Protocol of the Session on September 25, 2008

Jetzt gibt es die Möglichkeit, sich das Geld per Anforderung vom Landesamt abzuholen,

(Zuruf von Werner Kuhn, CDU)

und das ist einfach und wunderbar.

(Irene Müller, DIE LINKE: Haben Sie die Briefe vom Paritätischen, Herr Minister? Da steht es nämlich drin.)

Ich will noch einmal kurz Folgendes sagen: Wir haben uns ja bei diesen Richtlinien von bestimmten Ideen leiten lassen und die sind Ihnen, Frau Müller, doch auch nachvollziehbar von den zuständigen Leuten im Sozialausschuss dargelegt worden.

(Irene Müller, DIE LINKE: Eben nicht. Die Probleme in der Praxis sind eben nicht geklärt worden.)

Auf der einen Seite haben wir gesagt, alles für die Eltern und für die Kinder, kein Geld für Verwaltung. Das haben wir gemacht.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU)

Wir gewährleisten mit diesen Richtlinien, dass das Geld bei den Bedürftigen ankommt und nicht über irgendwelche Konnexitätssachverhalte bei anderen Behörden hängen bleibt. So, das mag dem einen gefallen, dem anderen gefällt es nicht.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Dann machen Sie weiter die Augen zu!)

Herr Heydorn, gestatten Sie eine Zwischenfrage der Abgeordneten Frau Polzin?

Bitte sehr.

Herr Heydorn, ist Ihnen bekannt, dass es ein ähnliches Verfahren sehr funktionierend und sehr lange selbstverständlich bereits an Schulen gibt, in welchem bedürftige Kinder quasi eine Bescheinigung abgeben und die Lernmittelfreiheit erhalten, dieses ohne zusätzlichen Personalaufwand, ohne zusätzliche Bürokratie, ganz einfach, indem man das in der Schule abgibt und damit in die Vergünstigung der Lernmittelfreiheit kommt?

Das ist mir bekannt.

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie noch einmal darauf aufmerksam machen. Vielleicht ist es einigen anderen hier in dem Hause nicht bekannt, dass es ähnliche Verfahren sehr erfolgreich in anderen Bereichen gibt. Danke schön.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Das war eine gute Hilfestellung. – Heike Polzin, SPD: Das war auch so gedacht.)

Aber ich will gleich an Herrn Professor Methling anknüpfen, also nicht nach dem Motto: „Machen Sie weiter die Augen zu!“ Ich will Ihnen die Augen öffnen,

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Ja?)

damit Sie sehen, wie vernünftig das hier im Lande läuft. So ist das.

(Irene Müller, DIE LINKE: Dann haben Sie nicht die Briefe vom Paritätischen geöffnet. Fragen Sie mal Ihren Minister, was da drinsteht!)

Die zweite Maxime, die wir uns gestellt haben, ist, es soll einfach zu handeln sein. Das Verfahren soll einfach zu handeln sein. Ich habe mich damit beschäftigt und mir die Internetseite des Sozialministeriums angeguckt. Ich habe mir die Vordrucke angeguckt, die auszufüllen sind. Ich habe es mir angesehen. Es ist völlig einfach zu handeln. Natürlich gibt es bei allem, was man anfängt, was man neu anfängt, überall das eine oder andere Hindernis, das zu überwinden ist. Aber die Dinge laufen doch. Hier in Schwerin habe ich gehört, die Kita gGmbH kommt damit problemlos klar und andere kommen …

(Harry Glawe, CDU: Mittlerweile. Mittlerweile kommen die damit klar.)

Ja, so ist es.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Mit denen haben wir auch gesprochen.)

Und dann muss man sich mal ansehen, wie denn die Interessenlage ist.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Sie sprechen mit solchen und wir mit anderen.)

Herr Professor Methling, ich habe in meinem Wahlkreis einige, dazu gehören soziale Brennpunkte, einige Kindertagesstätten, zu denen ich seit Jahren guten Kontakt habe.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Das gibt es auch in Rostock. – Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Das haben wir in Ludwigslust anders erlebt.)

Und diese Kindertagesstätten haben mir häufig gesagt, sie finden Folgendes schwierig: Sie finden schwierig, dass sie viele Kinder haben, die kommen, bei denen sie wissen, die werden nicht ordentlich mit Essen versorgt. Da haben wir doch etwas gemacht. Wir schaffen hier die Möglichkeit, dass Kinder, die bedürftig sind, heute einfach ein Essen erhalten. Somit ist es auch im Interesse der Träger, denn das sind oft gemeinnützige Einrichtungen. Und da kann man doch nicht herkommen und sagen, die Träger sind ja völlig überfordert, weil sie auf zwei Seiten ein paar Kreuze machen müssen. Das kann doch wohl nicht sein.

(Zuruf von Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE)

Wenn es in ihrem Interesse ist, dass Kinder ein Essen bekommen, dann kann man doch von denen wohl verlangen, da ein paar Kreuze zu machen.

(Harry Glawe, CDU: Ja, die Kreuze!)

Oder ist das zu viel verlangt?

Ich sage abschließend, es ist ein Verfahren gewählt worden, das nicht zu kritisieren ist. Das Geld kommt bei den Leuten an und es hat sich eingelaufen. Insofern, Frau Müller, es tut mir leid, war das eine kleinkarierte Kritik. Wir werden Ihren Antrag hier ablehnen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der SPD – Irene Müller, DIE LINKE: Eine kleinkarierte Rede zu großen Problemen.)

Vielen Dank, Herr Heydorn.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Grabow für die Fraktion der FDP.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich habe wieder das Gefühl, man redet aneinander vorbei. In der letzten Sitzung des Sozialausschusses habe ich einen Antrag gestellt, denn es gibt Briefe und die liegen beim Sozialministerium: Was hat man gewollt? – Dass die Träger eingeladen werden. Und wir haben das doch jetzt an verschiedenen Stellen live miterlebt. Wenn wir die Träger nicht mitnehmen und es egal ist,

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

dann wird es auch nicht unbedingt zu hundert Prozent umgesetzt.

(Vizepräsident Andreas Bluhm übernimmt den Vorsitz.)

Also was haben wir gesagt? Es gibt Kritik der Träger, lasst sie uns in den Ausschuss einladen, gebt ihnen doch wenigstens die Plattform, dass sie ihre Kritik sagen.

(Irene Müller, DIE LINKE: Alles in Ordnung. Herr Heydorn hat festgestellt, das ist alles okay. – Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Aber, meine beiden Herren von CDU und SPD, nichts ist, sechs Monate warten wir. Es ist in Rostock so –

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Alles paletti.)

und ich darf vielleicht sagen, ich bin Ligamitglied, dazu gehört die AWO, die Diakonie, Deutsches Rotes Kreuz.

(Harry Glawe, CDU: Ja.)

Ja, Herr Glawe, Sie waren ja im Sommer da, deswegen kann ich das ja so sagen,

(Harry Glawe, CDU: Ja.)

dass Sie eine Rundreise gemacht haben, auch andere. Und wenn die mich kritisieren, zum Beispiel für die Stadt Rostock,