Protocol of the Session on May 18, 2011

Und was ich ganz wesentlich finde – und darum geht es nämlich, um Mehreinnahmen zu erzielen auf allen Ebenen, ob das auf der kommunalen Ebene ist oder auch auf unserer Ebene des Landes –: Wir müssen und haben umgesteuert im Bereich der Beschäftigungspolitik. Und ganz wesentlich ist, dass wir die Zuschüsse für Forschung, Entwicklung und Innovation in diesem Lande von 12 Millionen Euro bei Regierungsübernahme auf 36 Millionen, also verdreifacht haben. Das ist Wirtschaftspolitik, die uns dazu führt, mehr Spielräume zu eröffnen für kommunale Selbstverwaltung, weil auch wir wissen in dieser schwierigen finanziellen Situation, dass wir mehr Spielräume schaffen müssen aufgrund der wirtschaftlichen finanziellen Rahmenbedingungen in unserem Land.

Und ich will auch einen zweiten Punkt hier erörtern, wo wir sagen, da müssen wir etwas tun. Sie wissen alle, dass wir ein Standarderprobungsgesetz im Jahre 2010 verabschiedet haben. Vorher hatten wir ein Standardöffnungsgesetz, bei dem vom Jahre 2000 bis 2009 sage und schreibe elf Anträge gestellt wurden, um Sach- und Personalstandards abzusenken. Das ist unzureichend, denn wir müssen entbürokratisieren, wir müssen Bürokratieabbau betreiben.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Ach so! Deshalb machen wir immer mehr Verordnungen und so’n Kram!)

Und mit diesem Gesetz war es einfach nur unzureichend. Und deswegen haben wir ein Standarderprobungsgesetz auf den Weg gebracht, um von Standards runterzukommen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wie viele Anträge sind bis jetzt gestellt?)

Nämlich jetzt hat die kommunale Ebene auch die Möglichkeit, Verfahrensstandards zu vereinfachen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Werden Sie mal konkret! Wie viele Anträge sind bis jetzt gestellt worden?)

Aber so ein Gesetz, das lebt natürlich noch nicht, Herr Ritter. Und da sind auch Sie gefragt, da bin ich gefragt, da sind wir im Parlament gefragt, die Landesregierung,

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Geben Sie doch mal ’ne Antwort!)

aber auch die Kommunalen vor Ort, dass wir konkret sagen, hier – über eine Handreichung zum Beispiel,

(Gabriele Měšťan, DIE LINKE, und Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Ah!)

das habe ich auch beim Städte- und Gemeindetag gesagt –, dass wir gemeinsam auffordern und anhand von praktischen Beispielen dann auch zur Vereinfachung kommen, zur Absenkung von Standards. Wenn natürlich dann die Verteiler, zu denen Sie ja auch gehören, sofort schreien, nein, Standards können wir auch nicht absenken, dann müssen wir uns natürlich die Frage stellen, wie wollen wir hier weitergehen. Wir werden weitergehen, wir werden unseren Weg gehen.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Jetzt nur wieder Blabla, jetzt wieder.)

Und ich kann auch nicht akzeptieren, wenn zum Beispiel von Herrn Müller immer wieder

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Welche konkreten Standards wollen Sie denn senken?)

in Richtung Bundesregierung gezeigt wird.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Welche? Na, dann erzählen Sie doch mal, Herr Renz!)

Das kann ich Ihnen sagen, Herr Dr. Nieszery, weil Sie nur Umverteilungskämpfe diskutieren. Und ich glaube, das ist nicht der richtige Weg. Wenn sie bei der Einkommenssteuer sich hinstellen, Sie nicht persönlich, sondern die kommunale Ebene,

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

und sagen, wir wollen statt 15 Cent 20 oder 30 Cent vom Bund, Sie glauben doch nicht, dass der Bund uns das Geld schenkt!

(Heinz Müller, SPD: Das tun die aber gar nicht.)

Der holt sich auf der anderen Seite das wieder.

(Heinz Müller, SPD: Das tun die aber gar nicht, Herr Renz.)

Deswegen glaube ich, der richtige Ansatz ist, dass wir von Standards runterkommen

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Welche Standards wollen Sie denn senken?)

und dass wir erfolgreiche Wirtschaftspolitik betreiben,

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Welche Standards? Machen Sie doch mal einen Vorschlag!)

so, wie wir das eben beschrieben haben.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Machen Sie doch mal einen Vorschlag!)

In dieser Rolle fühlen Sie sich wohl, nichts Konkretes sagen. Ich habe jetzt die Fakten benannt.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Sie haben ja viel geredet und nicht einen einzigen Satz gesagt.)

Jetzt kommen Sie durch die Hintertür: Jetzt werden Sie mal noch präziser!

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Bla, bla, bla, bla, bla! – Zuruf von Torsten Koplin, DIE LINKE)

Das kann ich gerne nachher tun.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU)

Das kann ich gerne tun, da ich ja nachher noch neun Minuten Zeit habe.

Ich sage Ihnen nur, jeder muss vor Ort, da, wo er Verantwortung trägt,

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktionen der CDU und DIE LINKE)

ob im Kreis, in der Gemeinde oder wir hier im Land,

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU)

Verantwortung übernehmen, dass wir im Dialog mit der kommunalen Ebene die kommunale Selbstverwaltung stärken.

(Zuruf von Wolfgang Griese, DIE LINKE)

Und insofern sage ich Ihnen, die kommunale Selbstverwaltung in Mecklenburg-Vorpommern hat Zukunft, Zukunft mit der CDU.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Ja, ja.)

Wir sind hier der Motor im kommunalen Bereich

(Beifall und Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion der CDU)

und insofern handeln wir und reden nicht nur. – Ich danke für die Aufmerksamkeit.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Zurufe von Barbara Borchardt, DIE LINKE, und Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE)

Vielen Dank, Herr Renz.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Andrejewski für die Fraktion der NPD.