Protocol of the Session on December 5, 2012

(Stefan Köster, NPD: Wie häufig hatten Sie denn schon die Regierungsgewalt inne?)

Denn diese Dinge sind im Vorfeld wichtig, weil die Folge von Erwerbsarmut Altersarmut ist, meine sehr verehr- ten Damen und Herren, und da gilt es dringend, was zu tun.

Der nächste Punkt zum Thema Rente ist die Frage, wie geht man um mit den Rentenbiografien, die wir zukünftig im Osten zu erwarten haben – gekennzeichnet von Friktionen, von Arbeitslosigkeit und dergleichen. Deswegen treten wir ein für eine Solidarrente von nicht unter 850 Euro für langjährig Beschäftigte. Das kommt gerade den Menschen in Ostdeutschland zugute und ist Bestandteil unserer Rentenforderung, die wir beabsichtigen, wenn wir Regierungsverantwortung übernehmen auf der Bundesebene in der nächsten Legislaturperiode, umzusetzen.

(Torsten Renz, CDU: Auch als kleinerer Koalitionspartner?)

Auch als kleinerer Koalitionspartner, Herr Renz. Da wollen wir mal gucken.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sind wir ja nicht. Werden wir ja auch nicht.)

Das denke ich auch.

(Torsten Renz, CDU: Die Bestätigung kam sofort. Das war doch schon mal gut.)

Herr Renz, warten wir mal ab. Das war die Bestätigung. Warten wir mal ab, was kommt!

(Torsten Renz, CDU: Das wird sich über die Bundestagswahl definieren.)

Der nächste Punkt, den man sich ansehen muss, ist: Was hat uns diese starre Regelung der Rente mit 67 gebracht? Diese starre Regelung führt zu erheblichen Ungerechtigkeiten. Es gibt Menschen, die durch ihre Tätigkeit körperlich derartig belastet sind, dass es für sie kaum zu erreichen ist, mit 67 in die Rente zu gehen.

(Torsten Renz, CDU: Ist die Rente wirklich denn schon mit 67?)

Deswegen muss hier nachgebessert werden.

(Torsten Renz, CDU: Die ist noch gar nicht eingeführt, aber hat sich schon bewährt.)

Es geht auf der einen Seite,

(Zuruf von Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

es geht auf der einen Seite um einen abschlagsfreien Zugang zur Erwerbsminderungsrente.

(Torsten Renz, CDU: Sie sollten mal Herrn Müntefering befragen.)

Da darf es nicht zu Kürzungen kommen, wenn jemand aus gesundheitlichen Gründen in die Rente gehen muss. Es geht um einen abschlagsfreien Zugang zur Rente nach 45 Versicherungsjahren.

(Torsten Renz, CDU: Gibt es den noch nicht?)

Herr Renz, Sie müssen, bevor Sie dazwischenrufen, sich mit dem Thema vertraut machen

(Heinz Müller, SPD: Nicht immer fordern! – Zuruf von Torsten Renz, CDU)

und dann sehen wir weiter.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD – Torsten Renz, CDU: Genau! Genau!)

Wer keine Ahnung hat, Herr Renz, wer keine Ahnung hat, sollte die Bälle flachhalten oder zu Hause bleiben. Das ist die Alternative.

(Torsten Renz, CDU: Dann müssen

Sie sich ja jetzt hinsetzen! Dann

müssen Sie sich ja jetzt hinsetzen! –

Aber ’ne Koalition

seid ihr noch, oder haben wir was verpasst? –

Wahlkampf

ist das, Wahlkampf geht jetzt los. –

Zuruf von Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Ein weiterer Aspekt, wenn wir beim Thema Rente sind, sind flexible Übergangsregelungen, beispielsweise durch Einführung einer Teilrente. Wir halten es für richtig, wenn Menschen mit 60 die Möglichkeit haben, im Rahmen einer Teilrente in Rente zu gehen und sich noch was dazuzuverdienen.

Und ein ganz wichtiger Punkt für uns ist ein einheitliches Rentenbemessungssystem Ost und West.

(Torsten Renz, CDU: Alles klar.)

Das wollen wir erreichen bis zum Jahr 2020.

(Torsten Renz, CDU: Oh!)

Ja, bis zum Jahr 2020, Herr Renz.

(Torsten Renz, CDU: Das kann man ja noch korrigieren zwischendurch.)

Wir machen keine Versprechungen wie Sie als Koalition,

(Torsten Renz, CDU: Das kann man ja noch korrigieren, da ist ja noch genug Zeit.)

dass Sie in dieser Legislaturperiode Dinge herbeiführen wollen, die Sie dann doch nicht auf die Reihe bringen.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Wir sagen, wir brauchen ein einheitliches Rentenbemessungssystem bis zum Jahr 2020. Danach müssen die Ungleichheiten zwischen Ost und West beseitigt werden.

Und was ich für besonders wichtig halte, ist, dass nach unserem Konzept der Aufwertungsfaktor für die Löhne in Ostdeutschland bis zum Jahr 2020 ungekürzt erhalten bleibt. Wir haben …

(Torsten Renz, CDU: Dann fällt er weg?)

Ja.

Wir haben nach wie vor die Situation, dass Löhne und Gehälter in Ostdeutschland signifikant geringer sind, als das im Westen der Fall ist, und der Aufwertungsfaktor ein wichtiger und erforderlicher Bestandteil des heutigen Rentensystems ist. Aber wir sind davon überzeugt, dass eine ordentliche Politik, die auf Mindestlohn setzt und auf gerechte Bezahlung, im Ergebnis dazu führt, dass wir im Jahr 2020 eine Einkommensangleichung zwischen Ost und West insoweit haben, dass es dann vielleicht partiell noch regionale Unterschiede gibt, aber die haben dann nichts mehr mit Ost- oder Westdeutschland zu tun, sondern das sind dann andere Dinge, die da eine Rolle spielen.

(Torsten Renz, CDU: So wie mit Schleswig-Holstein und Bayern.)

Und dann ist man auch in der Situation, dass man sagen kann, wir haben einen einheitlichen Rentenbemessungswert und der Ausgleichsfaktor wird entbehrlich an der Stelle.