Protocol of the Session on February 2, 2000

Das Wort zur Begründung hat die Abgeordnete Frau Monegel von der SPD-Fraktion. Bitte sehr.

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Landwirtschaft hat sich in Mecklenburg-Vorpommern zehn Jahre nach der Wende zu einem wettbewerbsfähigen, ja, um es noch deutlicher zu sagen, zu dem wettbewerbsfähigsten Wirtschaftszweig unseres Landes entwickelt. Hochtechnologien in Anlagen, mobile Technik, Genetik und die Einführung der elektronischen Datenverarbeitung haben Ertrags- und Qualitätssprünge möglich gemacht, die vor 20 Jahren noch niemand auch nur geahnt hätte. Diese neue Qualität, die wir leider in der Selbstdarstellung der Landwirte oftmals vermissen, erfordert qualifizierte Facharbeiter, Meister und Manager.

Tatsächlich hält sich die Bereitschaft junger Leute, einen landwirtschaftlichen Beruf zu erlernen beziehungsweise ein landwirtschaftlich orientiertes Studium zu beginnen oder nach Abschluss einer Ausbildung in die praktische Landwirtschaft zu gehen, sehr in Grenzen. Es zeichnet sich jedoch ein in zunehmendem Maße akut werdendes Nachwuchsproblem bei landwirtschaftlichen Berufen vom Facharbeiter bis zum Management ab.

Es wäre nun aber auch durchaus einseitig zu behaupten, dies läge nur am Problem der zu geringen Vergütung. Die Argumentation der Landwirte im Zusammenhang mit den Diskussionen zur Agenda 2000 und mit der Steuerreform muss in der Öffentlichkeit tatsächlich diesen Eindruck vermitteln. Entsprechend einer Studie von Hamm und Treitel aus dem Jahre 1998 stellten jedoch 86,6 Prozent der befragten Landwirte die Perspektive ihrer Unternehmen im Bereich von sehr gut bis eher gut dar, also 86,6 Prozent der Unternehmen. Lediglich 13,4 Prozent der befragten Unternehmen beurteilten die Perspektive

als eher schlecht bis sehr schlecht. Dennoch ist das Image der landwirtschaftlichen Berufe im Vergleich zu anderen Berufsgruppen deutlich schlechter.

Ein Berufsweg in der Landwirtschaft kann nicht verordnet werden. Viele junge Leute weisen Voraussetzungen auf, die einer beruflichen Laufbahn in der Landwirtschaft entgegenkommen. Das sind Liebe zur Natur, Interesse an der Technik und auch am modernen Management. Dieses vorhandene Potential muss zukünftig besser erschlossen und entwickelt werden. Die Politik muss dafür Rahmenbedingungen schaffen, aber die Umsetzung kann nur in Partnerschaft mit dem Berufsstand und den Unternehmen, die den Berufsnachwuchs dringend brauchen, erfolgen.

Herr Professor Fock von der Fachhochschule Neubrandenburg hat sich umfangreich mit der demographischen Entwicklung in den landwirtschaftlichen Betrieben unseres Landes auseinander gesetzt. Er weist nach, dass dringender Handlungsbedarf bei der Verbesserung des Image für Agrarberufe besteht, um zu erreichen und zu gewährleisten, dass die Landwirtschaft unseres Landes in Europa und unter den Bedingungen fortschreitender Globalisierung ein Wort mitreden kann.

Es steht fest, dass trotz umfangreicher Förderung grüner Berufe im Ausbildungsjahr 1999 entsprechend den Richtlinien für Berufe mit geringer Ausbildungsbereitschaft von 300 Ausbildungsplätzen für Facharbeiter fünf Prozent nicht besetzt wurden. Der Vorjahresstand konnte zwar wieder erreicht werden, aber was wäre ohne Förderung geschehen? Eine Studie des Bauernverbandes Nordwestmecklenburg belegt, dass die befragten Landwirtschaftsbetriebe, die 1999 insgesamt 44 Jugendliche ausbildeten, in drei Jahren einen mit 72 Auszubildenden beinahe doppelten Bedarf angemeldet haben. Was aber, wenn die Bereitschaft der jungen Leute nicht analog wächst? Fragen, denen wir uns zu stellen haben.

