Protocol of the Session on September 26, 2008

und faktisch offene Türen vorgefunden und haben 1 Million Euro als Stiftungsgrundkapital.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Hört, hört!)

Das ist doch vernünftig. An dieser Stelle ist Geld dafür da.

(Regine Lück, DIE LINKE: Interessant!)

Ich begrüße das. Aber wenn Geld dafür da ist und plötzlich immer erklärt wird, also für die anderen Bereiche, da hätten wir nichts, dann möchte ich Ihnen sagen:

(Heike Polzin, SPD: Das ist schon wieder dieser Trugschluss. – Zuruf von Minister Lorenz Caffier)

Sie extrapolieren immer.

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Das hat mir der Intendant aus Neustrelitz und Neubrandenburg ja auch mitgeteilt, der Herr Schulze.

(Zuruf von Ministerin Sigrid Keler)

Herr Ringstorff, Sie waren ja bei ihm und haben dieses bekannte Diagramm gezeigt: die Ausgaben steigen und die Einnahmen aus dem Bund-Länder-Vergleich sinken. Und dann gibt es dieses Diagramm mit den entsprechenden …

(Heike Polzin, SPD: Das sind die Fakten. Das sind die Fakten. – Dr. Armin Jäger, CDU: Ja, das sind die Fakten.)

Das sind die Fakten.

Aber eines wird immer ausgeblendet, und zwar wird es in den nächsten Jahren eine Wertsteigerung geben.

(Raimund Borrmann, NPD: Na, dann warten wir mal ab.)

Menschen, die arbeiten, produzieren aus technologischen und ökonomischen Gründen mehr mit den Ressourcen, die vorhanden sind. Das schafft eine Wertsteigerung. Die

wird immer ausgeblendet. Es sind immer lineare Kurven, die Sie zeichnen.

(Zurufe von Heike Polzin, SPD, und Dr. Armin Jäger, CDU)

Insofern halte ich das nicht gerade für zielführend.

(Zuruf von Minister Lorenz Caffier)

Mein zweiter Punkt.

(Zuruf von Minister Lorenz Caffier)

Also, wir wollen mehr Geld in die Hand nehmen, das ist die Alternative.

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Ist diese Alternative eine schlechte? Sie ist auf alle Fälle diskussionswürdig.

(Zuruf von Minister Lorenz Caffier)

Zweiter Punkt. Die Kooperation zwischen den Theatern und Orchestern sollte belohnt werden, ohne eine Fusion zu erzwingen. Es gibt Kooperationen, die sollten weiterhin unterstützt werden.

Drittens. Wir brauchen eine ressortübergreifende Förderung.

Viertens. Wir brauchen ein Investitionsprogramm für Kulturbauten. Investitionen in Kulturbauten sind Investitionen, wie sie im Buche stehen, wie in anderen Bereichen,

(Udo Pastörs, NPD: Gegen Neonazis. Nur gegen Neonazis.)

im gesellschaftlichen Leben, in der Wirtschaft.

Abschließend, sehr geehrte Damen und Herren, möchte ich verweisen auf eine sehr bemerkenswerte Laudatio oder auf die Antwort auf die Preisverleihung von Uwe Tellkamp, der vor einigen Tagen den „Uwe-JohnsonPreis“ in Neubrandenburg verliehen bekommen hat vom „Nordkurier“ und von der Literaturgesellschaft. Er hat gesagt: „Wir leben in einer kulturfremden Gesellschaft. Eine kulturfremde Gesellschaft ist schlimmer als eine kulturfeindliche Gesellschaft.“

(Udo Pastörs, NPD: Weil dem Volk die Kultur fremd ist, die produziert wird.)

Weil eine kulturfeindliche Gesellschaft, und da bezog sich Herr Andrejewski zu Recht auf die DDR, dort hat man die Kultur ernst genommen.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja. – Udo Pastörs, NPD: Ja, ja!)

Die Frage ist, ob wir uns anheften lassen wollten, eine kulturfremde Gesellschaft zu sein? – Schönen Dank für die Aufmerksamkeit.

(Minister Lorenz Caffier: Sie sollen Ihr Konzept vorstellen! Wo ist denn Ihr Konzept?)

Ich habe vier Punkte genannt.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Udo Pastörs, NPD: Kulturrevolution haben die gemacht. – Zuruf von Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff)

Danke schön, Herr Koplin.

Das Wort hat jetzt noch einmal der Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur Herr Tesch. Bitte schön, Herr Tesch.

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

Das ist ja genau das Problem, Herr Koplin, was Sie machen. Ich habe gesagt, ich nehme Ihre 19 Millionen Euro ernst. Sie stellen sich hin – und das machen Sie ja sozusagen, indem Sie immer nur die Hälfte des Konzeptes transportieren – und sagen, ja da hat er gesagt, wenn da einer protestiert, dann soll er gleich die letzte Theaterkarte mit abgeben. Und dann sagen Sie – was ist denn das für ein Beispiel –, das würde bedeuten, wenn Frau Polzin über Wirtschaft redet, dürfte sie nur ein Modegeschäft haben. Nee, sie kann da einkaufen gehen, um in dem Beispiel zu bleiben.

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Sie versuchen wirklich, die Leute zu vernebeln. Dann sagen Sie etwas zu den Kartoffeln. Ich habe aber nicht gesagt, dass man die anbauen soll, sondern man kann ja welche kaufen. Ich habe nicht gesagt, dass man Schauspieler werden muss wie Sie.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU)

Das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, man muss die Theaterkarte mitbringen, um in Ihren Beispielen zu bleiben.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Aber Sie sind nicht schlechter als Herr Koplin.)

Also das ist genau das, was Sie machen. Herr Koplin, jetzt nehme ich Ihr letztes Beispiel mit Tellkamp.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Sie reißen das aus dem Zusammenhang. Sie wissen ganz genau, dass ich bei dieser Veranstaltung war, da ich sozusagen den Einführungsvortrag gehalten habe. Tellkamp würde wütend sein, wenn Sie ihn so aus dem Zusammenhang reißen,