Protocol of the Session on December 14, 2005

(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Armin Jäger, CDU: Wir haben nur Verpflich- tungsermächtigungen. Warum erzählen Sie uns den Unsinn immer wieder? Das ist wirklich unverschämt! Das ist unverschämt!)

Also, meine sehr geehrten Damen und Herren, ich bin ja sehr daran inter

essiert, dass wir die Meinungen, die hier zu neuem Erkenntnisgewinn beitragen, auch kundtun, aber dann bitte im Rahmen einer ordentlichen Anmeldung der Rede und nicht im Zwiegespräch zwischen dem Redner hier am Pult und aus dem Plenum heraus. Ich bitte, das zu berücksichtigen.

So, Dr. Born, jetzt noch zu Ihrem Steckenpferd, Wirtschaftsfördermittel nicht als Zuschüsse einzusetzen, sondern als Darlehen zu vergeben.

(Heiterkeit bei Harry Glawe, CDU)

Jeder Unternehmer, mit dem ich darüber gesprochen habe und den ich gefragt habe, lieber Zuschuss oder lieber Darlehen, hat mich ganz entgeistert angesehen

(Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Dr. Ulrich Born, CDU: Kluge Frage! Kluge Frage!)

und hat mich wohl für nicht so ganz bei Sinnen gehalten.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Das kann ich verstehen. Die Reaktion kann ich verstehen, dass die so denken, wenn Sie so fragen.)

Ich habe es bisher vermieden, auf Sie zu verweisen, aber ich kann das natürlich weiterschicken.

Aber eins möchte ich, damit hier keine Missverständnisse stehen bleiben, richtig stellen: Die Vereinigung der Unternehmensverbände, die Sie zitiert haben, hat vor kurzem klargestellt, dass ihre Position die ist, dass sie Zuschüsse will

(Dr. Armin Jäger, CDU: Auch, auch!)

und nicht anstelle von Zuschüssen Darlehen.

(Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Sie wollen eine Mischfinanzierung.)

Das können Sie einfach mal zur Kenntnis nehmen, das würde Ihnen ganz gut tun.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Sie wollen eine Mischfinanzierung. Hören Sie doch mal auf Ihre Kollegin, Herr Minister!)

Meine Damen und Herren, das Thema Zuschuss oder Darlehen ist eine Frage des Standortwettbewerbs.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Hören Sie doch mal auf das, was Frau Gramkow sagt! – Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Das kann man ja von beiden Seiten nicht anhören hier!)

Zuschuss ist für den Unternehmer besser als Darlehen

(Egbert Liskow, CDU: Mitnahmeeffekte!)

und dann geht er dahin, wo er den Zuschuss bekommt, und wer ihm ein Darlehen stattdessen anbietet, der bleibt zweiter Sieger.

(Wolfgang Riemann, CDU: Fragen Sie mal Frau Gramkow, die erklärt Ihnen das! – Zuruf von Dr. Ulrich Born, CDU)

Kurz und gut, meine Damen und Herren, wir haben einiges in der Zukunft noch zu diskutieren, auch an dieser Stelle.

(Harry Glawe, CDU: Ja, das wäre gut. – Zuruf von Rainer Prachtl, CDU)

Ich sehe das. Aber eine Bitte: Schauen wir in die Zukunft und beschäftigen wir uns nicht dauernd mit dem Anfang der 90er Jahre, mit der A 20 von damals. – Danke schön.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Vielen Dank, Herr Minister.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete der SPD-Fraktion Herr Dankert.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich halte jetzt den zweiten Teil meiner Vertretungsrede für Frau Schildt.

Einiges an dem fast genüsslichen Auftreten von Herrn Born, der in vermeintlichen Wunden herumstocherte, hat mich schon ein bisschen befremdet. Sie haben indirekt wieder das alte Märchen, Rot-Rot und Wirtschaft passen nicht zusammen, genährt,

(Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Heinz Müller, SPD: Na ja, kurz vor Weihnachten ist eben Märchenstunde. – Dr. Armin Jäger, CDU: Ja, ja.)

Sie haben die alte Kiste vom Transrapid herausgeholt, die, das wissen Sie genau, so, wie Sie es dargestellt haben, schlichtweg falsch ist. Die gesamte Verkehrsplanung nach der Wende ist nicht richtig gemacht worden und Sie wissen, wer zur damaligen Zeit Verantwortung hatte.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von Dr. Ulrich Born, CDU)

Es ist sehr desorientiert gewesen. Man hat es auch unter der Regierung Kohl mit einem Bundesverkehrsminist e r Krause und so weiter nicht verstanden, die alten Planungen auf den Osten auszuweiten, und jetzt erzählen Sie uns, die SPD war schuld, dass der Transrapid nicht gekommen ist.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja natürlich!)

Das glauben Sie doch wohl selber nicht!

(Dr. Armin Jäger, CDU: Aber, Herr Dankert, Sie haben das doch abgelehnt, das wissen Sie doch! – Zuruf von Dr. Ulrich Born, CDU)

Wenn ein Transrapid von Hamburg nach Berlin fährt,

(Der Abgeordnete Dr. Ulrich Born bittet um das Wort für eine Anfrage.)

dann fährt er durch Mecklenburg-Vorpommern durch, meine Damen und Herren!

(Dr. Armin Jäger, CDU: Das ist doch gar nicht wahr!)

Und bezüglich der Kritik an dem wirtschaftlichen Konzept müssen Sie mal überlegen, wer daran schuld war, die Zahlen falsch geliefert zu haben, meine Damen und Herren!

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD – Dr. Armin Jäger, CDU: Das ist doch falsch!)

Herr Abgeordneter, gestatten Sie eine Anfrage?

Nein, gestatte ich nicht.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Das dachte ich mir. – Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Und die Frage Ranking 2003 oder 2005 hin und her, Sie wissen ganz genau, wie langfristig wirtschaftliche Entscheidungen sind.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Nee, nee, nee, das sind die neusten Zahlen!)

Sie wissen ganz genau, wie Entscheidungen wirken, wie Finanzströme gelenkt werden müssen und wann sie wirklich wirken. Könnte es vielleicht sein, dass im speziellen Fall Sachsen-Anhalts vielleicht die Regierung von Herrn Böhmer die Früchte geerntet hat, die vorher gesät worden sind?

(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Dr. Ulrich Born, CDU: Ja, ganz bestimmt! Ganz bestimmt!)

Könnte es vielleicht auch so sein, meine Damen und Herren?