(Julian Barlen, SPD: Sie sind die Bekümmerte, alle anderen sind die Technokraten. Das ist doch lachhaft!)
obwohl genau das heute eigentlich gar nicht mehr zu trennen ist. Auch finde ich nach wie vor wenig erfreulich, dass Frauen bisweilen lange Strecken hinter sich bringen müssen, um anschließend ganz entspannt ihre Kinder zur Welt zu bringen. Die Risiken, die bei jeder Zeitverzögerung entstehen können – ja, nicht müssen –, gehen nur zulasten der Familien. Damit kann ich schwerlich locker umgehen und ich finde es schon befremdlich, dass Frau Hesse genau auf diesen Bereich gar nicht eingegangen ist. Ich bin überrascht, dass Sie es können, ja, und ich kenne auch alle noch so sachlichen Argumente von Frau Hesse. Ich habe sie gehört, muss sie aber nicht teilen, nicht wahr?
Ich lehne nämlich eine nur fiskalische wirtschaftliche Betrachtung, zumal die Kennzahlen und Kennziffern hier nicht vollständig und nicht unbedingt zutreffend vorliegen, ab. Herr Koplin ist darauf eingegangen.
Ich hatte Krankenhausplanung so verstanden, dass auch der Bedarf betrachtet werden muss. Und hier weise ich auf die Antwort des Sozialministeriums zu der Kleinen Anfrage 6/5178 hin. Das ist also das Maß aller Dinge – die Finanzen? Dass dies in der Fläche andere Maßstäbe braucht als in der Stadt oder in dem Speckgürtel, müsste uns allen doch klar sein.
Ich habe die sachlichen Gründe gesehen, aber ich kann die Maßstäbe, die zugrunde gelegt wurden, nicht als allein gültig nachvollziehen. Ich habe immer noch meine Zweifel, ob sich die Arbeitssituation – und damit meine ich nicht allein arbeitsrechtlich – wirklich so positiv dar
stellt, wie in der Anhörung des Sozialausschusses uns glauben gemacht werden sollte. Gute Arbeitssituationen färben auch auf die Patientinnen und Patienten und deren Versorgung ab. Das sollten wir nicht aus dem Blick verlieren. Weite Versorgungsstrecken bergen Risiken, für die niemand einstehen will.
Ich fasse also zusammen: Meine Zweifel sind bis heute nicht ausgeräumt. Alle Argumente sind ausgetauscht und Sie, meine Kolleginnen und Kollegen von der Koalition, haben natürlich recht, jede Frau wird versorgt – mit einem Nachsatz: irgendwie.
Jedes Kind, das stirbt oder gesundheitliche Schäden davonträgt, ist ein kleiner Mensch zu viel. Und das, genau das, bewegt mich.
Ich möchte hier auf Zahlen zu sprechen kommen, die in der Anhörung benannt wurden und die von einem Sachverständigen genannt wurden, nämlich zum Zeitpunkt der Anhörung gab es vier tote Kinder, vier tote Babys. Mittlerweile sollen sie fünf sein.
Es ist noch nicht nachgeprüft worden, warum und wieso. Ich denke, genau diese Zahlen müssen uns aufschrecken lassen.
(Julian Barlen, SPD: Das ist gemeingefährlich, was Sie machen. Das ist gemeingefährlich, was Sie tun!)
(Egbert Liskow, CDU: Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun. – Julian Barlen, SPD: Liegt das über oder unter dem Durchschnitt?)
(Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE: Das stimmt aber auch nicht, Frau Gajek. Danach habe ich mich erkundigt. Es gibt keine vier toten Babys.)
Gut, es gibt da unterschiedliche Sachen, Frau Dr. Schwenke, es stand aber in der Anhörung und es wurde von Herrn Crusius in der Anhörung...