Protocol of the Session on October 24, 2012

Und, meine Damen und Herren, ich kann vielleicht uns alle,

(Jörg Heydorn, SPD: Weltökonom. – Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

ich kann vielleicht uns alle – und da können Sie Ihre eigenen Erfahrungen auch prüfen – ein ganz kleines bisschen beruhigen. Natürlich ist es gefährlich, was von dieser Seite kommt, keine Frage, aber es bekommt nicht die Unterstützung der Wirtschaft, wie das mal in der Historie war, weil die Wirtschaft ums Verrecken das nicht will –

(Michael Andrejewski, NPD: Die Konzerne und Banken, das ist klar.)

jetzt drücke ich mich mal etwas drastisch aus –, weil man natürlich genau weiß, dass man diese internationale Blickrichtung haben muss,

(Stefan Köster, NPD: Aus diesen Gründen haben wir die Finanzkrise.)

und das geht mit diesen Herren nun eben Gott sei Dank, sage ich mal, überhaupt nicht. Und insofern, sage ich Ihnen, werden Sie diese Unterstützung der Wirtschaft niemals mehr bekommen

(Michael Andrejewski, NPD: Das wollen wir auch gar nicht.)

und das macht Sie natürlich nicht ungefährlich, das will ich schon sagen, aber das macht Sie beherrschbar.

Meine Damen und Herren, und diese Grundsätze, die ich hier versucht habe darzustellen, die gelten natürlich für den Tourismus in ganz besonderer Weise.

(Stefan Köster, NPD: Jetzt kommt die Tourismuslüge.)

Ich will schon das noch mal aufgreifen. Da brauche ich gar keine weite Argumentation herzuholen, sondern da brauche ich Ihnen nur zu sagen, dass natürlich Tourismus für uns in Mecklenburg-Vorpommern besonders beruht auf Landschaft, auf Natur, aber eben auch auf Offenheit, auf Toleranz allen Gästen gegenüber, ganz egal, ob es ein Deutscher ist, ein Europäer, ein Asiate, ein Afrikaner,

(Stefan Köster, NPD: Ja, die fahren ja auch wieder, das ist in Ordnung.)

da kommen leider wenige, alle würden wir gerne hier in Mecklenburg-Vorpommern sehen.

Ich kenne die Diskussion immer aus dem Marketingbereich. Da sagt man immer: Guck dir deine Zielgruppen an, orientiere dich ganz stark und geh mit deinem Marketing dorthin und gib das Geld dort aus. Am Ende wollen die Hoteliers möglichst alle haben. Und das heißt für uns, dass wir uns natürlich freuen, wenn Menschen zu uns kommen. Und wir wissen, dass wir im Moment sehr viele deutsche Gäste haben. Wir sind bei einer Kapazität von 185.000 Betten so ungefähr auf der Ebene von Schleswig-Holstein. Wir wissen aber auch, wie der Wettbewerb in Deutschland ist. Und wenn wir nur zwei bis drei Prozent ausländische Gäste haben, ist das ein deutliches Defizit.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Ja.)

Und wir tun, na, ich will nicht sagen, alles, aber vieles, um genau dieses Defizit abzubauen. Und erklären Sie mal, wie man mit Ihrer Argumentation auf eine Messe in den Süden gehen soll, nach Göteborg, nach Belgien, nach sonst wo, in die Schweiz gehen wir, um zu sagen, wir freuen uns auf ausländische Gäste, wenn Sie Ihre Tiraden hier ständig ablassen.

(Michael Andrejewski, NPD: Wir sagen doch nichts gegen Touristen. – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Sie schaden uns bei unserer Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern und Sie schaden insbesondere dem Tourismus.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Stefan Köster, NPD: Das ist absoluter Unsinn, absoluter Unsinn.)

Die NPD …

(Udo Pastörs, NPD: Wo konkret haben wir gegen den Tourismus gewettert?)

Ja, ich will Ihnen das sagen,

(Udo Pastörs, NPD: Wo, wann, wer, mit welcher Argumentation, Herr Seidel?)

ich will Ihnen das sagen.

(Udo Pastörs, NPD: Sagen Sie das mal! Wo konkret?)

Bleiben Sie mal ruhig!

(Zuruf von Heinz Müller, SPD)

Die NPD richtet ihre Argumentation ständig gegen das Fremde.

(Udo Pastörs, NPD: Ach, hören Sie doch auf!)

Ich muss sagen, wir haben das Wort „Fremdenverkehr“ ganz bewusst aus unserem Sprachgebrauch weggenommen, …

(Michael Andrejewski, NPD: Ist mir noch gar nicht aufgefallen.)

Ja, dann sage ich es Ihnen jetzt.

… weil wir das nicht wollen, Menschen als fremd zu bezeichnen. Das sind für uns Gäste,

(Stefan Köster, NPD: Alles klar, alle sind Freunde.)

die wir dringend hier nach Mecklenburg-Vorpommern holen wollen. Wir wollen die anderen von MecklenburgVorpommern begeistern.

(Udo Pastörs, NPD: Die Scheinasylanten sind für Sie auch Gäste.)

Zum Beispiel, und jetzt will ich es Ihnen ganz konkret sagen, …

Bleiben Sie mal ganz ruhig!

(Udo Pastörs, NPD: Ich bin ja ruhig. – Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

… die amerikanischen Kreuzfahrer, die brauchen wir ganz dringend, die landen bei uns zuhauf in Warnemünde an. Aber wir bekommen die Frage gestellt: Ja, können wir uns denn bei euch in Mecklenburg-Vorpommern, in diesem Land auch mit voller Sicherheit bewegen?

(Michael Andrejewski, NPD: Das ist „Bild“-Propaganda. – Udo Pastörs, NPD: Die sind beeinflusst von Ihrer Propaganda.)

Ja, wie Sie das bezeichnen, ist vielleicht Ihre Sache. Sie stehen ja nicht an dieser Werbefront. Wir tun das. Wir kümmern uns um diese Entwicklung.

Die NPD ist für das Starke, habe ich mal gehört.

(Udo Pastörs, NPD: Damit das Schwache gestützt werden kann.)

Wissen Sie, wir geben …

(Udo Pastörs, NPD: Das lassen Sie nämlich immer weg. – Heiterkeit vonseiten der Fraktion der CDU)

Wir geben einen Großteil unserer Bemühungen in diesem Lande dafür aus, dass wir im Bereich der Gesundheitswirtschaft vorankommen, wo wir den Menschen, die gerade mal ein Problem haben,

(Vincent Kokert, CDU: Genau.)

die vielleicht nicht so stark sind, auch eine Chance geben wollen,

(Udo Pastörs, NPD: Das ist eine absolut richtige Maßnahme, die unterstützen wir.)