Protocol of the Session on November 19, 2015

(Andreas Butzki, SPD: Das haben Sie noch nicht begriffen! – Heinz Müller, SPD: Gut, dass Sie das erkannt haben! – Zuruf von Burkhard Lenz, CDU)

wir haben die Tabellen des Ministers im Bildungs- und im Finanzausschuss gesehen. Da war klar aufgeteilt, wofür das Geld rausgehen soll. Das möchte ich jetzt hier nicht alles repetieren, aber Ihnen ist doch bekannt, dass das nicht die Erhöhung der Vergütungssätze für Lehrbeauftragte war.

(Egbert Liskow, CDU: Aber für die Pauschale.)

So, und jetzt machen Sie es noch mal, Sie verkaufen die BAföG-Millionen noch einmal. Ich meine, das passt auch in Ihren Regierungsstil, denn das 50-Millionen-EuroBildungspaket haben Sie ja ebenfalls dreimal verkauft, obwohl es nur einmal da war.

(Zuruf von Ulrike Berger, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, eine Frage habe ich vergessen. Es tut mir ein bisschen leid,

(Egbert Liskow, CDU: Sie brauchen ja gar nicht zu fragen, wenn Sie nicht zuhören!)

vielleicht bemüßigt sich der Minister, sie doch noch zu beantworten. Er hat ja immer die Möglichkeit, ans Pult zu treten – außer, wenn natürlich gerade einer spricht.

(Stefanie Drese, SPD: Oooh!)

Aber es wäre ja zumindest möglich, wenn er sich nach meinem Redebeitrag noch mal dazu einlassen möchte.

(Zuruf von Heinz Müller, SPD)

Die Frage ist: Wird sich denn die Landesregierung am Vorschlag der Kanzlerarbeitsgruppe und am Vorschlag des Hauptpersonalrates im Bildungsministerium orientieren, die Vergütungssätze am TVL E 13 zu orientieren, also am Stundensatz, den wissenschaftliche Mitarbeiter bekommen, beziehungsweise – der Vorschlag der Kanzler und des Hauptpersonalrats geht ja weiter, sie sagen, für jede Lehrveranstaltungsstunde gemäß TVL E 13, aber bitte mal drei, weil da schließen sich die Kanzler wie auch der Hauptpersonalrat der von uns vorgetragenen Position an – dass jede Lehrveranstaltungsstunde auch mit einer Vorbereitungsstunde und einer Nachbereitungsstunde zusammen vergütet werden soll? Und da ist

die Frage, unabhängig von Zielvereinbarungen et cetera: Wollen Sie diesem relativ vernünftigen und verhältnismäßigen sowie gut argumentierten Vorschlag der Kanzlerarbeitsgruppe und des Hauptpersonalrats folgen oder wollen Sie diesem nicht folgen?

Das kann auch heute schon beantwortet werden, unabhängig von der Frage, wie das Parlament Zielvereinbarungen zum Schluss hier im Landtag noch einmal bestätigen wird und wie der Personalstellenplan aussehen wird.

(Zuruf vonseiten der Fraktion der CDU: Soll er doch selbst entscheiden!)

An den Personalstellen, sehr geehrter Herr Brodkorb, darf es ja zum Schluss eigentlich nicht liegen, denn die Lehrbeauftragten kommen sozusagen im Personalstellenplan gar nicht vor. Man kann also das Problem durchaus auch getrennt voneinander betrachten.

Also, meine sehr geehrten Damen und Herren: viele Fragen, viele Ausreden.

(Susann Wippermann, SPD: Viele Lügen! Viele Lügen!)

Ich sage mal so, ich hoffe ja auch, dass demnächst das Versprechen eingelöst wird, aber bleiben wir doch nah bei der Wahrheit.

(Susann Wippermann, SPD: Welche Wahrheit?)

