ein Riesenrohrkrepierer und nicht eine Riesenerfolgsgeschichte. Darüber kann man mit vielen Hochschullehrern reden. Nicht alles, Herr Brie, was aus Europa kommt, ist wirklich ausgegoren und eine gute Idee. Das muss man auch mal zur Kenntnis nehmen!
Dritter Punkt. Gefährdet die Maßnahme – wir werden ja nachher noch darüber diskutieren –, gefährdet die Maßnahme, den Englischunterricht zugunsten des Deutschunterrichts zu reduzieren, die Europafähigkeit der Bürger dieses Landes? Das war ja die Frage. Ich bin fest davon überzeugt, dass es aus zwei Gründen nicht der Fall ist, den Rest mache ich ausführlicher. Wenn ich die eigene Sprache nicht einigermaßen fehlerfrei beherrsche,
mich in der Rechtschreibung und Grammatik nicht orientieren kann, die Regeln dieser Sprache nicht verstehe, dann habe ich auch nicht das Handwerkszeug, mir eine andere Sprache anzueignen.
Zweitens. Wenn man sich die Frage anschaut – oder drei Argumente –, wenn man sich die Frage anschaut, wie viel Deutschunterricht die in der Bildung erfolgreichsten Länder der Bundesrepublik Deutschland haben, nämlich Sachsen und Bayern, dann ist das genauso viel, wie uns die Koalitionsfraktionen beauftragen wollen einzuführen. Wir hätten dann genauso viel Englisch wie die Spitzenreiter der Bildung in Deutschland. Da bin ich inhaltlich sehr weit entfernt von dem Untergang des Abendlandes.
Ich habe mir aber auch die Frage gestellt, die Sie sich gestellt haben. Und dann habe ich gesagt, wer sind denn eigentlich die Experten im Bereich „Lernen“. Das sind die Lehrer. Wir haben den Lehrern dieses Landes, den Grundschullehrern, exakt diese Frage vorgelegt: Seid ihr der Auffassung, dass es wichtig ist, wieder etwa so viel Deutschstunden zu haben wie früher in der DDR, um auf dieser Grundlage Englisch zu lernen? Ja oder Nein? Und würdet ihr eine Reduzierung des Englischunterrichtes akzeptieren? Es haben sich 2.084 Grundschullehrer beteiligt. Es gibt eine Mehrheit von 80 Prozent, die sagt, ja, genau der Weg ist richtig. Und wir haben selbst eine Mehrheit der Lehrer, die eine Lehrbefähigung für das Fach Englisch haben, die sagen, ja,
diese Alternative halten wir für richtig: etwas weniger Englisch, so wie Sachsen und Bayern, und dafür grundlegend mehr Deutsch. Ich will jetzt nicht sagen „wie früher“,
Sehr geehrte Frau Oldenburg, ich lese Ihnen in der nächsten Rede die Frage vor, die ich gestellt habe.
Die lautet: „Finden Sie es richtig, dass wir den Englischunterricht auf das Niveau von Bayern und Sachsen reduzieren und dafür den Deutschunterricht erhöhen?“ Auf diese Frage haben 80 Prozent der Lehrkräfte klar und deutlich mit Ja geantwortet,
und auch eine Mehrheit der Englischlehrkräfte an Grundschulen. Und jetzt sage ich Ihnen eines: Ich bin nicht klüger als diese 2.084 Lehrer. Ich behaupte, niemand von uns ist das, auch Frau Oldenburg nicht. Deswegen ist das der richtige Weg.
Mich würde interessieren, woher der Bildungsminister weiß, dass in Bayern mehr Deutsch unterrichtet wird als in Mecklenburg-Vorpommern, wo doch die Bayern über
Sehr geehrte Frau Abgeordnete Berger, ich bin erstaunt über Ihre Frage, weil das, was Sie darin unterstellen, habe ich gar nicht behauptet.
Nein, nein, das ist falsch. Dann müssen Sie noch mal nachlesen! Das ist einfach falsch. Und bitte bereiten Sie sich gut vor!
Lassen wir das Protokoll entscheiden! Es tut mir leid. Vorsorglich sage ich, dass ich das nicht gesagt habe. Falls doch, ist es falsch. Aber ich glaube nicht, dass ich das gesagt habe,
Ich weiß nicht, ob das unparlamentarisch ist, wenn ich sage, Frau Berger, lassen Sie uns um eine Flasche Wein wetten, dass ich das nicht gesagt habe.