Protocol of the Session on January 28, 2016

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Komm, Blondie!)

Wir sprechen nicht beim Christopher Street Day von einer drogen- oder alkoholentmenschlichten Feiermasse. Sie degradieren Homosexuelle und sprechen in diesem Zusammenhang von Entmenschigung.

(Udo Pastörs, NPD: Entmenschigung! – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Was für ein menschenfeindliches Bild ist das? Es geht also nicht um Zwang oder Einengung, es geht nicht um Stereotypen,

(Udo Pastörs, NPD: Ah, es geht um Freiheit!)

sondern um Vielfalt, und die sollen auch schon unsere Kinder in den öffentlichen Bildungseinrichtungen natürlich kennenlernen.

(Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD – Michael Andrejewski, NPD: Ja, so argumentieren Pädophile.)

Deshalb lehnen wir Ihren Antrag aus tiefster Überzeugung ab. Wir lehnen Ihre einseitige und verkorkste Vorstellung von der Welt, von unserer Gesellschaft ab. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE, Wolf-Dieter Ringguth, CDU, und Jürgen Suhr, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat der Abgeordnete Herr Köster von der Fraktion der NPD.

(Patrick Dahlemann, SPD: „Schrei nach Liebe“, Teil 2.)

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Um es mal mit Ihren Worten auszudrücken: Es stehen uns spannende Zeiten bevor. Auf der einen Seite Ihre total widernatürliche Politik und auf der anderen Seite holen Sie Millionen Mohammedaner hier ins Land,

(Udo Pastörs, NPD: Ja.)

die nicht nur verbal,

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Feindbilder, Feindbilder! Oh Gott, was müssen Sie für verängstigte Menschen sein!)

sondern gewalttätig gegen Homosexuelle vorgehen.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Es stehen Deutschland sehr spannende Zeiten bevor, und Sie sind für diese Unsicherheit in unserer Heimat verantwortlich.

(Beifall Udo Pastörs, NPD – Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

Aber, Frau Bernhardt,

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Ja?)

wir von der NPD lehnen das Adoptionsrecht für Homosexuelle ab

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD)

und insofern stellt sich diese Frage gar nicht.

(Zuruf von Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

Und Zehntausende sind gegen diese Geisteskrankheit, die Sie hier gerade inhaltlich vertreten haben,

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Die auch in Ihren eigenen Reihen existiert.)

auf die Straße gegangen. Millionen haben Petitionen un- terschrieben und ich sage Ihnen nur eins:

(Udo Pastörs, NPD: Wir wollen Ihren Dreck nicht!)

Der Verweis an die GRÜNEN, Daniel Cohn-Bendit, der auch mit Kindern kuscheln wollte,

(Udo Pastörs, NPD: Nicht nur der.)

ganz ekelhafterweise, lässt grüßen.

(Michael Andrejewski, NPD: Aber der hält das für natürlich. – Udo Pastörs, NPD: Ekelhaftes Volk!)

Die Begründung für Ihre Geisteskrankheit ist stets dieselbe: „Schon …

Herr Köster, ich mache Sie darauf aufmerksam, dass Sie bitte hier nicht allgemein die Abgeordneten beleidigen dürfen, und ich erteile Ihnen dafür schon einen Ordnungsruf.

(Heiterkeit bei Tino Müller, NPD: Er kann ja alle einzeln aufzählen.)

Ich hatte Sie darauf aufmerksam gemacht, dass ich solche Beleidigungen nicht zulasse,

(Michael Andrejewski, NPD: Das gilt nur bei NPD-Abgeordneten.)

und ich möchte Sie bitten, dass Sie sich in der Rede daran halten.

Bitte, Sie können fortsetzen.

„Schon Kindergartenkinder würden“, so Ihre Behauptung, durch die heteronormative Erziehung ihrer Eltern einseitige Rollenbilder verinnerlichen. Zum einen würde dies ihre sexuelle Entfaltung behindern“, das sind alles Ihre Begründungen, „denn ohne den Heterozwang im Elternhaus wären sie vielleicht doch lieber schwul oder lesbisch geworden.“

(Peter Ritter, DIE LINKE: Vor allen Dingen Sie. – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Ich glaub, ich geh jetzt was essen. – Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD – Heiterkeit bei Dr. Hikmat Al-Sabty, DIE LINKE)

„Und zum anderen würden Kinder aus Hetero-Familien homosexuelle … Kinder aus Regenbogenfamilien allein schon durch ihre anerzogene Vorstellung von Normalität diskriminieren.“

(Patrick Dahlemann, SPD: Der ist doch lesbisch. – Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE)

„Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen und Lehrkräfte sollen daher“ – Zitat – „,noch besser … qualifiziert werden, um gegenstandsgerecht und sensibel auf Fragen der Pluralität sexueller und geschlechtlicher Identitäten in ihrem Berufsalltag reagieren zu können‘, heißt es im Schweriner Aktionsplan. Doch der Absicht, in Bildungseinrichtungen antidiskriminierend wirken zu wollen, folgt nicht selten eine verfassungsrechtlich grenzwertige Umsetzung. Die Pädagogen sollen nicht abwartend auf Fragen ihrer Schützlinge reagieren, sondern aktiv und fächerübergreifend für die ,Akzeptanz sexueller Vielfalt‘ sorgen. Sexualerziehung als pädagogische Speerspitze

konfrontiert Kleinkinder, Grundschüler und Teenager mit sexuellen Inhalten in interaktiven Unterrichtseinheiten.“

(Udo Pastörs, NPD: Tja.)

„Alles was in der menschlichen Sexualität möglich ist, sollen Kinder als normal und gleichermaßen wertvoll erleben.“

(Patrick Dahlemann, SPD: Gehen Sie mal ins Detail! Dann wirds mal ein bisschen spannender hier.)

„Bekannt geworden ist das Übungsbuch ,Sexualpäda- gogik der Vielfalt‘ … Aktfotos, Handschellen, Lack und Leder, das Kamasutra, Vaginalkugeln, Dildos und eine ,Taschenmuschi‘ liegen zur Auswahl bereit,“

(Tilo Gundlack, SPD: Das haben Sie alles zu Hause? Na super!)