Protocol of the Session on April 26, 2013

Sierra Leone, Malawi, Liberia, Kongo und Burundi.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Also was Sie da machen, das ist Menschenverachtung, Herr Andrejewski, pure Menschenverachtung.)

Die brauchen eine Bereicherung durch Migranten viel mehr. Suchen Sie sich eins aus! Ab nach Burundi!

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sie sollten sich schämen!)

Vielleicht ist da ja auch ein viel bunteres Leben.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sie sollten sich schämen! Nun setzen Sie sich mal hin!)

Die Afrikaner sind fröhliche Menschen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist unglaublich.)

Vielleicht gibt es da

(Julian Barlen, SPD: Im Gegensatz zu Ihnen.)

auch eine bessere Willkommenskultur. Wer weiß!

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Gott sei Dank, die Lampe ist rot.)

(Heiterkeit und Beifall vonseiten der Fraktion der NPD – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Endlich! – Zuruf von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat nun der Abgeordnete Herr Silkeit von der Fraktion der CDU.

(Udo Pastörs, NPD: Wunderbar!)

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Nach der Rede meines Vorgängers fällt es schwer,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Welcher Rede?)

nach seinen Einlassungen oder seinen Ausfällen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Hetze!)

je nachdem, wie man es wichtet, sich ernsthaft mit diesem Thema zu beschäftigen. Aber eins will ich sagen:

(Stefan Köster, NPD: Multikultipartei CDU.)

Ich fand es schon ein bisschen makaber, dass ausgerechnet Sie über Kriminalität und Kriminelle reden. Also...

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Heinz Müller, SPD: Sehr gut, Michael. – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Es war jenseits von Gut und Böse.

(Stefan Köster, NPD: Ja, das entscheiden Sie.)

Frau Gajek, rasche Anerkennung von Berufsabschlüssen, das kann ich nur unterstützen.

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Das kann ich nur unterstützen. Ich bin bei dieser Aussage dann aber bei der Kollegin Tegtmeier, die da sagte, wir müssten uns verdammt ins Zeug legen. Und ich hatte heute früh gerade ein Gespräch, da ging es um eine Migrantin, die ihren Berufsabschluss anerkannt haben wollte und wo das Bildungsministerium sich wohl monatelang schwergetan hat, was letztendlich dazu führte, dass ihr Arbeitgeber sie zumindest erst mal zeitweilig kündigen musste.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Da ist noch viel drin.)

Ich denke, so was sollte der Vergangenheit angehören, zumal Deutschland ja schon mal zu einer anderen Zeit, als es nämlich zwei deutsche Staaten gab, auch andere Bewilligungsverfahren kannte. Vielleicht als kleine Anregung.

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Frau Gajek, wenn ich mit Ihnen beginne, dann auch aus dem zweiten Grund. Ich hatte eigentlich die große Hoffnung, dass, nachdem gestern Abend der Landwirtschaftsminister hier grüne Rabenvögel sezierte, Sie Ihr Lieblingsthema – Asylbewerberheime fernab jeglicher Infrastruktur – auch beerdigen.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Woher wissen Sie, was mein Lieblingsthema ist?)

Sie wissen ja selber, Halbwahrheiten oder auch manchmal Unwahrheiten werden deshalb nicht besser, wenn man sie wiederholt. Und ich hatte Ihnen in mehrfachen Plenarsitzungen bereits gesagt, gehen Sie hin, schauen Sie sich die Heime an, schauen Sie sich an, wo die Heime liegen, schauen Sie sich die Infrastruktur an – Hikmat, ich gucke dich jetzt an –, Rostock, also fernab jeglicher Infrastruktur, tut mir leid, nicht feststellbar.

(Zurufe von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, und Barbara Borchardt, DIE LINKE )

Und sprechen Sie auch mit den Leuten, damit Sie sehen, was Sie anrichten, wenn Sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in diesen Einrichtungen beschäftigt sind, damit indirekt ein Armutszeugnis aussprechen.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das habe ich nicht getan, das stimmt nicht.)

Ich finde es auch ein bisschen unlauter, dass Sie so eine Position vertreten, es ist schade, dass Heiligabend erst Heiligabend ist und nicht schon heute. Denn wenn Sie bei der Wahrheit blieben, dann hätten Sie auch gesagt...

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist ein gemeinsamer Antrag. Darf ich dich mal dran erinnern?)

Ja, ich habe zu dem anderen Teil aber gesprochen, mein lieber Vorsitzender der SPD-Fraktion.

Ich denke, es ist durchaus angebracht, hervorzuheben, dass wir ja schon viel weiter sind,

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Ach?!)

Frau Gajek, viel weiter sind bei der Frage der Integration von Asylbewerbern, insbesondere auch bei der sprachlichen Integration, nämlich dem Teil, wo ich Sie auch beim letzten Mal unterstützt habe, als es darum ging, dass ich mich ja dafür ausgesprochen habe,

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Wir müssen es nur umsetzen, nur umsetzen!)

schon früher die sprachliche Integration herbeizuführen. Und ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Projekte des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.

Ich bin der Sozialministerin sehr dankbar, Frau Schwesig, dafür, dass Sie Lichtenhagen angesprochen haben und Lichtenhagen als Warnung gekennzeichnet haben. Auch ich kann das nur unterstreichen, Lichtenhagen ist eine Warnung

(Udo Pastörs, NPD: Der Meinung sind wir auch.)

und ich habe große Probleme damit, wenn MecklenburgVorpommern mit Lichtenhagen auch heute noch permanent stigmatisiert wird.

Mecklenburg-Vorpommern ist beileibe kein Land, das sich gegen Ausländer richtet, und ich denke, mit unserem gemeinsamen Antrag zur Willkommenskultur unterstreichen wir das noch einmal deutlich. Und es geht bei der Willkommenskultur tatsächlich nicht nur um die Attraktivität Deutschlands, sondern auch um die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland.

Einen kleinen Makel hat die Debatte, weil wir immer wieder den Eindruck erwecken, wir reden über ein neuzeitliches Thema, dem sich Deutschland erst stellen müsste.