Protocol of the Session on July 13, 2000

Das ist also völlig abwegig, eine solche Leistung zu verlangen.

(Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Harry Glawe, CDU: Übers Datum können wir noch reden. – Dr. Ulrich Born, CDU: Übers Datum können wir uns noch verständigen.)

Herr Professor Kauffold, gestatten Sie eine Anfrage der Abgeordneten Frau Schnoor?

Ja, machen wir.

Bitte sehr, Frau Schnoor.

Herr Minister, Sie haben uns eben erklärt, dass das bis zum 6. September diesen Jah

res nicht zu schaffen ist. Zu welchem Datum könnten Sie sich denn vorstellen, so etwas vorzulegen?

(Heiterkeit bei Harry Glawe, CDU: Zum 9.)

Wir können alle sehr froh sein, wenn mit den notwendigen Abstimmungen bis Mitte nächsten Jahres ein einvernehmliches Modell besteht, das die Standortfragen regelt und den Sanierungsbedarf letztlich auch belastbar ausweisen lässt.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Das ist zu spät, das ist zu spät.)

Darf ich noch eine Frage stellen?

Ja, machen Sie, Frau Schnoor. Bitte, gerne.

Herr Minister, können Sie sich dann erklären, wie eine Abgeordnete Ihrer Fraktion in einer Stadtvertretung erklären konnte, dass es sicher sei, dass die Landesregierung im nächsten Jahr wieder ein Schulbau- und -sanierungsprogramm auflegen würde,

(Heike Polzin, SPD: Das ist doch Quatsch!)

und deswegen darum gebeten hat, bereits einen Antrag zu formulieren?

(Heike Polzin, SPD: Aber das ist doch Quatsch, Frau Schnoor!)

Frau Schnoor, Abgeordnete sind die freiesten Menschen der Welt.

(Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der SPD)

Die können sagen und erklären, was sie wollen.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD, CDU und PDS)

Ich weiß jetzt nicht, welche Abgeordnete das gemacht hat.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Und das hört man ja hier auch, wie frei die Abgeordneten sind. Ich muss sehr genau verantworten, was ich tue.

(Heike Polzin, SPD: Das stimmt auch nicht, Herr Minister. Das ist Quatsch.)

Damit will ich nicht sagen, dass die Abgeordneten nicht das verantworten wollen, was sie tun,

(Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der SPD, CDU und PDS)

aber ich sehe das, was hier auf uns zukommt, und glaube zu wissen, was wir leisten können oder nicht, und bin da sogar manchmal noch zu optimistisch in meinen Einschätzungen.

(Beifall Norbert Baunach, SPD)

Das ist also eine Aussage über den tatsächlichen Sanierungsbedarf. Sie kennen ja auch die Papiere aus der Berufsschulabteilung des Bildungsministeriums,

(Harry Glawe, CDU: Ja, die sind sehr interessant.)

die kennen Sie. Dort wird ausgewiesen, wenn die demographische Entwicklung durchgewachsen ist – wie man das jetzt im politischen Sprachgebrauch sagt –, in die Berufsschulen reingewachsen ist, dann haben wir genügend sanierte Kapazität, dann haben wir sogar noch

50 Prozent in Reserve. Ich wage das auch zu bezweifeln, muss ich sagen, aber das ist eine sehr optimistische Aussage. Und diese Entwicklung wird den Sanierungsbedarf in den allgemein bildenden Schulen relativieren.

Und etwas anderes, worauf ich auch hinweisen möchte, das ist die Verantwortung der kommunalen Träger. Die kommunalen Träger, nehme ich an, werden Probleme haben, den verbleibenden Sanierungsbedarf zu bewältigen. Aber es ist eine Tatsache, auf die Herr Bluhm bereits hingewiesen hat, dass die kommunalen Träger hinsichtlich der Priorität der Schulsanierung unterschiedlicher Auffassung sind. Nehmen wir zum Beispiel den Bereich Nordwestmecklenburg. Dort ist eine erhebliche Sanierungsarbeit geleistet worden. In anderen Kommunen ist das weniger der Fall. Wir müssen also auch hier großen Wert darauf legen, unsere landespolitische Verantwortung so wahrzunehmen, dass wir die Kommunen ermahnen, die Prioritäten anders zu setzen.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Wovon sollen sie das denn bezahlen? – Wolfgang Riemann, CDU: Aber wir dürfen sie nicht alleine lassen.)

Es gibt da ja die verschiedenen Möglichkeiten, auf die auch schon hingewiesen worden ist. Also hier kann nicht allein auf das Land abgehoben werden, aber es ist auch selbstverständlich eine Aufgabe des Landes, die Sanierung der Schulen zu unterstützen.

Also unterm Strich:

Erstens. Wir werden den Sanierungsbedarf im Zusammenhang mit der Demographie- und der Schulentwicklungsplanung genau bestimmen können und müssen, aber nicht zum 6. September.

(Georg Nolte, CDU: Dann machen Sie es bis zum 9.!)

Zweitens. Die Kommunen müssen in Zukunft auch stärker in die Pflicht genommen werden.

Und drittens. Das Land darf sich nicht aus der Pflicht nehmen.

Danke.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und PDS)

Vielen Dank, Herr Minister.

Wir kommen damit zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der CDU auf Drucksache 3/1389. Wer diesem Antrag zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Vielen Dank. Gegenstimmen? – Danke. Stimmenthaltungen? – Es gibt keine Stimmenthaltungen. Damit ist der Antrag der Fraktion der CDU auf Drucksache 3/1389 mit den Stimmen der Fraktionen von SPD und PDS bei Zustimmung von Seiten der CDU abgelehnt.

An dieser Stelle möchte ich alle Abgeordneten darauf hinweisen, dass im Foyer die Einladungen zum Tag der offenen Tür für Sie bereitliegen, so dass Sie diese mitnehmen

(Wolfgang Riemann, CDU: Den Schulen könnten wir sie ja zuleiten.)

und im Laufe der Sommerzeit für diese Veranstaltung werben können.

Ich rufe auf den Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrages der Fraktion der CDU – Finanzhilfen für Schulen in freier Trägerschaft, Drucksache 3/1391.

Antrag der Fraktion der CDU: Finanzhilfen für Schulen in freier Trägerschaft – Drucksache 3/1391 –

Das Wort zur Begründung hat die Abgeordnete Frau Schnoor von der CDU-Fraktion.