Protocol of the Session on March 21, 2013

(Beifall vonseiten der Fraktionen DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Ringguth von der CDU-Fraktion.

(Beate Schlupp, CDU: Sagst du da noch ein Wort, Dieter? – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Na, viel nicht.)

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Das ist wieder so ein Antrag der LINKEN,

(Helmut Holter, DIE LINKE: Wir stören, ne?)

der einen nachdenklich macht.

Nein, weil der so unglaublich grau und trist daherkommt, so wie

(Helmut Holter, DIE LINKE: So wie ihr, ja.)

der Frühlingsanfang in diesem Jahr.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Euer Bild.)

Da wird so ungefähr suggeriert,

(Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Es ist sonnig draußen.)

der Untergang des christlichen Abendlandes ist nicht mehr aufzuhalten.

(Egbert Liskow, CDU: Das haben die ja schon hingekriegt, die LINKEN.)

Der Point of no Return ist längst überschritten. Alles ist ganz schrecklich.

Und wenn man dann so liest in diesem Antrag, dass es um schwere Verwerfungen innerhalb der Koalition geht, da kann ich erst mal nur sagen, wir sind doch hier nicht bei „Wünsch Dir was“ mit Irmgard Düren. Ich meine, dass Sie, Herr Holter, das gerne hätten und das wieder und wieder proklamieren, macht doch aber die Sache nicht besser. Oder noch viel schlimmer, es geht um Täuschung der Öffentlichkeit. Da haben sich dann die Koalitionsfraktionen sozusagen gemeinsam aufgemacht, um die Öffentlichkeit zu täuschen, und wenn die das alleine nicht hinkriegen, dann macht den Rest die Landesregierung.

Also, Herr Holter, selbst Ihre Ruckrede – Sie haben ja gesagt, hier muss jetzt ein Ruck durchgehen – hat an der Sache nichts geändert. Und ich kann meinem Kollegen Müller nur zustimmen, zum Antrag selbst war wenig bis

gar nichts zu hören. Aber ich will Ihnen mal ein paar Dinge zu dem, was Sie vorgetragen haben, dann doch sagen. Also …

(Helmut Holter, DIE LINKE: Sagen Sie doch mal, wie Sie auf die 155 Millionen gekommen sind!)

Auf 155 Millionen? Das will ich Ihnen jetzt auch gleich erzählen.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Ja, wo sind sie denn?)

Schön, dass Sie die Zahl wissen. Die ist übrigens von der Zahl 100 Millionen deutlich verschieden, es sind weniger Nullen dabei, Herr Saalfeld.

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Aber die Zahl ist höher im Übrigen.

(Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Richtig.)

(Beifall vonseiten der Fraktionen der CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

ich komme gleich drauf, meine Herren,

(allgemeine Unruhe)

was das hier einfach bedeuten kann: Also, vielleicht ist es doch so, und da will ich zunächst mal auf den Zustand dieser Koalition eingehen, es wird Ihnen nicht gefallen, Herr Holter, aber der Zustand in dieser Koalition ist gut.

(Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Wir arbeiten vertrauensvoll und vernünftig miteinander.

(allgemeine Unruhe – Zuruf von Helmut Holter, DIE LINKE)

Und das Schlimme ist, wir arbeiten erfolgreich zusammen. Dass Ihnen das, Herr Holter, nicht passt,

(Zuruf von Dr. Ursula Karlowski, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

kann ich dumpf nachfühlen. Aber es nützt nichts, Herr Holter, Sie müssen einfach die Dinge, so, wie sie sind, mal zur Kenntnis nehmen.

(Zuruf von Regine Lück, DIE LINKE)

Dann muss ich Ihnen einfach mal sagen, wenn man denn in eine Koalition geht, Herr Holter – Sie haben doch die Erfahrung machen dürfen, Sie haben sie nur aktuell nicht wieder machen dürfen –, dann wissen Sie doch, dass das alles nicht immer nur damit zu tun hat, dass man sich in einer Koalition zu jedem einzelnen Punkt einig ist. Das ist selbstverständlich nicht so. Und niemand gibt bei dem

Schritt in eine Koalition sozusagen die Selbstständigkeit seiner eigenen Fraktion auf und sagt: Wo lassen Sie jetzt denken? Irgendwo bei der Landesregierung. – Nein, wir sind eine selbstbewusste Fraktion

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)

und nehmen natürlich für uns in Anspruch, dass wir auch selber denken und Vorschläge machen.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Und, Herr Holter, Sie haben ja gefragt: Was kommt denn nun raus? Sie haben da alles Mögliche gemacht. Ich will Ihnen sagen, was wir zum Beispiel in den letzten Jahren gemacht haben:

(Helmut Holter, DIE LINKE: Na?)

Wir haben ungefähr 140 Bürgermeistergespräche gehabt im letzten Sommer. Und wir haben das logisch fortgesetzt, übrigens anders als Sie jetzt mit den Bürgermeisterkonferenzen, mit den regionalen.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Mein Gott, wenn ich jedes Gespräch mit Bürgermeistern aufzählen würde, dann müssten Sie fünf Stunden zuhören.)

Da haben wir eben, Herr Müller hat es schon gesagt, nicht nur christdemokratische Kommunalpolitiker eingeladen, sondern wir haben alle eingeladen, weil uns die Meinung von allen interessiert und weil auch nur die Meinung von allen uns weiterhelfen kann.

Und jetzt will ich Ihnen mal sagen, Herr Holter, und das wird Ihnen wieder nicht so ganz passen: Wenn ich in diese Reihen gucke, dann weiß ich von meinen 17 Kollegen, also wir sind 18 in der Fraktion, da sind es 17 von 18, die ein kommunales Mandat wahrnehmen, ja, die kommunal verankert sind.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Es ist einfach so, auch das wird Ihnen nicht passen, aber die CDU ist eben kommunal am meisten verankert.