Die Absolventen der Fachhochschule Neubrandenburg und der Universität Rostock werden durch die Betriebe zwar verhältnismäßig stark nachgefragt, dennoch schrieben sich 1999 an der Universität Rostock deutlich weniger Studenten ein.

Während in Unternehmen natürlicher Personen Altersklassen bis 39 Jahre stärker repräsentiert sind, ist in Unternehmen juristischer Personen die Altersklasse über 55 Jahre stark vertreten, was bedeutet, dass es hier besonderer Initiativen bedarf, um junge Leute rechtzeitig an die Prozesse heranzuführen. Und ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen – ich glaube, das können wir nicht oft genug sagen –, es muss allerdings in erster Linie Aufgabe der Unternehmen sein, sich um ihren beruflichen Nachwuchs zu kümmern. Aber wir müssen uns die Frage stellen, was können wir als Politiker tun, um junge Leute auf diese Berufsbilder neugierig zu machen, tatsächlich Perspektiven aufzuzeigen, Interessen zu wecken, die sich in unserem Land dann auch zukunftsträchtig niederschlagen.

Wir haben einige Vorschläge:

Erstens. Die Entscheidung, im Haushalt verstärkt Mittel für Messen und Ausstellungen der Land- und Nahrungsgüterwirtschaft einzustellen, ist richtig. Die Grüne Woche in Berlin und die MELA in Mühlengeez zeigen, dass es wichtig ist, die Ergebnisse der Land- und Ernährungswirtschaft sowie der vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereiche darzustellen. Für viele interessierte Bürger wurde

moderne Landwirtschaft anschaulich. Diese Aufwendungen sollten somit unbedingt beibehalten werden, weil sie nicht nur dem Absatz, sondern auch dem Image des Wirtschaftszweiges Landwirtschaft dienlich sind.

Zweitens. Regionale Initiativen wie Leistungsschauen, Tierschauen oder andere Wettbewerbe sollten verstärkte Förderung erfahren. Hiermit können viele Bürger vor Ort erreicht werden, viele Kinder und Jugendliche zählen ebenso dazu. Die erste Kreistierschau im Kreis Demmin 1999 ist ein beredter Beweis für diese Wirkung besonders auf Kinder und Jugendliche. Derartige Initiativen müssen weiter unterstützt werden.

Drittens. Die zweijährig durchgeführten „Tage des offenen Hofes“, organisiert durch die Landwirte mit den Kreisbauernverbänden, sind gute Möglichkeiten für die Imagepflege. Sinnvoll ist eine Unterstützung der Hofinhaber bei der Ausführung, um zu erreichen, dass diese Veranstaltungen regelmäßigen Charakter bekommen. Auch dazu ist die Zusammenarbeit zwischen Politik und berufsständigen Interessenvertretungen wichtig.

Viertens. Die gute Erfahrung mit der Jobfactory, die durch das Landwirtschaftsamt Bützow 1999 veranstaltet und von mehr als 1.000 Jugendlichen angenommen wurde, als Angebot für alle Schüler einer Region ist ein nachahmenswertes Beispiel.

Fünftens. Um eine gezielte Aufklärung und Berufswerbung zu erreichen, muss die Initiative des Bauernverbandes zum Einsatz von Ausbildungskoordinatoren unterstützt werden. Ein enges Zusammenspiel zwischen Schule, Berufsstand und interessierten Unternehmen sollte organisiert werden. Es wäre zu prüfen, welche Möglichkeiten der Förderung solcher Stellen über das Bundesarbeitsministerium gegeben sind.

