Protocol of the Session on July 7, 2010

Aus diesem Grund bin ich auch sehr enttäuscht über Ihre Ausführungen.

(Irene Müller, DIE LINKE: Das ist gut, wenn die Koalition enttäuscht ist.)

Aber ich denke, Kollege Müller und auch die anderen Kollegen aus den Fraktionen werden noch auf einen Teil der Inhalte eingehen.

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

Und was mich auch enttäuscht hat: Sie hätten ja wenigstens ansatzweise Teile der alten Verwaltungsmodernisierung verteidigen müssen. Sie haben Sie selber mit eingebracht.

(Irene Müller, DIE LINKE: Richtig.)

Und falls es Ihnen entgangen ist, der eine oder andere Teil aus diesem Gesetzgebungsverfahren findet natürlich auch Eingang in das Gesetzgebungsverfahren.

(Zuruf von Angelika Peters, SPD)

Das ist doch selbstverständlich.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Irgendwie hat Sie das alles schwer getroffen, Herr Innenminister.)

Und dass man dazu steht und das auch dementsprechend ausführt, ist doch vollkommen selbstverständlich.

(Udo Pastörs, NPD: Sie müssen davon reden, dass man zu etwas steht, Sie Witzfi gur!)

Meine Damen und Herren,...

Einen Moment, Herr Minister.

Herr Abgeordneter Pastörs, Sie haben soeben den Innenminister beleidigt. Ich erteile Ihnen hiermit den Ausschluss von der heutigen Sitzung. Bitte verlassen Sie sofort den Saal!

(Stefan Köster, NPD: Damit gefährden Sie, Frau Präsidentin, das gesamte Gesetzvorhaben, denn Sie rauben einem Abgeordneten die Stimme.)

Herr Abgeordneter Köster, ich erteile Ihnen einen Ordnungsruf. Sie haben die Entscheidungen des Präsidiums hier vorne weder zu bewerten noch zu kommentieren.

(Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, Wolf-Dieter Ringguth, CDU, und Stefan Köster, NPD)

Herr Minister, ich bitte Sie, Ihre Rede fortzusetzen.

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Vielen Dank, Frau Präsidentin.

Meine Damen und Herren Abgeordnete, heute Abend wird in Südafrika das zweite Halbfinale gespielt.

(Toralf Schnur, FDP: Jawoll!)

Wir drücken, glaube ich, alle der deutschen Mannschaft die Daumen.

(Toralf Schnur, FDP: Das ist unfair jetzt. Das ist jetzt eine ganz unfaire Nummer.)

Mit der Verwaltungsreform, meine Damen und Herren, sind wir schon eine Runde weiter.

(Zuruf von Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Wir sind letztendlich im Finale.

(Toralf Schnur, FDP: Und hier sind wir auf dem Abstiegsplatz.)

In der ersten Halbzeit ging es um das Verwaltungsmodernisierungsgesetz. Das ist schon mehrmals hier angesprochen worden, das Landesverfassungs gericht hat uns die Rote Karte gezeigt. Jetzt sind wir am Ende der zweiten Halbzeit. Es geht um das Kreisstrukturgesetz

und um das Aufgabenübertragungsgesetz. Obgleich klar ist, dass es hierzu noch eine Verlängerung um ein Gerichtsverfahren geben wird, wird es, und das ist der große Vorteil gegenüber der Fußballweltmeisterschaft, bei unserem Finale keine Verlierer geben.

(Toralf Schnur, FDP: Es gibt auch keinen einzigen Gewinner. – Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

Durch die erheblichen Einsparungen, die keiner wegdiskutieren kann, die uns beide Reformgesetze verschaffen, werden alle Bürgerinnen und Bürger unseres Landes zu Gewinnern. Durch effektivere Strukturen mit weniger Doppelzuständigkeiten und letztendlich auch Abstimmungsschwierigkeiten

(Toralf Schnur, FDP: Das stimmt doch vorn und hinten nicht.)

werden alle Kreise und Städte dieses Landes zu Gewinnern.

(Toralf Schnur, FDP: Keiner gewinnt.)

Zur Kreisstrukturreform und zum Funktionalreformübertragungsgesetz liegen derzeit keine alternativen Vorschläge vor, die auch ansatzweise nur dazu beitragen könnten, dass über andere Formen gesprochen oder diskutiert wird.

(Zuruf von Toralf Schnur, FDP)

Wir brauchen die Reform dringend, und zwar jetzt, um den Bestand unseres Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern langfristig sichern zu können.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Torsten Renz, CDU: Richtig.)

Wie bei der Fußball-WM ist auch bei den beiden Reformgesetzen der Großen Koalition der Weg nicht immer leicht gewesen.

(Zuruf von Toralf Schnur, FDP)

Genau das, was eine gute Mannschaft ausmacht, nämlich in entscheidenden Momenten, dann, wenn es darauf ankommt, zusammenzuhalten und zusammenzustehen, genau das hat die Große Koalition immer wieder gezeigt. Und das werden Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, am Ende des heutigen Tages, wenn es zur Abstimmung kommt, erleben.

(Toralf Schnur, FDP: Na?!)

Mag auch der eine oder andere Bürgerschaftspräsident sich gerne auf Bildern als vermeintlicher Freiheitskämpfer verewigt sehen, mag auch der eine oder andere Bürger schaftspräsident auf lokaler Ebene seine Fraktion verlassen, aber was auf dem Fußballfeld genauso wie im Landtag zählt,

(Toralf Schnur, FDP: Gefoult wird nicht.)

das ist die Teamarbeit und das ist letztendlich auch die Teamfähigkeit. Einzelspieler haben auch in Südafrika nicht zum Erfolg geführt, sondern letztendlich die Mannschaftsleistung.

(Zuruf von Toralf Schnur, FDP)

Die Mannschaftsleistung von CDU und SPD wird am Ende der Abstimmung auch stimmen, meine Damen und Herren.

Sehr geehrter Herr Ritter, die CDU als Ganzes und auch ich ganz persönlich, weil Sie mich ja mehrmals angesprochen haben,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sie sind doch Innenminister.)