Protocol of the Session on September 11, 2003

(Beifall bei Abgeordneten der CDU)

Aber für mich stellt sich zusätzlich die Frage: Herr Schlotmann, Frau Gramkow, wo sind Sie, wenn das Kabinett tagt? Ich gehe davon aus, dass Sie als Fraktionsvorsitzende am Kabinettstisch sitzen

(Dr. Gerhard Bartels, PDS: Die ganze Fraktion geht da einmal hin. – Zuruf von Volker Schlotmann, SPD)

und mitreden und nicht jedes Mal überrascht tun, wenn eine neue Horrormeldung auf diesem Gebiet kommt.

(Zurufe von Ute Schildt, SPD, und Dr. Margret Seemann, SPD)

Das ist Ihre Verantwortung als Fraktionsvorsitzende und da mache ich Sie fest.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Volker Schlotmann, SPD: Herr Renz, es tut mir Leid, aber Sie reden Unsinn. Das tun Sie die ganze Zeit.)

Werden Sie bitte nicht persönlich, Herr Schlotmann.

(Volker Schlotmann, SPD: Sie ziehen in unflätiger Weise über die Minister her. – Zuruf von Heinz Müller, SPD)

Das Ganze, was hier politisch aus meiner Sicht abläuft, Herr Schlotmann, hat System.

(Volker Schlotmann, SPD: Meine Güte noch mal!)

Das Ganze hat System.

(Volker Schlotmann, SPD: Haben Sie die Rede vorher abgesprochen?)

Wenn ich die letzte Haushaltsdiskussion zum Thema Musikschulen nehme: Kürzung im Regierungsentwurf um 300.000 – ein Aufschrei in Ihren Fraktionen: Wir sind für eine Erhöhung um 150.000.

(Angelika Peters, SPD: Woher?)

Dass das aber am Ende ein Minus ausgemacht hat, das verkaufen Sie der Bevölkerung als Erfolg. Ob das redlich ist, das möchte ich in Frage stellen.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Der Abgeordnete Volker Schlotmann bittet um das Wort für eine Anfrage.)

Förderschulen. Kürzungen beim Thema Förderschulen werden zurückgenommen nach einem großen Kampf. Ich frage: Wo waren Sie, als das Ganze auf den Weg gebracht wurde? Das wird dann wieder als Erfolg ausgewertet.

Herr Renz, …

Und ich habe den Verdacht,

(Gabriele Schulz, PDS: Die Präsidentin würde gerne was sagen.)

dass Sie hier das gleiche Spiel auf Kosten der Kinder …

(Heinz Müller, SPD: Hey! – Gabriele Schulz, PDS: Das gibt es ja wohl nicht!)

Herr Abgeordneter Renz!

Ja, Frau Präsidentin?

Es gibt eine Anfrage des Fraktionsvorsitzenden der SPD-Fraktion, Herrn Schlotmann.

(Unruhe bei Abgeordneten der CDU – Dr. Ulrich Born, CDU: Ja, dann muss er sich vorher ans Mikrophon stellen. Herr Schlotmann, hier gibt es keine Sonderrechte! – Lorenz Caffier, CDU: Schlimm, wenn man nicht weiß, wie man sich benehmen muss! – Zuruf von Volker Schlotmann, SPD)

Ich würde am Ende der Redezeit …

(Beifall bei Abgeordneten der CDU)

Herr Renz möchte die Rede erst beenden.

Ich habe den Eindruck, dass dieses Spielchen – ich will es nicht hoffen – beim Thema Unterrichtsversorgung genauso läuft. Ich kann es einfach nicht akzeptieren, dass hier politisch gewollt, das ist ja der Presse zumindest so zu entnehmen, 97 Prozent geplant werden – man sollte vielleicht mal überlegen, ob man diese 97 nicht auf 100 setzt gleich im Vorfeld –

(Angelika Gramkow, PDS: Der Minister hat doch dazu geantwortet.)

und dann die PDS-Vorsitzende an die Presse geht und anschließend sagt: Wir sind für 100 Prozent.

(Angelika Gramkow, PDS: Ja, sind wir auch!)

Herr Schlotmann sagt: Jawohl, das Thema ist wichtig, wir werden es im Ausschuss thematisieren. Das ist der falsche Weg. Reagieren Sie vorher, meine Damen und Herren!

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Zuruf von Andreas Bluhm, PDS)

Ich nehme mal den Zeitungsartikel vom 27.08.2003 in der „Schweriner Volkszeitung“ zum Anlass, um doch noch auf einige Punkte hinzuweisen. Es geht hier ja los: „Notstundenpläne und Durcheinander beim Lehrereinsatz“ und so weiter und so fort. Sie werden sehr stark von der GEW hier angegriffen. Was mich betroffen gemacht hat, ich konnte es eigentlich gar nicht glauben, als ich das hier gelesen habe: „,Politisch gewollte‘ Kürzungen von 100 auf 97 Prozent räumte“ Herr „Metelmann im Wahlpflichtangebot der Schulen ein.“ Der Bildungsminister dieses Landes räumt eine politisch gewollte Kürzung auf 97 Prozent ein!

(Unruhe bei Abgeordneten der SPD und PDS – Heinz Müller, SPD: Sie sollten nur von Sachen reden, von denen Sie was verstehen! – Heike Polzin, SPD: Im Wahlpflichtbereich! – Gabriele Schulz, PDS: Das ist ja stark! – Zurufe von einzelnen Abgeordneten der SPD)

Ich habe Herrn Professor Metelmann kennen gelernt und auch schätzen gelernt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das seine Meinung ist.

(Zurufe von Ute Schildt, SPD, und Dr. Margret Seemann, SPD)

Aber ich fordere diejenigen, die das politisch wollen, einfach auf, hier ans Rednerpult zu kommen und das den Bürgern

(Dr. Margret Seemann, SPD: Und den Bürgerinnen auch?)

und vor allem unseren Kindern in diesem Lande mitzuteilen. Dann haben Sie auch die Kraft, die bestehende Verordnung zu ändern, und nehmen Sie nicht die alte Verordnung und lassen einfach was wegfallen, sondern haben Sie die Kraft, die Verordnung zu ändern. Sagen Sie es den Bürgern,

(Dr. Martina Bunge, PDS: Und Bürgerinnen!)

dann haben Sie wenigstens ein reines Gewissen!

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU)

Ich möchte dann zum Abschluss kommen.

Herr Renz, Ihre Redezeit ist abgelaufen.

Wir werden der Überweisung in die Ausschüsse zustimmen.

(Zuruf von Dr. Gerhard Bartels, PDS)

Wir sagen aber auch heute schon, dass wir den nötigen Druck in den Sitzungen machen werden. Bereiten Sie sich darauf vor, hier geht es um die Wahrheit!