Sechstens. Als ein Schritt nach vorn ist zu bezeichnen, dass in Güstrow ab 2000 erstmalig im Rahmen einer Doppelqualifizierung die Fachhochschulreife mit Abschluss der Berufsausbildung erworben werden kann. Ein praxisnaher, zügiger, perspektivorientierter Bildungsweg könnte auch auf der Basis betrieblicher Entwicklungsverträge oder betrieblicher Stipendien das Interesse an Agrarberufen erhöhen. Lernen mit konkretem Ziel ist immer effektiver.

Meine Damen und Herren Abgeordnete, wir möchten mit dem Ihnen auf Drucksache 3/1058 vorliegenden Antrag deutlich machen, dass auf dem Gebiet der Nachwuchsgewinnung für Agrarberufe konzertierte Aktionen erforderlich sind, die Unternehmen aber vornehmlich selbst, unterstützt von den berufsständischen Interessenvertretungen, eine höhere Verantwortung für die Imageverbesserung von Agrarberufen übernehmen müssen. Ich bitte Sie deshalb, unserem Antrag zuzustimmen.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und einzelnen Abgeordneten der PDS)

Im Ältestenrat wurde eine Aussprache mit einer Dauer von 30 Minuten vereinbart. Ich sehe und höre keinen Widerspruch, dann ist das so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache.

Das Wort hat der Abgeordnete Herr Brick von der CDUFraktion. Bitte sehr, Herr Brick.

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Heute ist viel über Bildung und

Ausbildung in diesem Hohen Hause gesprochen worden. Und, verehrte Koalitionsfraktionäre, Ihr Antrag ist, da streite ich überhaupt nicht, gut gedacht. Wer wollte schon die Wichtigkeit der Aus- und Weiterbildung bestreiten, zumal sie auch noch qualifiziert ist. Aber ich mache keinen Hehl daraus, dass ich die Möglichkeiten von Parlamentsund ressortübergreifendem Regierungshandeln in dieser Frage als sehr eingeschränkt sehe. Und, verehrte Kollegin Monegel, wenn Sie schon alles wissen, warum dann die Aufforderung an die Landesregierung?

Zuallererst ist der Berufsstand gefragt, die Unternehmen selber. Und aus dieser Pflicht kann sie keiner entlassen.

(Dr. Arnold Schoenenburg, PDS: Aber Herr Brick, Ihre Fraktion hat Sie doch früher als Minister auch immer auf- gefordert zu berichten, was Sie wussten.)

Ja, leider.

Mecklenburg-Vorpommern hält alle Einrichtungen der Aus- und Weiterbildung vor. Ich meine, mehr geht nicht.

Es ist sicher auch kein Geheimnis, dass der hauptsächlich altersbedingte Generationswechsel bis in die Führungsebenen der landwirtschaftlichen Unternehmen unmittelbar bevorsteht. Eine Studie der Fachhochschule Neubrandenburg, die auf einer Fachtagung der CDUFraktion im Mai 1998 vorgestellt wurde, stellt fest, dass 25 Prozent der Betriebsleiter 55 Jahre und älter sind, das heißt, mindestens ein Viertel der Betriebsleiter wird in längstens zehn Jahren aus dem Unternehmen ausscheiden.

Aber ich kann mich des Eindrucks auch nicht erwehren, dass viele dieses gar nicht wahrhaben wollen. Mir zwängt sich in einigen, nicht wenigen Fällen der Verdacht auf, dass Betriebe oder Betriebsleiter, Geschäftsführer nur darauf warten, dass jemand vorbeikommt und ihnen das Unternehmen abkauft. An erwähnter Fachtagung im Mai 1998 nahmen – von 3.400 an landwirtschaftliche Unternehmen im Haupterwerb verschickte Einladungen – nur ganze 98 teil. Ich denke, diese Zahlen sprechen für sich.

