Protocol of the Session on August 28, 2013

(Beifall bei der CDU, vereinzelt bei den GRÜNEN und bei Dr. Wieland Schinnenburg FDP)

Sie verweisen auf die Erfolge Wilhelmsburger Reichsstraße, A7-Deckel und U4. Keines dieser Projekte war eine Idee der SPD. Sie sind von der CDU vorbereitet worden, und das teilweise sogar gegen den Widerstand der SPD.

(Beifall bei der CDU, den GRÜNEN und bei Finn-Ole Ritter FDP – Zuruf von Dirk Kien- scherf SPD)

Damit wir uns da nicht missverstehen: Es ist gut, dass Sie diese Projekte weiterführen, aber schmücken Sie sich bitte nicht mit fremden Federn.

(Beifall bei der CDU)

Herr Horch, wie haben Sie sich verändert. Als Präses der Handelskammer hätten Sie diesen Senat für seine Verkehrspolitik scharf attackiert, und das zu Recht. Offenbar bemerken Sie nicht, dass die Hamburgerinnen und Hamburger sauer sind, weil sie sehen, dass das Thema Verkehr keine Priorität bei der SPD und Bürgermeister Scholz hat.

(Dr. Andreas Dressel SPD: So ein Quatsch!)

Da hilft es auch nicht, dass Sie Ihre fleißigen Mitarbeiter vorschieben. Es geht um die politische Verantwortung, die Sie dafür tragen, dass Hamburg im Verkehrschaos versinkt.

(Beifall bei der CDU und vereinzelt bei den GRÜNEN)

Und diese Staus – sie vernichten Lebenszeit und sie schwächen die Wirtschaftskraft für die Hamburgerinnen und Hamburger.

(Dirk Kienscherf SPD: Da hätten Sie mal vorher was tun sollen, Herr Wersich!)

Wie kann es denn sein, dass im Norden Verkehrsachsen lahmgelegt werden und gleichzeitig die UBahn nicht fährt? Wie kann es denn sein, dass man, wo man doch weiß, dass wir die Straßen sanieren müssen, zusätzlich zu diesen Baustellen die

ganze Stadt noch mit Großbaustellen für dieses dusselige Busbeschleunigungsprogramm überzieht? Das sind doch hausgemachte Probleme.

(Beifall bei der CDU und bei Martina Kaes- bach FDP)

Es ist nur gut, dass die SPD das mittlerweile selbst merkt, denn es werden Existenzen bedroht und es wird über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden. Und – es ist angesprochen worden – damit nicht genug. Zukünftig will der Senat auch noch an der A 1 und der A 7 gleichzeitig bauen, was bisher ein Tabu war.

Verantwortlich ist der Senat aber auch für weitere Belastungen für die Wirtschaft und den Hafen. Das vollmundige Versprechen, die Elbvertiefung schnell zu realisieren, konnte nicht gehalten werden. Der Ausbau der Kattwyk-Brücke, die für die Hafenhinterlandverkehre der Eisenbahn dringend notwendig ist, wird verschoben. Die norddeutschen Minister kommen zusammen und anstatt sich auf Verkehrsprojekte zu einigen und diese voranzubringen,

(Dr. Andreas Dressel SPD: Das tun sie doch!)

verkündigen sie den endgültigen Stopp aller Planungen für Kaltenkirchen. Das ist eine Verweigerungspolitik, aber das ist keine Gestaltungspolitik.

(Beifall bei der CDU – Dr. Andreas Dressel SPD: Träum weiter!)

Hier in Hamburg erleben wir eine ganze Reihe von kaum nachvollziehbaren Entscheidungen. Da soll die Stellplatzabgabe für alle Neubauten abgeschafft werden, und zwar sehenden Auges, dass man hier heute schon Probleme für morgen produziert. Da wird ein P+R-Stellplatz, der jeden Tag knackevoll ist, in eine Flüchtlingsunterkunft zweckentfremdet. Dann wird die Umgehung in Rissen aus dem Bundesverkehrswegeplan genommen, und heute hören wir, dass der HVV seine Preise zum zweiten Mal deutlich über der Inflationsrate erhöht, weil der Senat nicht bereit ist, das notwendige Geld zur Verfügung zu stellen, da er das alles schon für seine teuren Versprechen ausgegeben hat. Das ist die Rechnung, die die Hamburgerinnen und Hamburger jetzt zahlen sollen für die Abschaffung von Studiengebühren, kostenloses Mittagessen und andere Dinge.

