Ich möchte Ihnen, Herr Dr. Hobbeling, an dieser Stelle die Glückwünsche des Hauses zur Wahl und der Annahme des mit Sicherheit nicht einfachen Ehrenamtes aussprechen und wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Arbeit und stets ein wachsames
Ich möchte Ihnen, Herr Bellut, an dieser Stelle die Glückwünsche des Landesparlamentes zur Wahl und der Annahme des mit Sicherheit nicht einfachen Ehrenamtes aussprechen und wünsche Ihnen Erfolg bei Ihrer Arbeit und ebenso stets ein wachsames Auge und weise Entscheidungen bei der Auslegung der Verfassung. Herzlichen Glückwunsch!
Ich rufe auf den Tagesordnungspunkt 17: Beratung der Unterrichtung durch die Landesregierung – Berufsausbildungsbericht, auf Drucksache 4/1395, hierzu Beschlussempfehlung und Bericht des Wirtschaftsausschusses, auf Drucksache 4/1514.
Das Wort zur Berichterstattung hat der Abgeordnete und Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses Herr Petters.
Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Beschlussempfehlung des Wirtschaftsausschusses auf Drucksache 4/1514 zum Berufsausbildungsbericht der Landesregierung auf Drucksache 4/1395 liegt vor uns.
Jeder von uns kennt die Problematik, über die der Berufsausbildungsbericht unterrichtet. Jeder von uns kennt junge Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen oder gesucht haben. Jeder von uns weiß, dass zu Beginn eines jeden Ausbildungsjahres die Zahl der gemeldeten Bewerber regelmäßig die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen übersteigt. Jeder von uns, denke ich, erkennt die enorme gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Bedeutung der Aufgabe an, allen jungen Menschen eine qualitativ hochwertige Ausbildung sicherzustellen. Uns allen sollte klar sein, dass es eine enorme Kraftanstrengung für die ausbildenden Betriebe, die Kammern und Verbände und für alle an der Ausbildung beteiligten Institutionen bedeutet, Ausbildungsstellen zur Verfügung zu stellen und dadurch jungen Menschen eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu vermitteln. Und uns allen sollte auch klar sein, dass diese Kraftanstrengung trotz rückläufiger Schulabgängerzahlen in den nächsten Jahren nicht nachlassen darf. Der Wirtschaftsausschuss dieses Hohen Hauses ist jedenfalls davon überzeugt, dass der Landtag allen an der Ausbildung beteiligten Institutionen seinen Dank aussprechen sollte und für die Zukunft an ein Beibehalten der intensiven Bemühungen um Ausbildungsplätze appellieren sollte.
Aus diesem Grund hat sich der Wirtschaftsausschuss einstimmig – ich betone, einstimmig – auf die vorliegende Beschlussempfehlung verständigt. Ich möchte mich bei den Kolleginnen und Kollegen des Wirtschaftsausschusses für die sachlichen und konstruktiven Bemühungen bedanken. Mein Dank gilt selbstverständlich auch dem Wirtschaftsministerium und dem Wirtschaftsminister, der persönlich im Ausschuss noch Ergänzungen zum vorliegenden Berufsausbildungsbericht gemacht hat. Liebe Kolleginnen und Kollegen, im Namen und im Auftrag des Wirtschaftsausschusses bitte ich Sie um Ihre Zustimmung zu der vorliegenden Beschlussempfehlung. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Im Ältestenrat wurde eine Aussprache mit einer Dauer von zehn Minuten für jede Fraktion vereinbart. Ich sehe und höre dazu keinen Widerspruch, dann ist das so beschlossen. Ich eröffne die Aussprache.
Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Berufsausbildungsbericht liegt Ihnen vor und von daher möchte ich an dieser Stelle nicht alles lang und breit noch einmal vortragen. Ich möchte aber kurz auf das vergangene Jahr eingehen und Ihnen die Ausbildungssituation und den Verlauf des Jahres schildern.
