Ich glaube, wenn es eine öffentlich zugängliche Grünanlage auf St. Pauli gibt, dann wird die Öffentlichkeit davon sehr profitieren. Auch die städtebauliche Einordnung nach 34 kann man bei einem Millerntorstadion und einem großen Telekom-Gebäude auf dem Heiligengeistfeld sehr wohl nachvollziehen, denn dieses Gebäude ist nicht anders als die beiden anderen Gebäude, die auf dem Heiligengeistfeld stehen.
Sie müssen das Heiligengeistfeld angucken. Im Übrigen liegt direkt neben dem Bunker ein U-Bahnhof, sodass die Verkehrsproblematik nicht so werden muss, wie Sie sie geschildert haben.
Alles in allem glaube ich, dass man getrost dem Votum des Haushaltsausschusses folgen kann, und auch unserem Zusatzantrag, in dem wir noch einmal fordern, dass die dort ansässigen Betriebe anständig behandelt werden – was sie werden. Sie bekommen zum Beispiel eine Mietgarantie über zehn Jahre, was nicht für alle kulturellen Einrichtungen üblich ist. Alles in allem kann man sagen, dass wir dort ein tatsächlich gutes Geschäft machen und etwas Gutes für die Öffentlichkeit tun. Das wird eine gute Sache werden für Hamburg. – Vielen Dank.
Frau Präsidentin! Wer hätte gedacht, dass wir nach dieser Debatte heute noch einmal über einzelne Bauprojekte diskutieren dürfen? Aber wer hätte auch gedacht, dass ausgerechnet an der Feldstraße, also mitten in der Schanze, wo ein Betonklotz steht, einmal eine grüne Insel aus dem Häusermeer der Stadt ragen könnte? Und wer hätte sich vorstellen können, als die Menschen in dem Bunker noch Schutz suchten vor den Bomben, dass dort einmal nicht Geschütztürme in den Himmel ragen, die tödliche Ladungen abschießen, sondern stattdessen Bäume, die mitten in der Stadt Raum für Artenvielfalt schaffen? Wer hätte gedacht, dass dort einmal ein kleines Museum an diese Gräuel des Krieges erinnern könnte? Genau dies soll nun Wirklichkeit werden. Diese Chance dürfen wir uns doch nicht entgehen lassen.
Ich finde, dass diese grüne Welt aus Kultur und Sport auf Betonmauern in 60 Metern Höhe mitten in der Stadt im Grunde genommen schon eine Utopie ist. Aber wo Licht ist, ist immer auch Schatten, und diesen befürchten die Anwohner, wobei die Berechnungen gezeigt haben, dass diese Befürchtung eher unbegründet ist. Und auch – mein Vorredner hat es angesprochen – die Klagen über Lärm und Besuchermassen, ausgerechnet neben Millerntorstadion, Sternschanze und DOM,
sind schon etwas schwierig. Ich kann immer empfehlen: In Eidelstedt ist es sehr, sehr schön – und auch ruhiger.
Aber besonders bemerkenswert fand ich, dass die Links-Partei sich plötzlich so in Sparsamkeit ergeht. Das gefällt mir natürlich eigentlich; ich finde das schön. Ich habe gelesen, dass Sie ein bedingungsloses Grundeinkommen fordern, das jedem Deutschen über 1 000 Euro im Monat geben soll. Fangen Sie lieber einmal da mit der Sparsamkeit an, statt hier bei jedem Betrag im Haushaltsausschuss einen Riesenaufstand zu machen.
Das ist ein kleinkarierter Umgang der Links-Partei, bei aller vielleicht auch berechtigten Kritik, die es an anderer Stelle geben muss. Aber das erinnert mehr an absurde Kunst.
Nun ist die CDU aber wirklich nicht dafür bekannt, in der Regel euphorisch Utopisches zu unterstützen. Politik ist die Kunst des Möglichen. Man muss das pragmatisch angehen, und der Teufel liegt ja
auch hier im Detail. Aber mit einigen dieser Detailfragen beschäftigt sich der Zusatzantrag der Regierungskoalition, den wir deshalb unterstützen werden, und vor allem sehen wir hier aber auch noch die Aufgabe, das im Bezirk zu klären.
