Protocol of the Session on June 27, 2006

(Dr. Armin Jäger, CDU: Die Statistik ist eine andere, leider.)

Alles das, was im Bereich 1-Euro-Job läuft, ist sozialversichert,

(Zuruf von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU)

aber es sind keine statistisch gezählten Arbeitsverhältnisse.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Statistisches Landesamt.)

Das sind statistische Zahlenspiele. Und Sie wissen auch, was sich in der Bauwirtschaft in den letzten Jahren aufgrund von Fehlsteuerungen entwickelt hat.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Wieso Fehlsteuerung?)

Dass Sie die Probleme statistisch bemühen, um das, was sich an Entwicklung in unserem Land positiv vollzieht, schlechtzureden, ist einfach eine Falle, die Sie da versuchen aufzustellen.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und einzelnen Abgeordneten der Linkspartei.PDS – Harry Glawe, CDU: Die Bedürftigkeit der Leute nimmt trotzdem nicht ab, Frau Kollegin!)

Und darauf fallen die Menschen unseres Landes nicht rein. Die können für sich resümieren, wo für sie etwas entsteht. Ich gebe zu, es gibt im ländlichen Raum ganz deutlich...

(Zuruf von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU)

Es gibt ganz deutlich Probleme, im ländlichen Raum für Menschen mit niedriger Qualifikation entsprechende Arbeitsangebote zu schaffen.

(Zuruf von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU)

Aber auch da wird die nächste Strukturfondsperiode Möglichkeiten eröffnen, dass wir gerade dort Arbeitsfelder entwickeln, die im Bereich der Landschaftspflege beispielsweise bestehen. Da müssen wir gemeinsam findig sein, diese Arbeitsfelder zu entwickeln

(Harry Glawe, CDU: Wir brauchen Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt. – Dr. Armin Jäger, CDU: Wir brauchen Arbeitsplätze! – Zuruf von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU)

und die Instrumente, die die Fonds uns bieten, dafür auch zu nutzen, in bestehenden Betrieben neue Arbeitsfelder zu entwickeln.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD und Linkspartei.PDS)

Sie wissen, welche Entwicklung Sie vollzogen haben, und die werfen Sie bitte nicht uns vor. Es sind wirtschaftlich notwendige Entwicklungen gewesen, die im Baugewerbe, auch in der Landwirtschaft gelaufen sind. Da müssen wir die Instrumente, die wir künftig haben, sehr genau diskutieren,

(Harry Glawe, CDU: Die haben Sie heute schon, die nutzen Sie nur nicht.)

ob wir sie als Zuschüsse, Darlehen, Bürgschaften oder auch im Gemisch zum Einsatz bringen und wie wir eine Verzahnung der einzelnen Fonds besser realisieren.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD und Linkspartei.PDS)

Das gilt es zu diskutieren. Aber das sind Ansatzpunkte realer Politik und dazu fordere ich Sie auf

(Zuruf von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU)

und nicht zu so einem Schlechtreden unseres Landes.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und einzelnen Abgeordneten der Linkspartei.PDS)

Vielen Dank, Frau Abgeordnete Schildt.

Ums Wort gebeten hat der Wirtschaftsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern Herr Dr. Ebnet.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren!

Herr Dr. Jäger, als Herr Schlotmann vorhin sagte „Wirtschaft im Stimmungshoch“, wollten Sie das für Mecklenburg-Vorpommern nicht gelten lassen. Ich denke, Sie sollten Ihre Meinung revidieren. Die Tatsachen sprechen dafür,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ihre Aussagen, nicht die Tatsachen. – Heiterkeit bei Volker Schlotmann, SPD)

dass wir ein Stimmungshoch haben. Die Auftragslage unserer Wirtschaft ist hervorragend.

(Dr. Armin Jäger, CDU: In manchen Branchen.)

Die Wirtschaft investiert in breiter Front,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ah ja!)

sie wächst auf breiter Front.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Schön wär’s.)

Sie stellt Arbeitskräfte ein

(Dr. Armin Jäger, CDU: Schön wär’s. Wir würden uns auch sehr freuen.)

und die Erwerbstätigenzahl steigt, im Unterschied im Übrigen zu Sachsen und Thüringen,

(Heiterkeit bei Dr. Armin Jäger, CDU: Weil die auf einem sehr hohen Niveau sind, weil die ordentliche Regierungen haben. Gott sei Dank, Herr Ebnet, haben Sie da nichts zu sagen. Sie würden auch dort das kaputt machen.)

die Sie uns immer als Vorbild empfehlen, wo die Erwerbstätigenzahlen zurückgehen. Die Wirtschaft des Landes macht das, weil sie im Stimmungshoch ist.

Aber jetzt fragen wir doch mal die Wirtschaft, was sie selbst dazu sagt. Da gibt es immer Umfragen der Wirtschaftsverbände.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Richtig, die habe ich auch.)

Ich will Ihnen einmal eine Zusammenfassung vorlesen, berichtet in der „Welt“ vom 22. Juni, Nordmetall-Frühjahrumfrage: „So schätzen nur 48,5 Prozent der Firmen in Schleswig-Holstein ihre aktuelle Lage als gut ein. In Hamburg liegt dieser Wert bei 55,4 Prozent, in MecklenburgVorpommern gar bei 71 Prozent.“

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD – Dr. Armin Jäger, CDU: Schön, Klasse! – Zurufe von Volker Schlotmann, SPD, und Andreas Petters, CDU)

Na, bitte schön.

Das heißt, die Wirtschaft ist im Stimmungshoch.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Sie wissen, welche Firmen das sind.)

Jetzt gibt es noch eine zweite interessante Umfrage aus den letzten Tagen.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Dazu gehören die Werften, das wissen Sie doch.)

Die Industrie- und Handelskammer Rostock hat ihre Unternehmen befragt. Ich zeige Ihnen anhand einer Statistik jetzt einmal das Ergebnis, man kann hier ein bisschen was sehen. Wenn die Pfeile nach oben gehen, dann heißt das „Lage gut, Erwartungen besser“, geht ein Pfeil nach unten, heißt das „Lage schlecht, Erwartungen unbefriedigend“.