Protocol of the Session on September 20, 2001

Und es ist eine Beschäftigungspolitik, von der nicht nur die Pädagoginnen und Pädagogen, sondern vor allen die

Schülerinnen und Schüler profitieren. Besonders wichtig erscheint mir, dass es geschafft wurde, für das Konzept der Regionalschule und für die Rückkehr zum 12-JahresAbitur den Finanzbedarf in der Mittelfristigen Finanzplanung zu fixieren. Damit ist der nun vorgelegte Gesetzentwurf zur Änderung des Schulgesetzes zunächst finanziell untersetzt und gesichert. Die PDS-Fraktion verschweigt nicht, dass Wünsche natürlich noch vorhanden sind, aber der Anfang ist gemacht.

(Harry Glawe, CDU: Aha!)

Meine Damen und Herren, es gibt ein klares Ja der Landesregierung zur Entwicklung der Hochschullandschaft in Mecklenburg-Vorpommern.

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Dies zeigt sich insbesondere darin, dass beginnend mit dem Jahr 2000 die haushaltspolitischen Ansätze für die gesamte Hochschullandschaft insgesamt stabilisiert und auch erhöht worden sind. Wenn ich mir dann allerdings – und da geht es mir ähnlich wie Herrn Rehberg – die einzelnen Ansätze für die Universitäten und Hochschulen anschaue, dann fällt mir auf, dass sie niedriger sind. Und dann fragen wir uns, wie die Aufgabenerfüllung und die zu erwartenden Tarifsteigerungen plus Ost-West-Angleichung denn mit diesen Titeln zu sichern sind. Und einen möglichen Zusammenhang zu den abgesenkten Ansätzen des Hochschulhaushaltes könnte eben dieser von Ihnen erwähnte Titel mit dem besonderen Namen

(Wolfgang Riemann, CDU: Die Hochschulen am Gängelband.)

„Sammelansatz zur Verstärkung von Aufgaben im Hochschulbereich“ deutlich machen. Immerhin sind darin 12,2 Millionen Euro jedes Jahr geplant.

(Wolfgang Riemann, CDU: Warum geben wir es den Hochschulen nicht gleich?)

Die Erläuterung liegt nahe – und das muss ja nichts Negatives sein –,

(Heiterkeit bei Wolfgang Riemann, CDU)

dass dieses Geld den vorgesehenen Globalhaushalten der Hochschulen zusätzlich zugeteilt werden kann. Die spannende Frage ist: Wo wurde dieses Geld eingesammelt und wer bekommt welchen Anteil aus der Sammelbüchse? Da habe ich doch wirklich ein Problem mit Prinzipien der Haushaltswahrheit und Haushaltsklarheit.

(Beifall Dr. Gerhard Bartels, PDS – Dr. Armin Jäger, CDU: Reden Sie in der Koali- tion nicht miteinander? Fragen Sie doch mal! – Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU)

Herr Dr. Jäger, ich komme jetzt zur kommunalen Finanzausstattung.

(Dr. Armin Jäger, CDU: O Gott!)

Ich mach’ das jetzt auch wirklich für Sie ein bisschen persönlich.

(Peter Ritter, PDS: Mach’s einfach!)

Dass diese kommunale Finanzausstattung uns am Herzen liegt, ist allgemein bekannt.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja, das merkt man. Das merkt man.)

Und die Landesregierung hat mit diesem Doppelhaushalt ihrer Verantwortung für die Kommunen entsprochen.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Das war aber auch selbstredend.)

Der kommunale Finanzausgleich wird dabei für alle Beteiligten berechenbarer

(Dr. Ulrich Born, CDU: Das stimmt.)

und vor allem auf eine verlässliche Grundlage gestellt.

(Beifall Andreas Bluhm, PDS – Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Und dies, meine Damen und Herren, war und ist keine Selbstverständlichkeit.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ach! Ach!)

Trotz zu erwartender Mindereinnahmen des Landes einerseits und eines geschätzten und zu begrüßenden Zuwachses von kommunalen Steuereinnahmen andererseits werden die Finanzausgleichsleistungen für die Kommunen erhöht.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Da war die Finanzministerin ehrlicher als Sie. Da war die Finanzministerin noch ehrlicher.)

Grund dafür, meine Damen und Herren, und das wissen wir hier alle, ist die methodische Umstellung des kommunalen Finanzausgleiches auf den so genannten Gleichmäßigkeitsgrundsatz.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Das ist nur die Ausrede, dass Sie nicht erhöhen. Das glaubt Ihnen doch niemand.)

Und Sie wissen, Herr Dr. Jäger, dass dieses nicht durch die Landesregierung einfach so mal festgelegt worden ist. Es ist ein Verhandlungsergebnis, es ist ausgehandelt, akzeptiert

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja.)

und nicht ausgefeilscht. Und das ist ja wohl eine neue Qualität.

(Wolfgang Riemann, CDU: Man hatte viel Schlimmeres erwartet, Frau Gramkow. – Dr. Armin Jäger, CDU: Ich weiß, wie die Verhandlungen gelaufen sind. – Dr. Ulrich Born, CDU: Jaja.)

Dieser Ansatz schafft eine neue Partnerschaft,

(Dr. Ulrich Born, CDU: Das ist eine sehr nette Form der Verhandlung. – Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

schafft eine neue Partnerschaft zwischen Kommunen und Land,

(Dr. Ulrich Born, CDU: Das ist eine sehr nette Form der Verhandlung.)

zwischen Landesregierung und den kommunalen Spitzenverbänden

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

und damit auch zwischen Landespolitik und Kommunalpolitik.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Die werden geknebelt und es wird ihnen gesagt, entweder fresst ihr das so oder nicht.)

Ich kann sehr gut verstehen, dass Sie das aufregt, denn das haben Sie tatsächlich in acht Jahren Politik dieses Landes nicht erreichen können.

(Heiterkeit bei Harry Glawe, CDU – Beifall Karsten Neumann, PDS – Dr. Armin Jäger, CDU: Nein, nein. Da kriegt die Kommune ja auch mehr Geld. Wir hatten 28 Prozent Verbundsatz. Was haben Sie?)

Fakt ist, Herr Dr. Jäger, die Kommunen bekommen über die Finanzausgleichsmasse, die jetzt festgelegt worden ist,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Aha!)

in den nächsten Jahren insgesamt 104,4 Millionen Euro mehr.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Gegen was? Gegen die abgesenkten Quoten, die gegenwärtig gelten?)

Ausgleichsleistungen, meine Damen und Herren, für neue Aufgaben und auch für Aufgabenerweiterungen

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ah ja!)