Protocol of the Session on April 24, 2013

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Was hat Herr Saalfeld noch mal vorgetragen?)

Und natürlich können da Fehler geschehen. Aber das Bewusstsein, dass das Geld nachhaltig für die Zukunftsfestigkeit der Kommune eingesetzt werden muss, ist erheblich gewachsen.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Und es ist nicht in Ordnung, wenn Sie sich hier hinstellen und das infrage stellen.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)

Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zum Schluss noch mal darauf hinweisen, dass wir auch vereinbart haben, eine Arbeitsgruppe für die Kosten und Standards der Sozial- und Jugendhilfe einzurichten, denn diese Kosten müssen wir dringend in den Griff bekommen.

Meine Damen und Herren, abschließend möchte ich drei Dinge für meine Fraktion zunächst feststellen:

Erstens. Wir sind zufrieden mit der Bereitstellung von 100 Millionen für die kommunale Ebene.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ach?)

Zweitens. Wir sind zufrieden, dass die Auszahlung der den Kommunen zustehenden 55 Millionen aus den Steuermehreinnahmen jetzt geschieht.

Drittens. Wir begrüßen, dass es eine echte Aktuelle Stunde heute gibt.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Vielen Dank.)

Und abschließend möchte ich für die Kollegen von der SPD sagen …

Herr Ringguth, ich habe Ihnen jetzt schon ganz viel Zeit dazugegeben.

Wir stehen an der Seite – und zwar als Kommunale gemeinsam mit unseren Kollegen von der SPD –, fest an der Seite der Kommunen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das sagen wir auch gerne schon von uns selbst.)

Das gilt jetzt, das galt früher und das gilt auch in Zukunft. – Danke schön.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU und Tilo Gundlack, SPD)

Vielen Dank.

Das Wort hat jetzt der Fraktionsvorsitzende der NPDFraktion Herr Pastörs.

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es tut mir leid, aber ich kann das, was bisher hier geäußert worden ist, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, nur als Schmierentheater bezeichnen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, ist schon gut, Herr Pastörs.)

Ich will Ihnen auch versuchen zu erklären, warum.

Wenn der Herr auf dem Affenfelsen, also, wenn der Herr Ringguth sich hier hinstellt und das Hohelied auf die Kommunen singt, dann will ich aus der Praxis ganz kurz einmal ein paar Punkte festhalten:

Erstens. Die Gemeindevertreter, auch einige, die hier im Saal sitzen, die dort in den Gremien zu Hause sind, sagen, wenn es um die Kreisumlage geht: Keinesfalls, das ist nicht möglich, die Finanzlage lässt das nicht zu. Dann treffe ich dieselben Volksvertreter im Kreistag, wo sie sich zwar mokieren, aber am Ende dann doch zustimmen.

Zweiter Punkt. Dann treffe ich die Leute im Landtag, die gleichen Leute im Landtag.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Haben Sie ein kommunales Mandat, Herr Pastörs? Das wusste ich gar nicht.)

Und dann will ich auf den Herrn Innenminister kommen, der nach folgendem Prinzip handelt, weil die Regierung das so festgelegt hat: Man dreht den Gemeinden den Geldhahn so weit ab, dass sie kaum noch atmen können. Und dann kommt man mit 100 Millionen, macht hier eine große Show und sagt, wie der Herr Müller das getan hat, das ist unheimlich viel Geld.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Ja, ist es auch.)

Herr Müller, brechen Sie das mal runter auf die Gemeinden

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Das sind 39,50 Euro pro Kopf. Das ist eine ganze Menge Holz.)

und auf die Institutionen, die sich damit am Leben erhalten können. Und dann werden Sie erkennen, dass Sie eben auch in Zukunft ein Schlagloch-Sonderprogramm auflegen müssen, damit nämlich in den Gemeinden überhaupt noch die Straßen ohne Risiko für Fahrräder und Pkw befahrbar bleiben. Und dann werden Sie feststellen, dass auch mit Ihrem kommunalen Aufbaufonds die Sache nicht gerichtet ist, weil nämlich viele Städte und Gemeinden ganz einfach gar kein Geld mehr haben, Zinsen zu zahlen für das Geld, was sie vom Land angeboten bekommen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Oh! – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Welche Zinsen?)

Und Sie werden dann auch feststellen, dass eine Kofinanzierung bei Investitionen in den Gemeinden und in den Städten überhaupt gar nicht mehr vorhanden ist.

(Zuruf von Beate Schlupp, CDU)

Das ist die Wahrheit,

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Was hat das mit diesem Programm zu tun?)

die hier bitte schön auch ausgesprochen werden muss, wenn Sie …

Herr Ringguth, das hat folgenden Hintergrund: Das gehört mit zu den Gesamtkonzeptionen, die eine Gemeinde braucht, um verlässlich planen zu können, wie Sie gesagt haben. Und deswegen gehört das hier an dieser Stelle ausgesprochen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ah ja!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Sie haben 100 Millionen in den Mund genommen. Warum sagen Sie nicht,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: In die Hand! In die Hand!)

was im kommunalen Finanz…,

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: In die Hand haben wir das genommen.)

was im Finanzbericht 2012 zu lesen ist? Da hätte ich hier ein paar konkrete Zahlen von Ihnen erwartet, weil das die Wahrheit ist, und die lassen Sie weg. Und wer etwas weglässt, was von absolut bedeutender Priorität in den Gemeinden ist, der lügt ganz einfach das Volk an, und das machen Sie, indem Sie hier schwadronieren von 100 Millionen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Der Einzige, der hier schwadroniert, sind Sie, Herr Pastörs.)

und das, was im kommunalen Finanzbericht konkret an Zahlen, an Katastrophen sich abbildet,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Oh!)

das findet hier überhaupt gar keine Erwähnung.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Strukturprobleme, Herr Innenminister, die lösen Sie nicht, indem Sie

überall da, wo es brennt, einen Eimer Wasser raufkippen, sondern Strukturprobleme können nur gelöst werden, wenn man diese Probleme in der Struktur verändert. Und dazu haben Sie gar kein Geld, weil Sie ja verschuldet sind und das Land ja auch jedes Jahr zwischen 350 und 450 Millionen Euro Zinsen zahlt an die Institutionen, die Ihnen das Geld geliehen haben. Sie sind pleite und versuchen sich noch hinzuretten auf ein paar Jahre.