Sehr geehrte Damen und Herren, gestatten Sie mir auch, weil es im Antrag vorkommt, noch ein paar kurze Anmerkungen zum Image der Landwirtschaft: Der Landwirt wird auch heute noch viel zu oft als Umweltfeind Nummer eins hingestellt, als jemand, der auf Teufel komm raus in den Düngersack greift und ungehemmt mit der Herbizidspritze eine hochgiftige Brühe über die Kulturlandschaft gießt, der Kühe zu Fleischfressern macht, dabei seine Mastrinder dopt und nebenbei auch noch völlig wahllos Erbanlagen verändert.

(Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff: Aber nicht bei uns.)

Dieses vielleicht etwas überzogen dargestellte Image hat fatale Folgen, und zwar nicht nur für die Aus- und Weiterbildung. Ich frage: Welcher junge aufgeschlossene Mensch will denn schon den Beruf eines Hexenmeisters ergreifen?! Es sind die Jungen, es ist der Nachwuchs, die wollen müssen. Da helfen die in Ihrer Presseerklärung, Herr Minister, aufgezählten Vergünstigungen für Ausbildungsbetriebe sicher nicht viel.

Verehrte Damen und Herren, ich denke, hier muss nicht zuletzt die Umweltpolitik das Ansehen der Landwirtschaft zurechtrücken. Aber die Landwirte müssen auch selber etwas für ein positives Bild tun. Aufklärung heißt, denke

ich, das Zauberwort. Und wo kann man besser aufklären als beim „Tag des offenen Bauernhofes“? Dort ist praktisches Erleben der Landwirtschaft möglich. Aber wenn ich mich auch hier recht erinnere an das Jahr 1999, dann sind offiziell nur 23 Betriebe von insgesamt mehr als 5.000, wie wir ja wissen, dieser Chance nachgegangen. So kann das Bild der Landwirtschaft im Bewusstsein der Allgemeinheit, und, ich füge hinzu, insbesondere der Verbraucher nicht geändert werden.

Verehrte Damen und Herren, die Aus- und Weiterbildung ist zweifellos sehr wichtig, aber ich habe es eingangs ja bereits gesagt, sie ist vorrangig Aufgabe der Betriebe selbst und darf nicht wie so häufig auf den sporadischen Besuch einer mit dem kostenlosen Anbieten von Speisen und Getränken aufgepeppten Weiterbildungsveranstaltung eines Dünge- oder Futtermittelherstellers beschränkt bleiben. Politik kann auch hier begleitend wirken und dazu sind die 1,5 Millionen DM, Herr Minister, die Sie anbieten für die Weiterbildung, dringend erforderlich.

Während der amerikanische Farmer auf eigene Kosten jährlich durchschnittlich 40 men-days wahrnimmt, müssen in Mecklenburg-Vorpommern mangels Beteiligung Lehrgänge und Weiterbildungsveranstaltungen abgesagt werden. Ausgehend von der Begründung Ihres Antrages möchte ich darüber hinaus festhalten, berufliche Perspektiven sind natürlich nicht nur von der Qualität der Ausbildung abhängig, sondern werden im Wesentlichen von den Rahmenbedingungen, die die Politik gestaltet, abhängig sein. – Herzlichen Dank.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU)

Um das Wort hat gebeten der Landwirtschaftsminister Herr Backhaus. Bitte sehr, Herr Minister Backhaus.

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Auch hier habe ich den Eindruck, zumindest von der Ausgangslage, dass wir einen ziemlich breiten Konsens erreichen können.

Manche, damit möchte ich meine Rede beginnen, sind sich tatsächlich der ärgste Feind. Die Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern ließe sich an sich als eine Erfolgsgeschichte schreiben. Welches Bild, welcher Eindruck entsteht dagegen in der Öffentlichkeit? Dies ist ja zum Teil schon bei den beiden Rednern deutlich geworden. Wir hören oder lesen meistens etwas über Subventionen, über Proteste, über Einkommensverluste, Lebensmittelskandale, Rinderwahnsinn oder Schweinepest oder, eben zum Schluss kam es ja auch wieder, über die schlechten so genannten Rahmenbedingungen. Mit anderen Worten, den Landwirten geht es schlecht, das Image der Landwirtschaft ist angekratzt, die Landwirtschaft steckt in einer tiefen Krise.

