Protocol of the Session on May 18, 2011

Legen Sie von Ihrem privaten Vermögen hin, zweckgebunden, dass man diese Fremden außer Landes schafft, und ich lege den doppelten Betrag obendrauf.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: So viel sind die Ihnen wert, ja? – Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben heute in den letzten zwei Stunden sehr viel über die Wirtschaftsprobleme der Bundesrepublik Deutschland gesprochen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ein tolles Menschenbild zeichnet sich ab. Sehr gut. – Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Und wir haben, glaube ich, auch erkennen können, dass die demografischen Probleme, also die Alterungsprobleme, nicht vom Jugendimport aus der ganzen Welt gelöst werden können. Was Sie sich erträumen, ist noch nicht einmal Integration, Sie wollen die Assimilation. Sie wollen Zwangsgermanisierung à la Stoiber. Und wir sagen, wir wollen die Eigenarten der Völker erhalten.

(Rudolf Borchert, SPD: Zwangsgermanisierung!)

Wir sagen, dass nicht zusammenwachsen kann, was nicht zusammengehört. Und das ist die Grundlage unserer politischen Argumentation, meine sehr verehrten Damen und Herren.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ausgrenzung aller Nichtdeutschen. Das ist doch toll. Das ist doch mal toll.)

Wenn wir hier Zahlen ins Spiel bringen, und heute sind ja hier so einige Zahlen auch gefallen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Erzählen Sie mal, wie viel Tunesier jetzt hier sind!)

dann muss man einmal Folgendes berücksichtigen: Deutschland …

Gott sei Dank noch nicht. Ich unterhalte Sie noch eine Weile.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist Belästigung, Herr Pastörs.)

Deutschland verliert jedes Jahr ungefähr 100.000 qualifizierte deutsche Menschen, die Deutschland verlassen.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Oh, jetzt ist es doch gut. Verlassen Sie Deutschland! – Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Jochen Schulte, SPD)

Und wenn diese Zahlen stimmen, meine sehr verehrten Damen und Herren, weil ich traue ja Ihren Zahlen nicht unbedingt, das sind ja Ihre Zahlen, nicht unsere, dann ist es so, dass das erste Augenmerk vielleicht auch einmal darauf verwandt werden könnte,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Oh ja, bravo, die rote Lampe geht an, Ihre rote Lampe. Endlich die rote Lampe!)

diese bereits ausgebildeten,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Schön, die rote Lampe ist da.)

gut qualifizierten Deutschen in Deutschland zu behalten,

(Heinz Müller, SPD: Ich liebe rote Lampen. – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Eine wunderschöne Farbe hat diese rote Lampe.)

meine sehr verehrten Damen und Herren.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Das wäre erst einmal ein Ansatz. Aber von …

Herr Abgeordneter, Ihre Redezeit ist abgelaufen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Tja, Herr Pastörs, schade!)

Sie haben noch einmal die Möglichkeit,

(Jochen Schulte, SPD: Nee, nicht noch mal!)

nachher ans Pult zu gehen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Und dann wird der Schwachsinn fortgesetzt, oder?!)

Ich bitte Sie jetzt, erst einmal wieder Platz zu nehmen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Im Ältestenrat wurde eine Aussprache mit einer Dauer von 90 Minuten vereinbart. Ich sehe und höre dazu keinen Widerspruch, dann ist das so beschlossen. Ich eröffne die Aussprache.

Das Wort hat der Abgeordnete Herr Ritter für die Fraktion DIE LINKE.

(Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Stefan Köster, NPD)

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Herr Pastörs, zu Beginn darf ich Ihnen mitteilen, dass meine Fraktionskollegin Frau Lück herzlich gerne auf Ihre Wertschätzung verzichtet.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Udo Pastörs, NPD: Na ja, das können Sie ja.)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich habe vor Beginn dieses Tagesordnungspunktes noch einmal vor die Türen unseres Landtages geschaut. Von massenhaft eingewanderten Menschen aus Nordafrika war nichts zu sehen.

(Irene Müller, DIE LINKE: Na so was!)

Ich habe auch noch mal in Dresden nachgefragt, liebe Kolleginnen und Kollegen, auch dort keine Masseneinwanderungen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Und München? – Michael Andrejewski, NPD: Die sind erst mal in Italien. – Zuruf von Rudolf Borchert, SPD)

und das, obwohl die sächsische NPD-Landtagsfraktion in der Aktuellen Stunde dort im April forderte: „Kein Sachsenticket für Wirtschaftsflüchtlinge aus Afrika“.

(Michael Andrejewski, NPD: Die sind bald da. – Udo Pastörs, NPD: So ist es.)

Die Achse Dresden–Schwerin funktioniert also offenbar. Hier wie da hantieren die Rassisten von der NPD mit Begriffen wie „Masseneinwanderung“, „Flüchtlingsströme“ und unterstellen Menschenmassen, die in unser Land einströmen.

(Michael Andrejewski, NPD: Gucken Sie mal nach Kreuzberg!)

In der sächsischen NPD-Fraktionszeitung liest sich das so, ich zitiere: „Wenn nun auch noch Hunderttausende Tunesier, Libyer und Ägypter kommen, dann geht bei uns bald gar nichts mehr.“ Zitatende.

(Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Udo Pastörs, NPD)

Die hiesige NPD spricht gern von Invasionen. Was sie darunter versteht, machte der Möchtegernführer Pastörs am 1. Mai in Greifswald deutlich. Für ihn ist Invasion das biologische Eindringen einer fremden Art.

(Udo Pastörs, NPD: So ist es.)

Natürlich wird jetzt Herr Pastörs wieder jede Ähnlichkeit mit der NS-Ideologie von sich weisen.