Protocol of the Session on December 14, 2005

weil ich nicht weiß, wie die anderen Länder abgeschnitten haben, aber dass es wesentlich besser geworden ist in dieser Zeit,

(Dr. Ulrich Born, CDU: Jaja.)

hier und heute,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Nö.)

das lässt sich festhalten.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Nö. – Dr. Armin Jäger, CDU: Nö, nö.)

Wir hatten im verarbeitenden Gewerbe im letzten Jahr ein Wachstum von 9,4 Prozent, wir waren Zweiter in Deutschland. Dieses Jahr werden es aller Voraussicht nach ebenfalls etwa 9 bis 10 Prozent werden. Da sind wir auch in der Spitzengruppe in Deutschland.

(Harry Glawe, CDU: In einem Teil der Wirtschaft!)

Die Bauwirtschaft sinkt nicht mehr so stark wie in der Vergangenheit. Der Gewerbebau, das ist hochinteressant, hat sogar ein deutliches Plus, das heißt, es geht mit Investitionen der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern voran.

Herr Dr. Born, alle diese Zahlen stehen zur Verfügung. Es steht auch die Zahl zur Verfügung, dass wir jetzt erst

mals wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt eine steigende Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen haben. Ich betone, auf dem ersten Arbeitsmarkt, von dem spreche ich jetzt. Ich spreche jetzt nicht über den zweiten. Auch das verschweigen Sie. Sie müssen auch positive Entwicklungen zur Kenntnis nehmen, wenn Sie zu wirklich zutreffenden Beurteilungen kommen wollen.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und einzelnen Abgeordneten der Linkspartei.PDS)

Herr Minister, gestatten Sie eine Anfrage des Fraktionsvorsitzenden der CDU-Fraktion Herrn Dr. Jäger? (Zustimmung)

Herr Minister, ist Ihnen bekannt, dass die Bertelsmann Stiftung in einer Untersuchung, die der Kollege Born zitiert hat, im Jahre 2005 folgende Feststellung getroffen hat: Dieser Punktwert – gemeint ist leider unser Land – stellt einen neuen Negativrekord dar? Wie kommen Sie dann zu der Aussage, dass es sich um Zahlen aus dem Jahr 2002 handelt?

(Beifall Dr. Ulrich Born, CDU, und Rainer Prachtl, CDU)

Herr Dr. Jäger, ich müsste Sie jetzt erst einmal bitten, mir die Quelle zur Verfügung zu stellen. Nach meiner Erinnerung war der Untersuchungszeitraum 2002/2003.

(Ministerin Sigrid Keler: Ja, ja.)

Auf den stützen sich die Zahlen und die Aussagen.

(Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der SPD und Linkspartei.PDS)

Ich muss das jetzt aus dem Gedächtnis sagen.

Gestatten Sie eine weitere Frage des Fraktionsvorsitzenden? (Zustimmung)

Ist Ihnen bekannt, dass in dieser Untersuchung folgender Begriff gebraucht wird: Ranking 2005? Stimmen Sie mit mir darin überein, dass 2005 nicht eine Formel ist, sondern die Jahreszahl?

(Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der SPD – Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Ministerin Sigrid Keler: Kann ja nicht sein. – Zuruf von Minister Dr. Till Backhaus)

Herr Dr. Jäger, dann kann ich das nur als Kritik an der Bertelsmann Stiftung verstehen, die, um ein Missverständnis bei Ihnen zu vermeiden, „Ranking 2003“ hätte darüberschreiben sollen.

(Beifall und Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der SPD und CDU – Dr. Ulrich Born, CDU: Ach ja!)

Gestatten Sie eine weitere Frage, Herr Minister? (Zustimmung)

Herr Minister, ist Ihnen bekannt, dass in der Quelle, die hier vor mir liegt, zwei Spalten sind, und zwar eine Spalte „Ranking 2003“ und die zweite „2005“? Stimmen Sie mit mir darin überein, dass Ihre Kritik an der Bertelsmann Stiftung schlicht gesagt falsch ist?

Herr Dr. Jäger, vielleicht stimmen Sie mit mir darin überein, dass das Ranking 2003

(Dr. Ulrich Born, CDU: Eigentlich 2001 ist.)

der Bertelsmann Stiftung sich auf die Jahre 2000 und 2001 bezieht und dann aufhört?

(Rudolf Borchert, SPD: Richtig, das ist die Datenbasis.)

Geben Sie es doch einmal her, das steht doch drin.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ich schenke es Ihnen, Herr Minister! – Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)

Ich bin froh, dass ich der Landesregierung mal helfen durfte.

(Heinz Müller, SPD: Geschenke an den Minister, oh, oh, oh!)

Ich brauche die Seite.

(Heiterkeit bei Harry Glawe, CDU: Aber die kriegen wir wieder, ja?!)

Das können Sie wiederhaben. Ich brauche die andere Seite, Herr Dr. Jäger.

(Heinz Müller, SPD: Kaum geschenkt, schon will er es wiederhaben. – Heiterkeit bei einzelnen Ab- geordneten der SPD, CDU und Linkspartei.PDS)

Ja, meine Damen und Herren, kurz und gut: Neuere Entwicklungen werden zu einem anderen Ergebnis führen. Herr Dr. Born, Sie erzählen landauf, landab etwas, was nicht so ganz harmlos ist, weil es die Menschen und vor allem die Wirtschaft verunsichert,

(Zurufe von Dr. Ulrich Born, CDU, und Dr. Armin Jäger, CDU)

nämlich dass Fördermittel zugesagt werden, die erst irgendwann einmal in Folge...

(Dr. Ulrich Born, CDU: 2008. Das haben Sie uns im Wirtschaftsausschuss selbst erklärt.)

Heute haben Sie 2009 gesagt. Sie sind noch steigerungsfähig, wie sich gezeigt hat. Sie kennen das alte System der GA wahrscheinlich nicht, das es seit Menschengedenken gibt und hier auch seit 15 Jahren. Wenn im Jahr 2005 ein Zuwendungsbescheid erteilt wird, kann der sich beziehen auf Fördermittel des Jahres 2006, 2007, 2008. Es geht immer um die drei Folgejahre. 2009 ist noch nicht dran, das kommt nächstes Jahr.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Aber wir sind ja bald im Januar.)

Ja.

(Volker Schlotmann, SPD: Lassen Sie ihn mal ausreden!)

Da waren Sie der Zeit mal etwas voraus.

(Heinz Müller, SPD: Ausnahmsweise.)

Kurz und gut, das ist eine ganz selbstverständliche Tatsache, das kennt auch jeder, außer Dr. Born, der kennt das nicht, der findet da irgendwas Besonderes dran.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Armin Jäger, CDU: Wir haben nur Verpflich- tungsermächtigungen. Warum erzählen Sie uns den Unsinn immer wieder? Das ist wirklich unverschämt! Das ist unverschämt!)