Wir hatten etwas über 26.000 Bewerber. Und das läuft jedes Jahr so ab, letztes Jahr auch, dass Ende Juli Meldungen kommen – Ende Juli –, es sind noch 10.000 Bewerber unvermittelt. Ich habe das immer als Panikattacke bezeichnet, weil es klar ist, dass diese Momentaufnahme im Juli noch nicht das Ergebnis ist, das sich später einstellt. Wir müssen auch dieses Jahr wieder damit rechnen, dass es genauso abläuft.
Wir hatten Ende September – da gibt es die ersten verlässlichen Zahlen – von diesen über 26.000 Bewerbern 17.000 in der dualen Ausbildung, 17.000 von den 26.000. Von diesen 17.000 haben knapp 11.000 eine betriebliche Ausbildung begonnen. Über 7.000 Bewerber entschieden sich für andere Alternativen, das sind Studium, Bundeswehr oder sie hatten ein anderes Ausbildungsangebot außerhalb des Landes oder haben sich sonst wie entschieden. Ende September suchten noch knapp 2.000 Bewerber einen Ausbildungsplatz, nicht 10.000 wie im Juli, sondern knapp 2.000 Bewerber. Und dann gab es die Nachvermittlungsaktionen der Kammern und der Agenturen für Arbeit und die Zahl ging weiter zurück. Zum Jahresende hatten wir noch 322 unvermittelte Bewerber und dieser Zahl standen 408 nicht besetzte Praktikumsplätze gegenüber, die die Betriebe im Rahmen von betrieblichen Einstiegsqualifikationen bereitgestellt hatten. Rein von den Zahlen her war das Problem insofern gelöst oder lösbar, denn es waren mehr Stellen im Angebot, als wir noch Bewerber hatten.
Diese Einstiegsqualifizierung wird manchmal als Warteschleife bezeichnet. Das ist sie aber nicht. Sie ist ein gutes Angebot der Wirtschaft an die Jugendlichen, über ein Praktikum in eine betriebliche Ausbildung einzusteigen. Bei diesen Praktikumsplätzen erhalten die Jugendlichen immerhin knapp 200 Euro Praktikumsvergütung und die Praktikumszeiten – und das ist wichtig – können auch auf eine anschließende Ausbildung angerechnet werden. Es sind also keine vertanen Zeiten, sie können angerechnet werden.
Alle Jugendlichen, die jetzt noch keinen Ausbildungsplatz haben, kann ich nur auffordern, alle bestehenden Ausbildungsmöglichkeiten zu nutzen!
Meine Damen und Herren, wichtig ist noch, dass es erstmals seit Jahren gelungen ist, den Abbau von betrieblichen Ausbildungsplätzen zu stoppen. Wir haben hier eine Trendumkehr und das ist eine Leistung unserer Wirtschaft im Land, die man gar nicht hoch genug anerkennen kann. Unsere Unternehmen stehen nach wie vor an der Spitze, was die betriebliche Ausbildung angeht, und dafür haben sie unseren Dank verdient.
Mein persönliches Fazit: Der Ausbildungspakt war nicht nur bundesweit, sondern auch in Mecklenburg-Vorpommern erfolgreich.
Meine Damen und Herren, alle Daten legen nahe, dass wir in diesem Jahr eine ähnliche Situation haben werden wie im vergangenen. Es gibt also weder Grund zur Panik noch Grund zur Entwarnung.
Der Landesausschuss für Berufsbildung rechnet für 2005 mit 25.500 Bewerbern, etwa fast so viele wie im Vor
jahr. Es wird noch keine Entspannung auf dem Ausbildungsmarkt geben und nach wie vor belastet eine hohe Zahl von Altbewerbern den Ausbildungsstellenmarkt. Wir müssen auch in diesem Jahr auf große Anstrengungen gefasst sein, um unseren Jugendlichen ausreichende Ausbildungsangebote machen zu können.