Ganz profan und eine gute Sache aus einer Überlegung heraus, die offensichtlich schon längere Zeit reifte, aber die wir gern unterstützen.
Einmal die Verbindlichkeit zu diesen Vorsorge- oder Früherkennungsuntersuchungen, das kann man sprachlich halten wie man möchte.
Zweitens halten wir die Kooperation zwischen Elternhaus, Ärztinnen und Ärzten sowie Psychologen für sehr wichtig.
Drittens. Wir halten es auch für sinnvoll, frühzeitig zu intervenieren, wenn es zu diesen Vorsorgeuntersuchungen nicht kommt, sodass gegebenenfalls später nicht Schäden oder Entwicklungsverzögerungen auftreten, die schwerer zu beheben sind.
Warum ist uns das so wichtig? Gerade Vorsorgeuntersuchungen oder Früherkennungsuntersuchungen bieten die Chance, auf die besagte harmonische Entwicklung und die Kindergesundheit Einfluss zu nehmen. Darüber hinaus bietet sich die Möglichkeit, dass Ärzte und Psychologen mit den Eltern intensiv diskutieren, das ist auch nicht minder wichtig, damit sie auch den direkten Kontakt mit den Kindern haben.
Ich war vor einiger Zeit auf einem Kongress, der hieß „Gesundheit für alle“. Dort hat ein Kinderarzt gesprochen, Dr. Rolf Kühnelt. Das, was er gesagt hat, ging mir ziemlich unter die Haut. Er sagte, wir bemerken in den letzten Jahren erhebliche Veränderungen an der Kindergesundheit. Kinder sind motorisch sehr unruhig – immer sozusagen als dynamischer Prozess –, Schwierigkeiten gäbe es, bereits geringfügige Testanforderungen zu bestehen. Kinder können teilweise den Stift nicht richtig führen, woraus er schließt, dass viele Kinder ganz einfach zu Hause nicht den Malstift in die Hand bekommen, also Dinge, die uns vielleicht selbstverständlich erscheinen mögen, dort nicht stattfinden. Eltern wiederum sind nicht in der Lage, Kinder zu motivieren, an diesem Test teilzunehmen. Ihre Vorbildfunktion und Leitbildfunktion wird zum Teil nicht mehr wahrgenommen. Ich denke einmal an diese Filme – manche Filme guckt man sich ja nicht an oder nur mit einem gewissen Widerwillen, ich weiß nicht, wie es Ihnen geht bei dieser Super...
Supernanny, danke schön –, wo diese Storys dargestellt werden, wie rüpelhaft Kinder mit den Eltern umgehen. Ich finde das erschreckend, was da stattfindet. Es handelt sich nicht um irgendeinen Fernsehfilm, der da gestellt wird, sondern um Realitäten.
Das zeigt auch, denn das geschieht mitten unter uns, dass es Probleme gibt. Das zeigt aber auch, dass es notwendig ist, hier zu handeln.
Er beschreibt, wenn ich das noch ausführen darf, die Anzahl der Sprachentwicklungsstörungen hat sich massiv ausgeprägt. Worin liegen die Ursachen? Ich denke, vor allem in sozialen Bedingungen, aber auch in der Arbeitslosigkeit und den finanziell schwierigen Situationen, denen viele Familien ausgesetzt sind, denn es verunsichert Eltern stark. Kinder wiederum reagieren natürlich unter diesen schwierigen Bedingungen, unter denen sie aufwachsen. Kinderärzte registrieren eine Zunahme an psychosomatischen Störungen, Essstörungen und Appetitstörungen. Nicht selten klagen Kinder über Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen, die darauf zurückzuführen sind. Vermehrt lassen sich psychische Störungen, depressive Verstimmungen und viele aggressive Verhaltensstörungen auffinden.
In der Tat, da gebe ich Ihnen Recht. Dennoch denke ich, in diesem Zusammenhang ist es notwendig, das zu sagen. Wir sollten uns einig sein.