Diejenigen unter uns, die sich wirklich mit dieser Materie auskennen, wissen natürlich, dass vor allem diejenigen Landwirte meistens, mit Abstrichen, gute Landwirte sind, die sich auf das Wehklagen und Jammern am besten verstehen.

(Harry Glawe, CDU: Die besten.)

Grundsätzlich habe ich mit dieser Einstellung überhaupt keine Probleme. Aber wir sollten alle gemeinsam aufpassen, dass wir den Bogen nicht absolut überspannen, dass wir bestimmte Schranken einhalten und das

Gejammer letzten Endes nicht zum Bumerang wird. Ich glaube, das war auch das Ansinnen des Ministers a. D. oder auch von Frau Monegel.

Fragen wir uns doch alle selbst, welche Argumente uns letzen Endes dazu gebracht haben, einen bestimmten Beruf zu erlernen. Die einen mögen zu ihrem Beruf gekommen sein wie die Jungfrau zum Kinde. Das sind oftmals leider nicht die Erfolgreichsten. Die anderen sind durch das Elternhaus vorbelastet. Oftmals zählen Vielfalt, Sicherheit, Einkommenssituation, Vorbilder oder auch persönliche Erfahrungen und Erlebnisse in dem zukünftigen Beruf. Alle Argumente haben jedoch eines gemeinsam, es sind die positiven Vorstellungen oder auch schon Erfahrungen, welche die Berufswahl veranlassen. Wer wird schon einen Beruf wählen, der nur negative Schlagzeilen macht? Das müssen entweder hartgesottene Idealisten sein oder zum Teil auch junge Menschen mit einem begrenzten Horizont.

Vor diesem Hintergrund wird deutlich, warum die Bereitschaft gerade Jugendlicher, einen Beruf der Agrarwirtschaft zu erlernen oder auszuüben, geringer wird. Wir könnten dafür Verständnis haben, wenn die Situation wirklich so wäre, wie sie in der Öffentlichkeit häufig dargestellt wird.

Die Situation im Agrarbereich ist aus meiner Sicht aber tatsächlich grundlegend anders. Erstens wird der Bedarf an Fach- und Führungskräften in den nächsten Jahren deutlich steigen. Das ist ja hier auch deutlich geworden. Und zweitens sind die Berufe der Agrarwirtschaft attraktiver und vielseitiger geworden, gerade in den letzten Jahren. Dieses Bild müssen wir in der Öffentlichkeit geraderücken und darum müssen wir kämpfen.

Im Antrag der Fraktionen der SPD und PDS wird darauf hingewiesen, dass sich in der Agrarwirtschaft mittelfristig ein deutlicher Generationswechsel vollziehen wird. Das wissen wir natürlich nicht erst seit heute. Aus diesem Grund ist dem Thema Aus- und Weiterbildung im Agrarkonzept 2000 auch ein eigener Abschnitt gewidmet worden. Wir wissen alle, wer in Bildung investiert, investiert in die Zukunft. Die Zukunft der Agrarwirtschaft ist zunehmend, das will ich an dieser Stelle betonen, von ihrer Wettbewerbsfähigkeit abhängig. Und diese Wettbewerbsfähigkeit steht und fällt mit absolut qualifiziertem – ich betone, mit qualifiziertem – Personal.

Nach der Prognose der Fachhochschule Neubrandenburg, das ist ja hier schon genannt worden, wird im Jahr 2003 mit einem Bedarf von rund 60 Führungskräften je Jahr gerechnet. In den Jahren 2004 bis 2008 werden voraussichtlich sogar jährlich über 160 Führungskräfte in den landwirtschaftlichen Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern benötigt. Der Bedarf an Facharbeitern wird bis zum Jahr 2005 insgesamt auf jährlich gut 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschätzt. 1999 begann jedoch leider für nur 299 Jugendliche eine Ausbildung in den landwirtschaftlichen Kernberufen Land- oder Tierwirt.