„lernen Kinder und Jugendliche oft nur ein einseitiges Konzept von Partnerschaft und Sexualität sowie geschlechtlicher Identität kennen.“ Zitatende.
Wenig ungeniert geht es aber auch in der Bildungskonzeption für null- bis zehnjährige Kinder in MecklenburgVorpommern zur Sache, welche immerhin schon seit einigen Jahren im Land praktiziert wird. So heißt es hier auf Seite 283, Zitat:
„Es gehört zu den Entwicklungsaufgaben eines Kindes, herauszufinden, was es für sie persönlich bedeutet, ein Junge oder ein Mädchen zu sein.“
„Im Kontext von vorgelebten Rollenvorbildern, geschlechtsspezifischen Erwartungen und Zuschreibungen gestaltet sie ihr individuelles Mädchen-/Junge-Sein selbst“, Zitatende.
(Peter Ritter, DIE LINKE: Ideologo! – Heinz Müller, SPD: Ja, ja, ja, wieder so ein Fremdwort. – Zurufe von Patrick Dahlemann, SPD, und Tilo Gundlack, SPD – Heiterkeit bei Wolf-Dieter Ringguth, CDU)
…, die krude Haltung der Gender-Ideologen, gegen die biologischen natürlichen Gegebenheiten vorzugehen. In Schulen sollen also künftig das traditionelle Familienbild und heterosexuelle Orientierung nicht mehr als Normalfall zu erkennen sein, sondern lediglich als eine mögliche Variante neben allen nicht heterosexuellen Lebens- und Liebesweisen. Weiter heißt es in dem Landesaktionsplan, dass es auch in den Lehrerkollegien fortan Konsens sein soll.
Ähnlich wie in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin und Niedersachsen ist es dem Lesben- und Schwulenverband in Deutschland zu wenig, nur Toleranz und Gleichstellung zu fordern.
(Patrick Dahlemann, SPD: Das ist ja ein Skandal! – Heiterkeit vonseiten der Fraktion DIE LINKE und Tilo Gundlack, SPD)
Vielmehr preschen die Sozialministerien unter dem starken Einfluss der Verbände vor und diktieren sogenannte Aktionspläne, die, wie Sie sagen, ein Klima der Akzeptanz bilden.
Von der Kita bis zur Oberstufe sollen sämtliche sexuelle Orientierungen nicht nur toleriert, sondern vollständig akzeptiert,
also gutgeheißen und in das eigene Werteempfinden integriert werden. Sexuelle Vielfalt soll in jedes Schulbuch, in die Köpfe und Herzen der Kinder.
(Heiterkeit bei Katharina Feike, SPD: Oh! – Heinz Müller, SPD: Das ist kein Fehler. – Peter Ritter, DIE LINKE: Das verwundert jetzt nicht. Das verwundert jetzt nicht.)
Im letzten Satz steht: „Alle Maßnahmen, die darauf abzielen, das traditionelle Familienbild und die heterosexuelle Orientierung künftig als Normalfall infrage zu stellen, sind zu unterbleiben.“ Sie können sich jetzt aussuchen,
(Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE: Weder noch, Herr Köster. – Zurufe von Patrick Dahlemann, SPD, und Tilo Gundlack, SPD)
(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD – Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE: Hilfe, ich werde verfolgt! – Heiterkeit bei Heinz Müller, SPD)
Im Ältestenrat ist vereinbart worden, eine Aussprache mit einer Dauer von bis zu 120 Minuten vorzusehen. Ich sehe und höre keinen Widerspruch, dann ist das so beschlossen. Ich eröffne die Aussprache.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Wieder mal liegt uns ein Antrag der NPD vor, der nur so vor Ängsten und Feindbildern strotzt
(Heiterkeit bei Katharina Feike, SPD: Ja. – Tilo Gundlack, SPD: Und vor Stolpersätzen. Und vor Stolpersätzen. – Peter Ritter, DIE LINKE: Mit Ekelpickeln.)
und eigentlich die Heucheleien der NPD immer wieder offenbart, die uns hier vorgetragen werden. Ich frage mich wirklich, wenn ich Ihren Antrag lese, was dazu geführt hat, dass Sie so ein einseitiges Welt- und Familienbild haben.
(Peter Ritter, DIE LINKE: Ja, da ist irgendwas schiefgelaufen. – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)
Wahrscheinlich haben die öffentlichen Bildungseinrichtungen da zu einseitig gearbeitet, doch dazu später.
Als ich den Antrag das erste Mal gelesen habe, habe ich ihn, ehrlich gesagt, nicht verstanden, und das ganz unabhängig von dem letzten Satz, den Sie gerade berichtigt haben, nicht wegen mangelnder Sprachkenntnisse, sondern weil er einfach in sich widersprüchlich ist. Die Überschrift und der Antragstext, den wir vorliegen haben, passen einfach nicht zusammen, selbst beim mehrmaligen Durchlesen nicht. In der Überschrift heißt es noch „Nein zur Frühsexualisierung unserer Kinder!“. Diese Begrifflichkeit meint etwas ganz anderes, als dann im Antragstext folgt, und wir haben es heute auch wieder erlebt: Frühsexualisierung, Familienbild, Gender-Main- streaming, das ist bei der NPD alles dasselbe.
(Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE: Ilologen und Gender-Ilologen fehlen noch. – Zuruf von Torsten Koplin, DIE LINKE)
Aber fangen wir ganz von vorn an. Was meint eigentlich Frühsexualisierung? Das Bundesamt für gesundheitliche Aufklärung macht deutlich, dass kindliche Sexualität nichts mit der Sexualität von Erwachsenen zu tun hat. Nein, kindliche Sexualität äußere sich vielmehr in dem Bedürfnis nach Geborgenheit, nach Zärtlichkeit und nach der Freude am eigenen Körper.
Sexualerziehung ist ein integraler Bestandteil von Gesundheitsförderung und Persönlichkeitserziehung und somit schon im Kindergartenalter anzusiedeln. Sie fördert das kindliche Selbstvertrauen, ein positives Körpergefühl, sie unterstützt den Aufbau einer bejahenden Geschlechtsidentität und die Lebensfähigkeit, die Liebesfähigkeit der Kinder. Frühsexualisierung ist also auf das Kind bezogen, auf sich selbst, auf sein Körpergefühl. Im Antragstext ist aber dann von einem widernatürlichen Familienbild die Rede, beides passt einfach nicht zueinander. Deshalb dachte ich nach der Überschrift, als ich diese gelesen habe, es würde jetzt etwas über Lutz oder Linda kommen. Frühsexualisierung wird auf einschlägigen Seiten rechtsnaher Verlage in Verbindung mit diesen zwei Puppen verbunden. Lutz und Linda sind zwei Puppen, die in dem Aufklärungskoffer der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung,