Protocol of the Session on December 14, 2005

(Dr. Armin Jäger, CDU: Richtig.)

Ich beziehe mich jetzt auf den sehr wirtschaftsnahen Bereich der Arbeitsmarktpolitik. Wir tun das, wir investieren in erheblichen Größenordnungen in die Köpfe der Menschen.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ach so!)

Nur um einige Beispiele zu nennen: Im Rahmen des ASP werden jährlich Millionen aufgewandt, um Arbeitnehmer zu qualifizieren und sie fit zu halten für den ersten Arbeitsmarkt.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Mit welchen Effekten?)

Stichwort „berufsbegleitende Qualifizierung“:

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Arbeitnehmer, die arbeitslos sind, werden weitergebildet und qualifiziert, damit sie wieder eine Chance haben, in den ersten Arbeitsmarkt zurückzukommen.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Massenweise in Berufe, die keiner haben will.)

Durch anspruchsvolle Qualifizierungsmaßnahmen im Bereich von Ingenieuren und Fachkräften wird die Ansiedlung von Hightech-Unternehmen mitbefördert, zum Beispiel aus der Luft- und Raumfahrtbranche. Wer hätte das gedacht vor einigen Jahren? Mit GAP-Projekten wird im Lande auch Strukturpolitik gemacht.

(Wolfgang Riemann, CDU: Damit werden Kanus gebaut.)

Ich sagte, es wird auch Strukturpolitik gemacht mit ASP-Mitteln. Man kann darüber streiten, ob das richtig ist oder nicht, aber es werden auf alle Fälle auch Existenzgründungen ins Leben gerufen, die wir fördern, und insofern macht das nicht nur das Wirtschaftsministerium, auch der Arbeitsminister in diesem Fall.

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Regionale Einstellungshilfen wirken direkt auf den ersten Arbeitsmarkt und, und, und.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Der Effekt ist doch negativ.)

Das könnte man noch so weiterführen, meine Damen und Herren, es ist schon erstaunlich.

Heute in der Presse kann man natürlich mit einigem genüsslichen Grinsen zur Kenntnis nehmen, die Bundesagentur fordert einen öffentlichen Beschäftigungssektor, von uns erfunden 1992,

(Beifall Klaus Mohr, SPD – Rudolf Borchert, SPD: Von der PDS.)

von der PDS aufgegriffen, von der CDU zum Kampfbegriff gemacht, dass wir uns bald selbst nicht mehr getraut haben, diesen Begriff zu nennen. Wir haben dann gesagt, es ist gemeinwohlorientierte Beschäftigung,

(Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Aber wir nicht.)

damit das aus dem Kampfbereich herauskommt.

Jetzt ist der Begriff wahrscheinlich wieder salonfähig. Ich kann damit leben, weil es einfach richtig ist, das zu tun.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD)

Es gibt immer Menschen, die im gegenwärtigen ersten Arbeitsmarkt keine Arbeit finden werden. Das ist leider so. Und in diesem Sinne ist das auch ein Teil für Arbeit und Wertschöpfung,

(Zuruf von Rudolf Borchert, SPD)

dass in dem Bereich Gott sei Dank auf Bundesebene ein Umdenken erfolgt ist.

(Zuruf von Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS)

Ich wollte das nur als Beispiel nehmen,

(Zuruf von Rudolf Borchert, SPD)

dass immer wieder ein paar Dinge passieren, wo auch die CDU lernt, und zwar in die richtige Richtung. – Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD, Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS, und Gabriele Meˇsˇt’an, Die Linkspartei.PDS)

Vielen Dank, Herr Dankert.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Petters von der Fraktion der CDU.

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Minister! Wie lange sollen wir denn eigentlich noch warten, bis Sie mal ein Ranking eines Institutes in Deutschland als richtig für Mecklenburg-Vorpommern ansehen?!

(Beifall von einzelnen Abgeordneten der CDU)

Ich weiß nicht, wie lange wir da noch Geduld aufbringen sollen. Ich habe langsam wirklich nicht mehr Zeit zu warten, bis Sie endlich sagen, ein Institut bewertet dieses Land so, wie ich es gern als Minister sehen möchte. Darüber hinaus wundere ich mich schon sehr, Sie haben zu Herrn Dr. Born gesagt, dass Sie es überhaupt nicht verstehen, warum er hier das Wort „Regionalisierungsmittel“ einbringt. Also wenn Sie damit nichts anfangen können

(Dr. Armin Jäger, CDU: Da können wir helfen, da können wir helfen.)

im Zuge der Haushaltsberatung, dann kennen Sie Ihren eigenen Einzelplan nicht.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Er hat gesagt, dass das nichts mit dem Haushalt zu tun hat.)

Und wenn Sie sagen, was das mit dem Haushalt zu tun hat, die Regionalisierungsmittel sind ein wesentlicher Punkt in der Verkehrspolitik des Landes.

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Und deswegen bin ich sehr enttäuscht, dass wir da nichts von Ihnen gehört haben, Herr Minister. Wenn Sie Unternehmern, Herr Minister, anbieten, einen Zuschuss zu geben oder ein Darlehen, ich bitte Sie, schon diese Frage

(Dr. Armin Jäger, CDU: Die ist sehr naiv, sehr naiv!)

erzeugt doch ganz klar die Antwort. Er nimmt natürlich gern das Geld. Aber wenn Sie sagen,

Herr Unternehmer, ich habe weniger Geld, wären Sie denn eventuell auch mit einem Darlehen zufrieden,

(Beifall von einzelnen Abgeordneten der CDU)

dann bin ich mir sicher, dass Sie da eine Antwort bekommen.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Frau Gramkow hat ihm das schon so oft erklärt.)

Unabhängig von diesen kleinen Spitzfindigkeiten möchte ich aber deutlich machen, dass insgesamt der Haushalt 2006 eigentlich der derzeitigen Situation auf dem Arbeitsmarkt überhaupt nicht gerecht wird. Mit diesem Haushalt kann der Wirtschaftsminister überhaupt nichts machen. In den letzten Jahren ist dieser Haushalt so zusammengestrichen worden, dass ich große Sorge habe, dass wir wirklich größere Schritte auf dem Arbeitsmarkt machen können. Ich denke, deswegen haben wir auch heute diese Debatte, um noch einmal diese Punkte ganz deutlich zu machen.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Richtig.)

Aber ich sollte heute eigentlich zum Thema Tourismus sprechen, meine Damen und Herren, und ich wollte Ihnen