Und vor allem vielleicht noch dieser Appell an die Linksfraktion:

(Egbert Liskow, CDU: Dann bleiben Sie mal bei der Wahrheit! – Heinz Müller, SPD: Das würde ich auch vorschlagen.)

Bleiben Sie nahe an den Interessen der Arbeitnehmer! – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Heinz Müller, SPD: Sie sind Ihrem Ruf wieder richtig gut gerecht geworden. – Egbert Liskow, CDU: Dann bleiben Sie doch mal bei der Wahrheit!)

Ums Wort gebeten hat noch einmal der Minister für Kultur und Bildung Herr Brodkorb.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Da ich vielfältigst von verschieden Kollegen hier im Hause ausdrücklich gebeten wurde, noch mal ans Mikrofon zu treten,

(Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

möchte ich das kurz tun.

(Marc Reinhardt, CDU: Nee, ich bin dagegen.)

Sehr geehrter Herr Abgeordneter Saalfeld, ich glaubte die Frage schon beantwortet zu haben: Nein, die Landesregierung beabsichtigt nicht, die Lehrbeauftragten im Rahmen ihres besonderen Dienstverhältnisses rechtlich

und besoldungsrechtlich den Arbeitnehmern und den Beamten gleichzustellen,

(Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Analog, das ist vergleichbar.)

weil daraus die Zerstörung des Instruments des Lehrauftrags resultieren würde. Wenn sich das nicht mehr unterscheidet von den anderen, dann ergibt es keinen Sinn mehr.

(Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Es geht doch um äquivalente Bezahlung.)

Zweitens. Ich habe die Frage auch so verstanden, ob es wirklich so ist, dass ich beabsichtige, die Lehrauftragsrichtlinie zu überarbeiten und die Sätze deutlich anzuheben, ob das wirklich wahr sein kann. Ja, das ist wirklich wahr.

(Beifall Susann Wippermann, SPD: Toll! Hört, hört! – Egbert Liskow, CDU: Herr Saalfeld hat das nicht gehört. Das brauchen Sie gar nicht erst zu erklären.)

Und drittens. Sie haben, wie ich finde, im Namen der GEW hier schwere Vorwürfe erhoben, Herr Saalfeld, schwere Vorwürfe, allerdings nicht gegen mich, sondern gegen die Hochschulen, weil Sie gesagt haben, dass die Hochschulen im Moment Daueraufgaben – und ich rede jetzt vor allem von den Universitäten – durch Lehrbeauftragte wahrnehmen lassen. Das wäre aus meiner Sicht arbeitsrechtlich nicht zulässig. Allerdings muss ich darauf hinweisen, wer diese Arbeitsverträge denn geschlossen hat. Ich werde Ihren Hinweis gerne aufnehmen und prüfen lassen, ob die Hochschulen tatsächlich so, wie Sie es hier gesagt haben, rechtswidrig handeln,

(Zurufe vonseiten der Fraktion der CDU: Oh, oh!)

und das ist nicht zulässig.

(Unruhe vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Viertens.

Herr Minister, gestatten Sie eine Frage des Abgeordneten Saalfeld?

Bedaure nein, sonst komme ich durcheinander.

(Heiterkeit und Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ich will niemanden durcheinanderbringen. – Zuruf von Burkhard Lenz, CDU)

Viertens. Ist es möglich, einen Euro zweimal auszugeben? Ja, in der Wissenschaft geht das,

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Beifall Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

denn Herr Saalfeld, Sie wissen ja wahrscheinlich – und deswegen sind die Personalkostenberechnungen von Hasenwinkel völlig korrekt –, dass bisweilen Lehrbeauftragte Vertretungspositionen übernehmen. Wenn bei

spielsweise ein neuer Lehrstuhl besetzt wird oder sich eine Stellenbesetzung verzögert,

(Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Im seltensten Fall!)

dann schalten Hochschulen bisweilen auch Lehrbeauftragte als Überbrückung dazwischen.

(Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Im seltensten Fall!)