass die Thematik deutlich umfangreicher ist, als Sie es dargestellt haben, weil hier nämlich eine Vielzahl von Fällen und Lebenslagen zu berücksichtigen sind. Wir müssen hier über das BAföG, über das Kindergeld, über das Einkommensteuergesetz reden. Das sind natürlich alles Bundesgesetze und wir können darauf direkt nur bedingt Einfluss nehmen. Dann kommt aber das Schulgesetz dazu, das ist ein Landesgesetz und das regelt hier vornehmlich, wofür das Land zuständig ist und wofür die Kommunen verantwortlich sind.

Und dann gibt es eben genau die von Ihnen geforderte Richtlinie zur Gewährung von Zuschüssen des Landes Mecklenburg-Vorpommern für Berufsschülerinnen und Berufsschüler bei notwendiger auswärtiger Unterkunft. Sie haben genau gehört, die von Ihnen geforderte Richtlinie gibt es bereits, die wurde im Januar 2013 erlassen. Und genau dort wird das geregelt, was Sie fordern, nämlich die Finanzierung oder zumindest die Übernahme von Teilbeträgen für die Unterkunft und die Übernahme von Teilbeträgen für die Fahrtkosten.

Jetzt frage ich mich: Wollen Sie die Bürokratie noch unnötig erhöhen, um eine Verordnung zur Verordnung zu erlassen, oder wollen Sie die bestehende Verordnung ersetzen? Also Ihr Antrag gibt hier ganz unklare Handlungsanweisungen, aber darauf kommt es Ihnen natürlich auch überhaupt gar nicht an, denn es soll nur so aussehen, als ob Sie sich um irgendwelche Dinge kümmerten. Heraus kommt dann unausgegorener Murks, was die Ablehnung für uns natürlich einfach nur leichter macht.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Man könnte allenfalls noch überlegen, ob Ihre neue Strategie jetzt vielleicht „Systemzersetzung durch mehr Bürokratie“ heißt.

(Udo Pastörs, NPD: Ja, das machen Sie ja schon.)

Heißt sie natürlich nicht. Ihre tatsächliche Strategie heißt nach wie vor „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Gewaltbereitschaft, Einschüchterungsversuche und Zerstörung“, also all die Dinge, deretwegen gegen Mitglieder und Sympathisanten der NPD bereits ermittelt wird und auch in aktuellen Fällen,

(David Petereit, NPD: Das gabs bei den GRÜNEN noch nie, so was, ne?)

wie zum Beispiel bei den Vorfällen um die Grimmer Straße in Greifswald.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Von diesen menschenverachtenden Strategien und Ideologien kann ein solcher Antrag auch kurz vor der Bundestagswahl leider nicht ablenken.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Und dass die Ablehnung so oder so leichtfällt, hatte ich ohnehin schon erwähnt. – Danke schön.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Köster für die Fraktion der NPD.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, mal nicht ordentlich recherchiert.)

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren!

(Heinz Müller, SPD: Er hat Euro und Cent verwechselt.)

Frau Berger, ich weiß ja nicht, ob und welche Fieberfantasien Sie haben, aber Sie haben es wahrscheinlich immer noch nicht verstanden. Und auch der Herr Holter hat es gestern versucht, Ihnen beizubringen,

(Ulrike Berger, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Sie machen es auch schwer mit Ihrem Antrag. – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

dass das Konzept, das Programm der Landesregierung viel zu kompliziert ist, viel zu viele Ablehnungsgründe hat. Wir wollen, dass die Auszubildenden Pauschalbeträge erhalten, auf die sie dann auch einen Rechtsanspruch haben.

(Beifall Udo Pastörs, NPD)

Aber ich gehöre zum Glück der NPD an und gehöre keiner Partei an, die in letzter Zeit immer mehr in die Nähe von Pädophilen gerückt worden ist

(Jochen Schulte, SPD: Was soll denn das jetzt?)

und die zum Beispiel

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wen meinen Sie damit?)

einen Vorsitzenden einer Knastgruppe hat, der der Kannibale von Rotenburg ist.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Und das sind die GRÜNEN, die in ihrer Geschichte eine sehr enge Nähe zu Pädophilen haben.

Aber kommen wir zurück zum Thema!

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Oh, das ist ungehörig, das ist wirklich ungehörig.)

Immer mehr Lehrlinge in sogenannten Problembranchen beenden ihre Ausbildung nicht. Bundesweit gibt jeder vier- te Azubi vorzeitig auf. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Situation – leider nicht unerwartet – wesentlich schlimmer. Jeder dritte Ausbildungsvertrag hier in MecklenburgVorpommern wird vorzeitig aufgelöst, Herr Dr. Nieszery.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Immer häufiger stellen Auszubildende hier in Mecklenburg-Vorpommern fest, dass von der Ausbildungsvergütung nach Abzug der ausbildungsbedingten Kosten nicht viel übrig bleibt. Und die versprochene Hilfe der Landesregierung, Frau Berger, erwies sich als absoluter Rohrkrepierer,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das haben Sie schon mal gesagt.)

denn alle Anträge, Frau Berger, sind bislang abgelehnt worden. Und wir wollen einen Rechtsanspruch für die jungen Leute im Land!

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD – Zuruf von Ulrike Berger, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Die von uns vorgeschlagene Berufsschulpendlerbeihilfe kann und wird dazu führen, dass in den sogenannten Problembranchen die Attraktivität und die Ausbildungsqualität, Herr Dr. Nieszery, zunehmen werden.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ach was!)

Eine Umfrage des Projektes Regionales Übergangsmanagement Vorpommern-Rügen unter Berufsschülern

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Welche meinen Sie denn?)

des Landkreises Vorpommern-Rügen ergab,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Welche Berufssparte meinen Sie denn?)

dass ein Viertel der Lehrlinge eine Ausbildungsvergütung von weniger als 300 Euro im Monat erhalten und weitere 34,4 Prozent eine Ausbildungsvergütung von 300 bis 399 Euro im Monat erhalten.

Und wenn Sie berücksichtigen, Herr Dr. Nieszery,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, Herr Köster?)

auch wenn Ihnen das