Noch einmal: Was könnte passender sein, als ein Symbol des Zweiten Weltkrieges, dieser Wirklichkeit gewordenen Dystopie, mit einer Utopie weiterzuentwickeln? Das ist doch eigentlich etwas Schönes. DIE LINKE offenbart sich als miefig und piefig,
wie es die PDS stets war, und die bürgerliche Mitte steht vereint in optimistischer Neugier auf eine kulturelle Utopie. Das ist im Grunde schon für sich genommen Kunst. Ein kulturpolitisches Projekt, das es schafft, dass sogar seine politische Entstehungsgeschichte zu Kunst wird, das sollten wir uns, glaube ich, wirklich trauen. – Vielen Dank.
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! So wie der Alsterpavillon zur Binnenalster gehört, gehört der Feldstraßenbunker zum Heiligengeistfeld, aber man kann noch nicht hinaufgehen und den schönen Blick genießen, wie man das vom Alsterpavillon aus kann. Ich finde das eine sehr reizvolle Idee, die hier umgesetzt werden soll.
Es ist doch sehr interessant – und das muss man bei der Umgestaltung berücksichtigen –, dass sich die Funktionalität des Bunkers im Laufe der Zeit erheblich gewandelt hat. Ich weiß noch, für meine Eltern und auch für meine Großeltern, die vom Großneumarkt herübergeflohen sind, war er ein Schutzraum. Für mich war er der Bunker, auf dem die Sendeantennen des ersten freien Rundfunks, des NWDR gestanden haben, von dem aus die Fernsehsendungen ausgestrahlt wurden. Und für die jüngste Generation ist er mehr ein Kultur- und Medienbunker mit Uebel & Gefährlich. So kennen sie das. Die Nutzung hat sich also im Laufe der Zeit erheblich gewandelt.
Was sich nicht oder unwesentlich gewandelt hat, ist die bauliche Substanz, die Konstruktion des Bunkers, und ich finde, es wird höchste Zeit, dass wir den Bunker zukunftsfähig machen, dass wir ihm für die nächsten Jahrzehnte eine Nutzung ermöglichen, die Zukunft hat, wie es beispielsweise mit dem Energiebunker in Wilhelmsburg passiert ist in einer völlig anderen Art und Weise. Das hat sich als Erfolg herausgestellt, und so, glaube ich, kann das auch hier mit dem Feldstraßenbunker gelingen.
Der grüne Hut, wie er aufgebracht wird, ist natürlich durchaus zeitgemäß. Dachbegrünung ist aufgrund der Starkregenereignisse, aufgrund der Luftverschmutzung gerade in den Innenstädten etwas, das an Bedeutung gewinnt. Aber das allein kann es natürlich nicht sein. Die neue horizontale bauliche Gliederung mit dem Hut obendrauf bewahrt in einer gewissen Art und Weise einerseits die historisch massige Bebauung im unteren Teil der Historie und setzt ihm sozusagen einen zeitgeschichtlichen Wandel obenauf, der neueren Zeit, der neueren Entwicklung, verbunden natürlich – und das ist auch sehr wichtig – mit weiteren Nutzungsmöglichkeiten, die so, wie das Gebäude jetzt ist, nicht vorhanden wären.
Hinzu kommt, dass wir dort neben Kultur und Freizeit jetzt Freizeit und Sport hineinbringen können. Der FC St. Pauli ist daran interessiert. Und ich finde, 50 Prozent der Zeit – ich rechne auch mit mehr – für Breitensport zu berechnen, ist bei der Nachfrage nach Sport schon eine recht gute Quote.
Dazu kommt, und auch das ist ja eine Leistung, dass die Anlage öffentlich zugänglich und kostenfrei ist, sodass man hier auf dem Bunker den Bunker sozusagen nicht nur als Blickfang erleben kann, sondern auch mit der eigenen Bewegung. Das stärkt die Wahrnehmung des Bunkers und ist etwas, das, glaube ich, auch die Prägung weiter verstärkt.
