und wer dazu aufruft, Flüchtlinge zu verjagen, der verlässt selbst den Boden der Verfassung, des Rechtes und Gesetzes.
Genauso verhält es sich mit denen, die Flüchtlingsunterkünfte angreifen und anzünden, unabhängig davon, ob dort schon Menschen untergebracht sind oder nicht. Wer hat eigentlich mal die Frage danach gestellt, welche Werte dort zerstört werden, auch materiell zerstört werden, nicht nur ideell, sondern materiell zerstört werden?
Glauben Sie nicht, meine Herren von der NPD, dass ein einziges angezündetes Haus dazu führen wird, dass wir unserer Verantwortung gegenüber den geflüchteten Menschen nicht nachkommen werden!
(Michael Andrejewski, NPD: Dann schmeißen Sie Deutsche raus aus ihren Wohnungen! – Zuruf von Tino Müller, NPD)
Die werden hier Unterkunft, ein Dach über dem Kopf bekommen und versorgt werden, auch wenn Sie dort die geistigen Brandstifter zum Teil mit sind.
Ja, wir haben auch in Mecklenburg-Vorpommern leider verstärkt Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte gehabt. Am 20. September stand eine solche geplante Unterkunft in
Laage in Flammen. In Sellin auf Rügen ist eine Flüchtlingsunterkunft mit einer stinkenden Flüssigkeit attackiert worden und am 12. Oktober brannte in Boizenburg ein leer stehendes Mehrfamilienhaus aus, das für die Unterbringung von Menschen kürzlich saniert wurde.
(Stefan Köster, NPD: Wem nützt das? – David Petereit, NPD: Das ist die pure Verzweiflung der Menschen.)
(Udo Pastörs, NPD: Fragen Sie mal den Innenminister, ob er da was über den Verfassungsschutz festgestellt hat!)
Nicht auszudenken, wenn dabei Menschen verbrannt wären! Und das nehmen Sie in Kauf mit Ihrer Art und Weise, wie Sie auftreten.
(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD – David Petereit, NPD: Sie sind dafür verantwortlich.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir müssen das gesamte Instrumentarium des Rechtsstaates nutzen, um hier den Strafanspruch des Staates durchzusetzen.
(Stefan Köster, NPD: Das sind die ganz normalen, ewigen Parolen. – Udo Pastörs, NPD: Wer in dem Alter noch so durchgeknallt auftreten kann!)
Einheimische, ob mit oder ohne Migrationsgeschichte, ob Einwanderer oder nicht, wissen das zu schätzen, sie wissen unsere Verfassung zu schätzen.
Auch die Flüchtlinge können hier ein neues Zuhause finden. Sie dabei zu unterstützen, wird jetzt unsere Herausforderung sein,
Meine sehr geehrten Damen und Herren, nicht die Flüchtlinge stellen eine Gefahr dar, das engstirnige Denken und Handeln der Extremisten ist eine der größten Gefahren für die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Deutschland
Ganz konkret für uns im Landtag: Wir haben zu Beginn dieser Wahlperiode im Herbst 2011 ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt.
Die Vorsitzenden der Fraktionen von SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterzeichneten gemeinsam die „Schweriner Erklärung“.
alle demokratischen Fraktionen gegen politische Gewalt und Fremdenfeindlichkeit in unserem Land aus.
(Stefan Köster, NPD: Da hätten Sie auch gemeinsam auf die Toilette gehen können, das ist genauso wichtig.)
Es werden alle parlamentarischen Möglichkeiten genutzt, um die Feinde unserer Gesellschaft in die Schranken zu weisen. Im parlamentarischen Alltag mag und darf gestritten werden, in einem sind sich die demokratischen Parteien jedoch einig:
Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus zerstören die Demokratie und gefährden massiv den Zusammenhalt und die Werteordnung unserer Gesellschaft. Sie bedrohen ein friedliches Zusammenleben. Ein friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben funktioniert nur dann, wenn Demokratie mehr als eine Staatsform ist. Sie muss auch Lebensform sein. Eine lebendige Demokratie zu fördern, sie zu bewahren und an unsere Kinder und Enkel weiterzugeben, ist unsere Aufgabe und unsere Pflicht. Das heißt auch – und hier verweise ich auf den siebten Absatz –,
dass wir keinen Angriff auf schutzsuchende Menschen hinnehmen werden. Ganz konkret, wir haben dafür zuständige Organe,
Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte, die aktiv gegen solche Angriffe vorgehen, sie verhindern und, wenn nötig, bestrafen. Unsere Demokratie ist wehrhaft.
(Tino Müller, NPD: Ihre Demokratie ist lachhaft. – Udo Pastörs, NPD: Ihre Demokratie ist volksfeindlich.)