Ich glaube, da renne ich offene Türen ein, denn Vorbeugen ist besser als Heilen. Darum bitte ich um ein positives Votum zu diesem Antrag.
Abschließend möchte ich auf ein Problem, das muss ich hier loswerden, weil es in den Kommunen eine Rolle spielt und ich es an anderer Stelle leider vergeblich angesprochen habe, hinweisen.
Es betrifft nicht ganz das Thema, aber ich hoffe trotzdem, dass nicht wieder jemand aufspringt und dafür sorgt, dass ich das Rednerpult verlassen muss.
(Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU: Das ist immer vorsätzlich. – Zuruf von Peter Ritter, Die Linkspartei.PDS)
In die Kindereinrichtungen, vor allen Dingen integrative Einrichtungen, gehen Logopäden und Ergotherapeuten. Und ihnen ist es seit einiger Zeit untersagt, dass sie in den Einrichtungen die Kinder therapieren. Ich habe mich heute noch einmal erkundigt. In Neustrelitz gibt es eine evangelische Einrichtung, und zwar in der Seestraße. Dort habe ich angerufen – am 8. März war ich bei ihnen
und habe mit ihnen darüber gesprochen – und gefragt: Hat sich schon etwas verändert? Nein, es hat sich nichts
verändert. Ich möchte gerne, dass eine Regelung gefunden wird. Die AOK ist hier sozusagen federführend. Aber politisch wissen Sie, wie die Verhältnisse sind, da muss etwas getan werden. Die AOK hat es untersagt, weil es zu Kostenexplosionen gekommen ist auf diesem Gebiet. Leidtragende in dieser ganzen Debatte sind aber die Kinder.
Stellen Sie sich einmal vor, wenn die Eltern jetzt gezwungen werden, nach Feierabend mit den Kindern diese Therapie in den Räumlichkeiten des Therapeuten durchzuführen, dann ist dieser Zusammenhang, Berufstätigkeit und Elternschaft, beeinträchtigt, die haben dann richtigen Stress. Den größten Stress haben die Kinder. Wie sollen sie abends oder am späten Nachmittag 15.00 Uhr oder 16.00 Uhr noch Leistungen erbringen, noch an der Therapie mitwirken, wenn sie schon vom Tag geschlaucht sind? Ich möchte das thematisieren und problematisieren, denn das geht uns alle an, an dieser Stelle eine Lösung zu suchen.
(Beifall Heike Polzin, SPD, Dr. Margret Seemann, SPD, Konrad Döring, Die Linkspartei.PDS, und Gabriele Meˇsˇt’an, Die Linkspartei.PDS)
Ich bitte auch die Landesregierung, an dieser Stelle aktiv zu werden. – Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.
Herr Renz, ich kann ja jetzt hier eine Kerze aufstellen und wir machen auf Harmonie. Um Ihnen dieses aber etwas genauer zu erklären, brauche ich etwas länger, also werde ich das jetzt nicht tun.
Genauso können wir das Problem „ganzheitlich“ gleich mitbearbeiten. Ich möchte Ihnen aber trotzdem sagen,
wenn ich Sie bitte, eine Bundesratsinitiative zu unterstützen, die sich Früherkennungsuntersuchung nennt, dann kann ich sie hier nicht anders titulieren, dann heißt sie so, diese Bundesratsinitiative.
Wir können im normalen Sprachgebrauch überlegen, was man genauer darunter versteht. Aber wenn das hier so steht, kann ich diese Initiative nicht anders benennen. Das als Erstes.
Zweitens sagen Sie, ich habe meinen Ministerpräsidenten so gelobt. Ich habe ganz bewusst den Antrag des Ministerpräsidenten vom 9. März 2006, weil ich damit gerechnet habe, dass Sie mir vielleicht damit kommen, abgeschrieben. Das gebe ich Ihnen gerne zur freien Verfü