(Beifall bei der CDU und vereinzelt bei der FDP – Glocke)

Herr Wersich, gestatten Sie eine Zwischenfrage von Frau Sudmann?

Nein, keine Zwischenfrage wegen der begrenzten Zeit.

(Senator Frank Horch)

(Zurufe von der SPD)

Diese Verkehrspolitik versteht keiner. Dieser Senat macht die schlechteste Verkehrspolitik, die je ein Senat seit dem Zweiten Weltkrieg in unserer Stadt gemacht hat.

(Beifall bei der CDU – Zurufe von der SPD: Oh!)

Wir fordern den Stopp der noch ausstehenden Maßnahmen des sinnlosen Busbeschleunigungsprogramms.

(Karin Timmermann SPD: Sie haben über- haupt nichts gemacht in der Verkehrspolitik!)

Wir fordern die verbesserte Baustellenkoordination, insbesondere im Hinblick auf den Bau des A7-Deckels, und eine Koordination der Bauarbeiten an U- und S-Bahn. Wir wollen den Ausbau der P+R-Angebote in Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen, damit die Pendler so früh wie möglich auf einen leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr umsteigen. Wir brauchen ein Verkehrskonzept mit der Förderung einer intelligenten Verkehrstechnik und eines modernen Verkehrsmanagementsystems, und wir brauchen eine leistungsfähige Stadtbahn.

(Karin Timmermann SPD: Das ist Ihnen ja spät eingefallen!)

Im Hinblick auf all das brauchen wir eine enge Zusammenarbeit im Norden zum Ausbau der überregionalen Verkehrssysteme und kein gegenseitiges Blockieren.

(Beifall bei der CDU)

Herr Bürgermeister, handeln Sie endlich zum Wohl der Stadt, und machen Sie Schluss mit dem Verkehrschaos.

(Beifall bei der CDU)

Herr Buschhüter hat nun das Wort.

Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Im ersten Teil der Debatte dachte ich: Was soll das eigentlich? Eine langweilige Debatte, das muss ich wirklich einmal sagen. Herr Hesse fragt, wann eigentlich einmal neue Antworten kämen. Wie können Sie neue Antworten erwarten, wenn Sie immer mit derselben alten Leier kommen?

(Beifall bei der SPD – Jörg Hamann CDU: Das war ja rhetorisch brillant!)

Herr Wersich, ich glaube, mit der Verkehrspolitik haben Sie es nicht so. Nach der wirklich fulminanten Rede von Senator Horch …

(Heiterkeit bei der CDU und der FDP)

Wir sind wirklich stolz darauf, dass wir Senator Horch in diesem Senat haben. Er ist ein großartiger Verkehrssenator und stellt all die Pappnasen von Mario Mettbach bis Anja Hajduk in den Schatten.

(Beifall bei der SPD – Glocke)

Herr Buschhüter, ich bin nicht sicher, ob ich Sie eben richtig verstanden habe, aber sicherheitshalber bitte ich Sie, beim parlamentarischen Sprachgebrauch zu bleiben. Und den Rest des Hauses bitte ich zuzuhören.

Ich werde es nicht wiederholen.

Herr Wersich, Ihre Rede war vorbereitet, und Sie sind in keiner Weise richtig auf das eingegangen, was Senator Horch gesagt hat. Dieses Geleier von Ihnen, immer wieder zu sagen, wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass, geht den Leuten langsam auf den Sack.

(Beifall bei der SPD – Glocke)

Herr Buschhüter, ich rufe Sie zur Ordnung.

Gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Dr. Schinnenburg?

Gut, dann fahren Sie bitte fort.

Wir haben von vielen kleinen Baustellen gehört. Jeder hat aus seinem Wahlkreis irgendetwas dabeigehabt, und insofern möchte ich auch meinen Beitrag beisteuern.