Protocol of the Session on June 27, 2002

4. die sofortige Überprüfung der Wirksamkeit der Arbeit der IMAG und die Überprüfung der gegenwärtigen Fördermechanismen,

5. damit im Zusammenhang die Einrichtung eines effektiven und professionellen Konversionsmanagements,

6. eine mittelfristige Begleitforschung zu den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Folgen der Konversion im Land.

Und wir wollen

7. eine wirkliche Bundeswehrstrukturreform, die zur Reduzierung der Streitkräfte führt und Schluss macht mit Reformen, die Steuergelder verschwenden, weil neue Militärbasen gebaut und gleichzeitig sanierte Standorte geschlossen werden.

Danke schön.

(Beifall bei Abgeordneten der PDS)

Danke schön, Herr Ritter.

Das Wort hat jetzt die Abgeordnete Frau Peters von der Fraktion der SPD.

(Heike Polzin, SPD: Nicht zu kurz, Angelika!)

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Nicht dass Sie jetzt denken, weil ich gestern schon mal zur Bundeswehr gesprochen habe und es heute wieder tue, dass ich mich noch zur bundeswehrpolitischen Sprecherin entwickeln will. Keineswegs! Ich spreche heute also in Vertretung für Herrn...

(Norbert Baunach, SPD: Du meldest dich zur Bundeswehr.)

Ja, seitdem sich die Bundeswehr für Frauen geöffnet hat, warum auch nicht. Aber mit 56 steht es mir nicht mehr so gut zu Gesicht, da kann ich nicht mehr mithalten.

(Norbert Baunach, SPD: Du siehst aber jünger aus.)

Ansonsten, meine Damen und Herren, habe ich fast das Gefühl gehabt, Herr Helmrich, bei Ihrer Rede: Wir sind nicht durchgekommen beim Spiel im Sandkasten, wir haben uns nicht durchgesetzt, wir suchen uns neue Spielregeln, suchen uns einen neuen Spielpartner.

(Wolfgang Riemann, CDU: Es geht um das Schicksal von Menschen, Frau Peters.)

Nein, das hat sich von hinten so angehört.

(Wolfgang Riemann, CDU: Reden Sie mit den Leuten, die entlassen werden müssen!)

Das Theater hier sah aber so aus.

(Wolfgang Riemann, CDU: Reden Sie mit denen, die nicht mehr eingestellt werden, die auswandern aus der Region!)

Und dazu haben Sie einen ganz wesentlichen Beitrag geleistet, Herr Riemann.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD)

Das war Ihr Beitrag. Sie haben den Eindruck vermittelt, dass Sie sich so darüber hinweggesetzt haben.

Und ansonsten, denke ich mal, stimme ich persönlich – das kann ich jetzt nur für mich sagen – nur über die Empfehlung des Ausschusses ab, über nichts weiter. Das sage ich aber nur für mich.

Meine Damen und Herren, uns ist allen bewusst, dass an einer Umstrukturierung und Verkleinerung der Bundeswehr kein Weg vorbeiführt. Herr Ritter, das haben Sie gesagt, ich unterstreiche das noch mal.

(Wolfgang Riemann, CDU: Er ist ja auch nicht betroffen.)

Die Aufgaben der Bundeswehr haben sich seit dem Ende des globalen Ost-West-Gegensatzes grundlegend gewandelt.

(Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU)

Herr Riemann!

(Wolfgang Riemann, CDU: Ja, so ist es. Er ist nicht betroffen.)

Der Kalte Krieg ist zu Ende. Sicherheit und Stabilität in Europa unterliegen völlig neuen Bedingungen. Die im Mai 1999, also nach der Regierungsübernahme, vom Bundesministerium der Verteidigung vorgelegte Bestands

aufnahme der Bundeswehr an der Schwelle des 21. Jahrhunderts, Sie kennen es sicher, bestätigt eine Reihe von Defiziten. Und jetzt frage ich Sie, meine Herren und meine Damen der CDU: Wer war denn bis dahin verantwortlich dafür, wer war denn damals in der Regierung?

(Wolfgang Riemann, CDU: Jetzt kommt wieder 16 Jahre Helmut Kohl.)

Rechtzeitig Rahmenbedingungen zu schaffen, das haben Sie ganz einfach versäumt,

(Wolfgang Riemann, CDU: Und wir kommen dann mit 40 Jahre Honecker. – Glocke der Vizepräsidentin)

die es der Bundeswehr ermöglichten, mit der rasanten sicherheitspolitischen Entwicklung Schritt zu halten und den daraus folgenden umfangreichen Aufgaben gewachsen zu sein.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD)

Das haben Sie versäumt.

(Dr. Armin Jäger, CDU, und Wolfgang Riemann, CDU: Scharping hat die geschlossen.)

Sie haben die Rahmenbedingungen nicht gesetzt.

Nein, nein.

(Wolfgang Riemann, CDU: Vorher war er noch da und hat gesagt, der Standort ist gesichert.)

Nein, nein.

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Auftrag, Umfang, Ausrüstung und Mittel der Bundeswehr waren aus der Balance geraten und dafür waren Sie bis dahin verantwortlich.

(Unruhe bei Abgeordneten der CDU – Dr. Ulrich Born, CDU: Scharping hat den Leuten erklärt, der Standort ist sicher. – Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU)

Um den neuen Anforderungen genügen zu können, Herr Riemann, muss die Armee kleiner werden,

(Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU)

flexibler agieren können und über bessere Ausstattung verfügen.

(Zurufe von Friedbert Grams, CDU, und Dr. Armin Jäger, CDU)