(Dr. Ulrich Born, CDU: Sie verwechseln das mit dem Fahrrad, Frau Kollegin! – Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der CDU)
der sich zudem nur schwer und mit viel Geld in die vorhandene Infrastruktur integrieren lässt. Bedenkt man des Weiteren den erneuten Umweltverbrauch des dann ganz neuen und autarken Verkehrssystems und bezieht die durchschnittliche Besiedlungsdichte der betroffenen Regionen in die Abwägung mit ein, sind Zweifel an der Realisierbarkeit der Vision durchaus angebracht.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit den Steuergeldern der Bürger der EU erfordert aus meiner Sicht zwingend die genaue Ermittlung eines Bedarfes, der zu erwartenden Passagierzahlen – nicht im Gesetz festgeschrieben –, der Bau- und Betriebskosten einer solchen neuen Strecke, des gesamten Investitionsbedarfes inklusive der Kosten für eine Integration in die vorhandene Verkehrsinfrastruktur und den volkswirtschaftlichen Nutzen eines solchen Projektes im europäischen Rahmen.
(Dr. Armin Jäger, CDU: Das hätten wir hier in Schwerin alles gehabt. – Dr. Ulrich Born, CDU: Wenn Sie ein bisschen informiert wären, wüssten Sie das.)
(Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Herr Dr. Jäger, Frau Schwebs ist sehr gut informiert. – Dr. Armin Jäger, CDU: Nein, ist sie nicht. – Zuruf von Dr. Ulrich Born, CDU)
Dann wird sich sehr schnell erweisen, welches System zielführender ist. Nur die Zustimmung oder die Ablehnung zu einer Vision ist mir zu wenig. Ausgereifte Konzepte, eine objektive Kosten-Nutzen-Analyse und fundierte Aussagen über die Umweltbelastung gehören auf den Tisch und dann kann man konkret darüber reden und entscheiden.
Wie Sie merken, habe ich die skeptische und ablehnende Haltung vom vorherigen verkehrspolitischen Sprecher der Linksfraktion durchaus geerbt und auch meine Fraktion steht weiterhin zu dieser Ablehnung.
(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der Linkspartei.PDS – Heiterkeit bei Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS – Dr. Ulrich Born, CDU: Was? – Zurufe von Dr. Margret Seemann, SPD, und Dr. Armin Jäger, CDU)
Wir haben auch in den Bundesverkehrswegeplan geschaut. Da fand ich ein Projekt, dessen Realisierung schon begonnen hat: Die Bahnstrecke zwischen Bremen und Hamburg wird zurzeit für Geschwindigkeiten von 300 Kilometern in der Stunde fit gemacht,
wenn sich die Bahn und eine Eurorapidstrecke, an der die Bahn vielleicht auch beteiligt wäre, um das gleiche Kundenpotenzial streiten würde. Dann haben wir sicher zwei unrentable Strecken und für beide viel Geld ausgegeben.
(Dr. Armin Jäger, CDU: Jetzt haben wir eine Abkopplung unseres Landes. – Zuruf von Dr. Ulrich Born, CDU)
Aus Sicht der Linkspartei.PDS liegen auf dem Gebiet der Rad-Schiene-Technik in Verbindung mit modernen Informations- und Kommunikationstechniken die größten Chancen für wettbewerbsfähige öffentliche Personenbeförderung und umweltschonende, leistungsfähige Beförderung der Güter, die sich zudem weltweit besser vermarkten lassen.
Herr Schulte hat hier die Überweisung in den Wirtschaftsausschuss beantragt. Ich denke, dort werden Sie das Für und Wider des Eurorapid genauer erörtern.
Und, Herr Dr. Born, ich weiß nicht, ob man mit dem Transrapid wirklich alle Probleme dieser Welt lösen kann, die Friedensfrage nicht und die Arbeitsplatzproblematik sicherlich auch nicht.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und Linkspartei.PDS – Dr. Ulrich Born, CDU: Ja, Sie kriegen überhaupt keine Probleme gelöst. – Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)
Aber vielleicht finden Sie gute Argumente im Wirtschaftsausschuss, die für den Bau des Eurorapid sprechen.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordnete! Es war schon erstaunlich, was hier angeboten wurde von Herrn Schulte und von Frau Schwebs.
(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Dr. Ulrich Born, CDU: Ja, das stimmt. – Dr. Armin Jäger, CDU: Ja.)
Es waren volkswirtschaftliche Exkurse, die absolut misslungen waren, und es wurden aus technischer Sicht Stände aufgezeigt,
Frau Schwebs, die Magnetschwebebahn ist durchaus in der Lage, auch Güter zu transportieren. Das sollten Sie wissen.
Ich will jetzt an dieser Stelle ganz kurz noch einmal auf die Geschichte und die Herkunft der Magnetschwebebahn eingehen,
denn im kommenden Jahr jährt sich das Ableben von Hermann Kemper zum mittlerweile 30. Mal. Der Diplomingenieur aus Nortrup bei Osnabrück hat 1934 unter Nummer 643316 seine im wahrsten Sinne des Wortes bahnbrechende Erfindung beim Reichspatentamt angemeldet.