Protocol of the Session on January 31, 2013

Das habe ich vorhin gesagt: Aufgrund der PEBB§YZahlen ist das Landgericht in der Ausstattung sicherlich richtig.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ach guck mal! Dann gibt es auch eine Arbeitsleistung der Richter, oder nicht?)

Und genau deswegen hören Sie mir zu.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja.)

Das Verfassungsgericht in Brandenburg-Berlin hat gesagt:

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja.)

„Landesregierung und Haushaltsgesetzgeber haben

daher die Einhaltung einer angemessenen Verfahrensdauer durch die Organisation der Gerichtsbarkeit“

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, okay.)

„und deren personelle und sächliche Ausstattung sicherzustellen...“

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, machen wir. Und?)

„Besondere Bedeutung kommt dabei der Personalbedarfsberechnung zu.“

(Heinz Müller, SPD: Ja. – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Hm!)

„Sie hat den Anspruch des Bürgers auf ein zügiges Gerichtsverfahren zu beachten.“

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, auch richtig.)

„Daher kann eine Abkehr von den üblichen Berechnungsmethoden geboten sein, wenn erkennbar wird, dass diese allgemein oder aufgrund besonderer Umstände“

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Was für besondere Umstände denn?)

„nicht (mehr) geeignet sind“,

(Vincent Kokert, CDU: Also weniger Fälle und die gleichen Richter.)

„die für die Gewährleistung eines zügigen Verfahrens“

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Also wir haben weniger Fälle und immer noch so viele Richter und schaffen die Arbeit nicht?)

„erforderliche personelle Ausstattung der Gerichte sicherzustellen.“

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

„Sofern auf anderem Weg für eine Vielzahl von Ver- fahren“

(Glocke der Vizepräsidentin)

„eine angemessene Verfahrensdauer nicht zu erreichen ist, kann auch das Abweichen von einem eingangsbezogenen Bedarfsberechnungssystem notwendig sein.“

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, oder das Präsidium setzt um.)

Und wenn Sie sich jetzt mal ganz genau angucken, was an Eingängen beziehungsweise was in den einzelnen Landgerichten und auch in den Amtsgerichten an Beständen vorhanden ist, ist deutlich zu erkennen, dass man hier genau von den Berechnungszahlen abgehen muss, um wirklich den Verfassungsanspruch, den Sie ja auch immer vor sich hertragen, zu gewährleisten.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das stimmt doch gar nicht. – Manfred Dachner, SPD: Das haben Sie nachgeprüft?!)

Nun habe ich

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das stimmt doch gar nicht.)

in den Zwischentönen ja nicht nur einmal gehört, dass vielleicht im Präsidium noch mal neu über die Organisation innerhalb der Landgerichte gearbeitet werden sollte

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

beziehungsweise, auch das war ja in den Zwischenzurufen zu hören, dass die Richterinnen und Richter vielleicht besser arbeiten müssen. Da sage ich Ihnen ganz deutlich,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Mehr Richter, ne?)

auch da ist die Verantwortung beim Justizministerium.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Das weiß die Ministerin.)

Und ich glaube, Frau Kuder, wir sind uns beide einig,

(Vincent Kokert, CDU: Na bitte!)

dass es im Augenblick

(Zuruf von Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

überhaupt keinen Anlass gibt, daran zu zweifeln, dass die Richterinnen und Richter, in welchem Gericht auch immer, in irgendeiner Weise ihre Arbeit nicht ordnungsgemäß leisten. Denn wenn es so wäre, würde die Justizministerin ihrer disziplinarischen Verantwortung nachkommen müssen. So ein Fall liegt uns nicht vor, also kann es an diesem Grund nicht liegen.

(Vincent Kokert, CDU: Dann stellen Sie ja Ihren eigenen Antrag infrage.)

Deshalb sage ich ganz deutlich, lassen Sie,

(Vincent Kokert, CDU: Jetzt stellen Sie Ihren eigenen Antrag infrage. – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

lassen Sie uns gemeinsam im Interesse auch des Vertrauens der Bürgerinnen und Bürger in die Justiz gemeinsam darüber nachdenken, wie wir die Bedingungen innerhalb der Justiz verbessern können. Und ich sehe dabei nicht nur immer das Aufstocken der Richterstellen, sondern es gibt sicherlich auch andere Maßnahmen.

Ach so, dem Änderungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN mit der Änderung, die Herr Suhr hier mündlich vorgetragen hat, stimmen wir zu. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Danke, Frau Borchardt.

Mir liegen jetzt keine weiteren Wortmeldungen vor. Ich schließe die Aussprache.

Und wir kommen zur Abstimmung.