Welch weiter Weg von einem ineffizienten, unproduktiven und ungeliebten Zusammenschluss von Museen hin zu einer starken Kernstiftung und bürgernaher Verselbstständigung beziehungsweise Wiederverselbstständigung zweier Häuser.
Im Falle des Helms-Museums setzen wir jetzt noch einen drauf. 2,15 Millionen Euro aus dem Sanierungsfonds gehen nach Harburg, um den im Museumsgebäude eingerichteten Theatersaal zu sanieren. Harburg bekommt damit nicht nur sein angestammtes Museum wieder, sondern es bekommt ein veritables kulturelles Zentrum.
Ähnliches gilt für Bergedorf, das mit dem Museum im Schloss, mit dem Rieck-Haus und der sanierten und zum Weltkulturerbe angemeldeten Sternwarte nun eine kleine, aber sehr feine Museumslandschaft bekommen wird.
Meine Damen und Herren! Sie sehen, dass wir nicht mehr einseitig auf Leuchttürme und dirigistische Kultur von oben setzen.
Wir setzen auf Vielfalt, wir setzen auf Dezentralität, auf Bürgernähe, auf Teilhabe und auf die Einbindung neuer Zielgruppen.
Die Einbindung von Nachbarschaft und neuen Zielgruppen ist angesichts der nachwachsenden Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund und der fortdauernden, mit der sozialen Spaltung einhergehenden kulturellen Spaltung eine der vordringlichsten Aufgaben der Kulturarbeit in den nächsten Jahren.
Der Kulturhaushalt kann sich aber auch deshalb sehen lassen, weil wir mit der Kultur- und Tourismustaxe eine Mehreinnahme schaffen werden,
die überwiegend der Kultur zugutekommt und Hamburg als Kulturstandort mit großer Außenwirkung stärken wird.
Dadurch wird es möglich werden, die Ausstellungsmittel der Museen zu erhöhen. Dadurch wird es möglich werden, Festivals gut aufzustellen und auch kleinere Einrichtungen ins Marketing oder ins Ticketing einzubinden. Die haben gar nichts dagegen, die haben auch etwas davon. Dadurch wird es möglich, einen Elbkulturfonds einzurichten und der äußerst lebendigen freien Szene dieser Stadt, den innovativen internationalen Projekten, entscheidende Impulse zu geben.
für Kreativität offengehalten beziehungsweise geschaffen werden können. Deshalb werden weiterhin bis zu 300 000 Euro im Zwischennutzungsfonds zur Verfügung stehen, deshalb unterstützen wir weiterhin die Kreativgesellschaft, die neue Wege sucht oder auch bahnt, irgendwo zwischen Wirtschaft und Kunst, Kultur und Kreativität. Kunst und Kultur sind für eine Demokratie unabdingbare geistig-ideelle Lebensressourcen. Diese gilt es, allen Hamburgerinnen und Hamburgern zu erhalten und zugänglich zu machen, gleich ob jung oder alt, ob urdeutsch oder frisch zugewandert. Dem fühlen wir uns verpflichtet. – Vielen Dank
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Frau Kisseler sagte dem "Hamburger Abendblatt", als Sie frisch zur Kultursenatorin berufen worden war – Zitat –:
"Es geht darum, dass es ein valides Bekenntnis zur Notwendigkeit der Steigerung des Kulturetats gibt."
Frau Kisseler, dumm gelaufen, der Kulturhaushalt beweist genau das Gegenteil. Die SPD betreibt eine Sparpolitik und dazu noch eine ideenlose, zukunftsfeindliche Kulturpolitik. Das ist wirklich unglaublich.
Fakt ist nämlich, dass der Kulturhaushalt, wie auch schon Herr Wersich erwähnte, im Jahr 2014 zum ersten Mal seit zehn Jahren unter 2 Prozent sinkt. Fakt ist, dass der Senat Tarifabschlüsse mit den Gewerkschaften macht, ohne die Etats bei den Kultureinrichtungen entsprechend anzugleichen. Das sind Kürzungen in Millionenhöhe, und das ist ein Skandal.
sollen. Bei diesen gravierenden Einsparungen formuliert dann noch der Fraktionsvorsitzende der SPD vollmundig – Zitat –:
Es kommt aber noch schlimmer. Gestern in der Generaldebatte sagte Herr Dressel selbstgerecht, dass die HÖB nun besonders gut ausgestattet würde. Bei der Bücherhallenpolitik schlägt es dem Fass den Boden aus,
weil Ihre Investitionen überhaupt nichts nützen. Was wollen wir denn mit einem gut ausgestatteten Bücherbus, was wollen wir mit einer sanierten Bücherhalle, wenn kein Personal da ist? Die Bücherhallen müssen eine halbe Million Euro einsparen.
(Beifall bei den GRÜNEN, der CDU und der LINKEN – Dr. Andreas Dressel SPD: Sie ha- ben es wirklich nicht verstanden!)