Protocol of the Session on November 14, 2007

Die Einführung einer dritten Stunde Schulsport gepaart mit einer gesunden Ernährung ist wichtig und begrüßenswert. Aber lassen Sie mich praxisnah und auf Nachhaltigkeit bedacht deutlich sagen, ohne einen fachgerecht erteilten Sportunterricht ist dieses alles nicht optimal.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der CDU und DIE LINKE)

Gehen Sie in die Grundschulen, gehen Sie in die anderen Schularten, da werden Sie das ganz deutlich sehen! Ich erlaube mir, heute bei der etwas längeren Redezeit einmal ein bisschen weiter auszuholen.

(Andreas Bluhm, DIE LINKE: Noch weiter?)

Zum Thema, Herr Bluhm, kommen wir dann noch. Aber das gehört auch zum Thema, das geben Sie doch wohl zu.

Wir sagen doch alle: Was Hänschen nicht lernt beziehungsweise nicht gelehrt bekommen hat, und so weiter.

(Zuruf von Andreas Bluhm, DIE LINKE)

Dass der Sport in unserer Gesellschaft eine wichtige soziale und gesundheitspolitische Funktion erfüllt, ist, denke ich, unbestritten.

(Zuruf von Werner Kuhn, CDU)

Dieses reicht von der Vorbildwirkung der Spitzensportler – Herr Bluhm hat einiges genannt – bis hin zum Miteinander in den Sportvereinen. Ich habe vorhin einen Politiker sagen hören: Mit den Sportfreunden, das ist eine gute Sache, mit den Parteifreunden, da wird das manchmal etwas kompliziert. Aber das soll doch jeder selbst beurteilen.

Ich halte den Verbandssport und den Vereinssport für eine wesentliche gesellschaftspolitische Institution, in der viele von den Werten vermittelt werden, die für eine friedliche, freie und demokratische Gesellschaft gerade in der heutigen Zeit für die Heranwachsenden unerlässlich sind.

(Udo Pastörs, NPD: Warum grenzen Sie dann die NPD-Jugend aus?)

Auf dem letzten Parlamentarischen Abend des Sports hier im Schloss – immerhin waren einige Mitglieder des Landtages vertreten, aber es waren deutlich unter 20, ich könnte sie auch aufzählen, aber das will ich lieber nicht tun –, wenn ich das einmal bemerken darf,

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Barbara Borchardt, DIE LINKE: Aber wir waren da.)

hatte ich von einem mich sehr persönlich sehr beeindruckendem Beispiel berichtet,

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Wir waren auch da.)

und zwar von einer Kinder- und Jugendabteilung eines Sportvereins. Das möchte ich heute noch einmal tun, damit auch die etwas davon haben, die nicht anwesend waren.

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Ich will die Sportart, den Verein und auch das Sportgerät nicht nennen, aber das war sehr interessant. Da geht es um junge Sportler und um ein Projekt für ein etwas teureres Sportgerät.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Es ist nicht Boxen.

Sie warben um Unterstützung in einem Flyer, der schön aufgemacht war, aus dem ich Ihnen einige Auszüge vortragen möchte: „Wir trainieren viermal pro Woche emsig und zielstrebig, sind fl eißig in der Schule, sind ein tolles Team und halten zusammen.“

(Udo Pastörs, NPD: Team ist wichtig.)

„Das machen wir nicht: Rauchen, Trinken bis ins Koma, Rumlungern, Rechtsextremismus gut fi nden.“

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

„Wir haben Sportgeräte, die doppelt so alt sind wie wir, und Sportgeräte, die viel zu schwer sind. Zwischen unseren Sportgeräten und den Sportgeräten von heute liegen 25 Jahre Technologie.“ Nachdenken! Sie haben das Sportgerät doch aufgeführt, will ich aber nicht.

(Udo Pastörs, NPD: Nehmen Sie was aus dem Topf für Kampf gegen Rechts für die Sportgeräte.)

„Wir wünschen uns ein neues Sportgerät für alle Kinder, ein Mannschaftssportgerät. Wir danken mit tollen Leistungen, Zielstrebigkeit und großer Motivation. Kommen Sie uns besuchen! Überzeugen Sie sich! Danke.“ Das fand ich unwahrscheinlich toll. Das zeigt das konkrete Anliegen und die konkreten Bedarfe. Das ist die Praxis, es ist praxisnah.

Meine Damen und Herren, wenn der Sportminister eine noch intensivere Zusammenarbeit als bisher mit dem Landessportbund und dem Bildungsministerium anstrebt, dann begrüße ich das ausdrücklich. Ich begrüße ebenso die noch intensivere Begleitung, Bearbeitung der Aufgaben des Leistungssports – Herr Bluhm ist näher darauf eingegangen – durch die drei Leistungssportschulen und den LSB. Der mit viel Vorschusslorbeeren bedachte Sportminister kann sich nun beweisen,

(Detlef Müller, SPD: Sehr richtig. Sehr richtig.)

heißt es doch im „Landessportmagazin“ 12/07: „Unter anderem haben wir mit Minister Lorenz Caffi er einen absoluten Insider des organisierten Sports und einen ausgesprochenen Freund des Sports an unserer Seite.“

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Detlef Müller, SPD: Genau, sehr richtig. – Udo Pastörs, NPD: Das stimmt.)

Das meine ich zwar aus langjähriger politischer sportlicher Zusammenarbeit persönlich auch,

(Udo Pastörs, NPD: Raucht nicht, trinkt nicht, das ist gut.)

lieber Lorenz, aber das ist eben nur die halbe Miete,

(Zurufe aus dem Plenum: Was?!)

wie das Sportmagazin dann auch weiter feststellte.

(Detlef Müller, SPD: Was?! – Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Meine Damen und Herren, nunmehr liegt der erste Entwurf der Landesregierung, des Sportministers, zur Änderung des Sportfördergesetzes vor, denn eine Novellierung – auf das ganze Prozedere will ich weiter nicht eingehen – zum 01.01.2008 ist erforderlich. Das haben wir ja nun von anderen Kollegen schon gehört. Die Koalitionsfraktionen hatten sich im Koalitionsvertrag auf eine Sportförderung auf hohem Niveau verständigt,

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Angelika Gramkow, DIE LINKE: Hey! – Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Oh!)

und dies trotz der komplizierten fi nanziellen Situation.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das ist beachtlich. – Zuruf von Michael Roolf, FDP)

Herr Ritter, das ist zunächst einmal schon beachtenswert, Punkt!

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktionen der CDU und DIE LINKE)

Mir persönlich wäre eine, ich darf jetzt auch einmal sagen, Formulierung auf höherem Niveau als bisher natürlich lieber gewesen, aber dazu ist es nicht gekommen.

(Angelika Gramkow, DIE LINKE: Da war die Haushaltslage noch nicht so schön. – Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE)

Aus meinen ehrenamtlichen Sportfunktionärstätigkeiten in verschiedenen Arten und Ebenen des Sports – schenke ich mir – weiß ich, …

(Regine Lück, DIE LINKE: Oh! – Zuruf von Angelika Gramkow, DIE LINKE)

Ich wollte jetzt nicht erster Sekretär und zweiter Sekretär sagen, ne?!

(Zurufe von Angelika Gramkow, DIE LINKE, und Peter Ritter, DIE LINKE)

… und das dürfte vielen von Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, ebenso gehen,