Protocol of the Session on September 27, 2012

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Gehen Sie mal davon aus, dass es ganz viele waren, Herr Petereit.)

Bitte.

Nächste Frage:

20. Nach welchen Kriterien erfolgte die Auswahl der

Personen?

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Sie haben ja da große Erfahrung.

(Michael Andrejewski, NPD: In der Stasi?)

Ja, deswegen

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

weiß ich ja gar nicht, was Sie dazu äußern...

Noch mal:

20. Nach welchen Kriterien erfolgte die Auswahl der

Personen?

Die Personen wurden gemäß des in Paragraf 2 des Gesetzes zur Einrichtung einer standardisierten zentralen Datei von Polizeibehörden und Nachrichtendiensten von Bund und Ländern zur Bekämpfung des gewaltbezogenen Rechtsextremis- mus festgelegten Kriterien bestimmt. Das trifft insbesondere

Person ist Angehöriger oder ein Unterstützer einer

terroristischen Vereinigung nach Paragraf 129a Strafgesetzbuch mit rechtsextremistischem Hintergrund,

Person ist Beschuldigter oder rechtskräftig Verurteil

ter einer rechtsextremistischen Gewalttat,

Person verfolgt rechtsextremistische Bestrebungen

und ruft in Verbindung damit zu Gewalt auf beziehungsweise Person unterstützt durch die Anwendung rechtsextremistisch begründeter Gewalt zur Durchsetzung öffentlicher Belange oder besitzt Schusswaffen ohne erforderliche Berechtigung oder Kriegswaffen oder Explosivstoffe.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Ich hätte eine Nachfrage: Wie erfahren Betroffene davon, dass sie in dieser Datei erfasst sind, und welche Möglichkeiten haben sie, überprüfen zu lassen,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Herr Petereit, Sie sind drin!)

ob das alles den Gesetzen entspricht?

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der SPD – Burkhard Lenz, CDU: Sie sind drin.)

Herr Petereit, die Datei hat die Aufgabe, in Deutschland und darüber hinaus rechtsextremistische Straftaten zu verhindern. Insofern sind Zweck und Inhalt dieser Datei auch genau definiert.

Darf ich meine Nachfrage noch mal wiederholen, weil sie nicht beantwortet wurde?

Sie haben die Möglichkeit, bis zu zwei Nachfragen zu stellen. Bitte.

Also noch mal: Wie erfahren Betroffene davon, dass sie in dieser Datei gespeichert sind, und wie haben sie die Möglichkeit, überprüfen zu lassen, ob das alles rechtens ist?

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Da rufen Sie doch mal an!)

Sie haben meine Antwort offensichtlich nicht verstanden.

Und Sie meine Frage nicht. – Vielen Dank.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Herr Petereit, ich mache Sie noch mal darauf aufmerksam, Sie haben die Antworten nicht zu kommentieren.

Ich bitte jetzt den Abgeordneten Herrn Pastörs, die Fra- ge 21 zu stellen. Nein, das ist nicht wahr, nicht die 21, sondern...

Doch, Entschuldigung, da bin ich verrutscht – er kommt nachher noch mal, der Herr Abgeordnete –, doch die 21.

Bitte.

Na, sehen Sie, hat doch wieder alles seine demokratische Ordnung.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD)

Herr Abgeordneter, Sie haben meine Bemerkungen hier vorne nicht zu kommentieren.

(Michael Andrejewski, NPD: Kommentare sind undemokratisch.)

Ich sage Ihnen das gern noch mal.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Fällt ihnen schwer. – Heinz Müller, SPD: Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht zu allem eine Bemerkung. – Zuruf von Jörg Heydorn, SPD)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir sind immer noch in der Fragestunde. Ich bitte Sie, sich zurückzu- halten.

21. In welchem Umfang rechnet die Landesregie

rung mit der Enthüllung weiterer ehemaliger Stasispitzel in den Führungsebenen der Landes- sportverbände in Mecklenburg und Vorpommern, Herr Caffier?

Herr Abgeordneter Pastörs, unter dem Dach des Landessportbundes Mecklen- burg-Vorpommern sind derzeit 47 Sportfachverbän- de beziehungsweise Landesfachverbände organisiert. Ob und inwieweit die Verbände bezüglich ihrer haupt- und ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter Abfragen bei den Beauftragten für die Un- terlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemali- gen DDR einreichen, liegt im Selbstbefassungs- und Verwaltungsrecht der Verbände. Eine Einmischung der Landesregierung in die Angelegenheiten der Sport- organisationen erfolgt in Anerkennung der Autonomie des Sportes aus diesen Gründen nicht und deswegen kann ich Ihnen diese Frage auch nicht weiter beant- worten.

Zusatzfrage. Gnädige Frau, darf ich? – Danke schön.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wen meinen Sie damit?)