Überdies kann der Bunker stadtteilbezogen genutzt werden. 400 bis 500 Quadratmeter stehen mietfrei zur Verfügung, auch Gestaltungsflächen. Hier soll auch die Aufarbeitung der Geschichte des Bunkers mit hineingebracht werden. Ich finde, das ist eine große Chance, mehr Menschen an die Geschichte des Bunkers heranzuführen, als es jetzt der Fall ist; auch das ist etwas.
Zur Pflege des Grüns hat mein Kollege Schreiber schon einiges gesagt. Gut 7 500 Quadratmeter bedeuten auch einiges an Kosten, die dabei entstehen. Nach meiner Auffassung rechtfertigt das eine Verlängerung des bereits bis 2052 laufenden Erbbaurechts ohne weitere Erbbauzinsen. Und man muss ebenfalls sehen, dass noch die Investitionen hinzukommen und ein gewisses Investitionsrisiko besteht.
Wichtig ist mir, dass für die Bestandsmieter die Lasten, die sie mit dem Umbau tragen, angemessen und nicht überzogen sind. Deswegen haben wir unseren Zusatzantrag gestellt. Ich finde, wenn man einmal genau schaut – mein letzter Satz –, sieht man, dass in der Ausschusssitzung die Fragen, die von der LINKEN gestellt wurden, sehr ausführlich und, gerade auch bezüglich des Geldes, zufriedenstellend beantwortet worden sind. Ei
Meine Damen und Herren! Wir haben noch einen weiteren Redner und zwei Rednerinnen. Wenn Sie der Debatte nicht folgen mögen, dann reden Sie bitte draußen weiter. Ansonsten gebe ich jetzt Herrn Meyer das Wort und bitte um ein bisschen mehr Aufmerksamkeit. Ich klingele auch gern noch einmal, damit es bei allen angekommen ist.
Verehrte Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich muss etwas Wasser in den Wein gießen nach den Reden von Herrn Duge und auch von Philipp Heißner. Die Umbaupläne des Feldstraßenbunkers sind aus unserer Sicht ein weiteres Beispiel dafür, wie lax oder, sage ich lieber, wie flexibel der rot-grüne Senat mit seinen Denkmälern verfährt.
Es irritiert mich immer ein bisschen, wenn nur Applaus von der linken Seite kommt, aber ich bin ja noch nicht fertig.
Da reicht schon eine schnittige Visualisierung des hässlichen Betonklotzes und schon ist die grüne Seele in Rankpflanzen gehüllt. Dass Denkmalschutz nichts mit Stadtkosmetik zu tun hat, haben Sie, meine Damen und Herren von Rot-Grün, schon beim City-Hof nicht verstanden.
Dass aber ausgerechnet diejenigen, die gerade auf bezirklicher Ebene bei zusätzlichen Geschossen reflexartig Sozialwohnungen fordern, sich hier einmal eben 20 Meter im wahrsten Sinne des Wortes on top genehmigen, ist schon bemerkenswert, und das bei einem privaten Investor, der selbstverständlich kommerzielle Interessen verfolgt.
aber ich bin davon überzeugt, dass sich private und öffentliche Interessen in diesem Fall nicht ausschließen müssen. So sind gerade sowohl die kulturellen Angebote als auch die Nutzung für Sport und Freizeit in diesem dicht bebauten Quartier ausdrücklich zu begrüßen. Auch die Idee, hier einen öffentlichen Park zu gestalten, lehnen wir nicht kategorisch ab. Es bleiben allerdings große
Zweifel, weil die Versprechungen der berankten Wohlfühloase in 50 Metern Höhe insbesondere im Winterhalbjahr wohl kaum einzulösen sein werden.
Auch das Vertragswerk wirft viele Fragen auf. Welche rechtlichen und finanziellen Fallstricke sich für die Stadt in den uns nicht bekannten Anlagen des Erbpachtvertrags verstecken, bleibt letztlich ungeklärt. Deshalb werden wir dem Antrag nicht zustimmen, sondern uns enthalten.