Das Kaputtsparen soll doch nur wieder vertuscht werden. Die Öffentlichkeit soll erneut für dumm erklärt werden.
(Katrin Freund Partei Rechtsstaatlicher Offensive: Warum melden Sie ein Thema an, wenn Sie nicht dazu sprechen?)
Es wird trotzdem weniger Lehrerstellen geben. Die Sparauflagen fallen nicht weg, nein, sie werden versteckt. Die Arbeitszeit wird indirekt erhöht, indem Sie die Regelung, wer wie viele Stunden mehr arbeiten darf, in die Lehrerzimmer verlegen. Das Ganze führt dann zu einer Mehrbelastung der einzelnen Lehrerinnen und Lehrer durch größere Klassen.
(Martin Woestmeyer FDP: Halten Sie jetzt schon die Rede, die Sie morgen halten wollten? Reden Sie mal zum Bildungsbericht!)
Alles war bekannt und berechenbar, Frau Freund, doch das war allen drei Parteien offenbar egal, Hauptsache, es gab im Wahlkampf tolle Versprechungen. Aber wer dicke Backen macht, muss auch pfeifen können und jetzt werden Sie ausgepfiffen und das sogar bundesweit. Da wird beispielsweise getitelt: „Senator Lange, der Umfaller des Jahres“. Der FDP-Mann Kubicki nennt ihn „parteischädigend“. Die „Süddeutsche“ Zeitung schreibt: „Der Konteradmiral versenkt sich selbst.“
(Katrin Freund Partei Rechtsstaatlicher Offensive: Was hat das denn mit dem Bildungsbericht zu tun?)
Und schließlich hat Ihnen Ihr Landesvorsitzender, Herr Lange, ins Stammbuch geschrieben: Lehrer und Lehrerinnen hatten seit 50 Jahren keine Arbeitszeitabsenkung. Da werden Sie dann doch endgültig zum „Kenteradmiral“.
Der Bürgermeister hat es zugelassen, dass Ihr Bildungssenator zur Lachnummer verkommt, dass ihn keiner mehr ernst nimmt und nun die Frage im Raum steht: Wie lange noch?
(Dr. Wieland Schinnenburg FDP: Herr Buss, Sie müssen zum Thema kommen! – Beifall bei Martin Woestmeyer FDP)
Was hat denn Rotgrün mit dem Plus gemacht, das wir angeblich so zu bejammern haben? Wir haben in Hamburg rein rechnerisch einen Lehrer für 15 Schüler. Im Bundesdurchschnitt, Herr Schinnenburg, sind es 17 Schüler.
Was hat Rotgrün also mit diesem Plus gemacht? Wir haben die VHGS eingeführt, die Verlässliche Halbtagsgrundschule, die Förderung von Kindern aus Einwandererfamilien betrieben, denn Hamburg hat fast doppelt so viele davon als der Bundesdurchschnitt. Wir haben die Integration von behinderten Kindern und Jugendlichen in der Regelschule eingeführt sowie den Englischunterricht ab der dritten Klasse. Wir haben Präventions- und...
Wir haben uns Präventions- und Hilfssysteme – wie REBUS, die Beratungslehre – gewünscht und auch entsprechend durchgesetzt.
Der Bildungsbericht hat doch etwas damit zu tun, dass man darstellt, was in der Bildungsszene los ist; und das passt Ihnen jetzt natürlich nicht, das ist doch der Punkt.
Wir von Rotgrün haben mit diesem Plus die höchste Abiturientenquote in Deutschland erreicht, auch und gerade – dabei gucke ich Sie schon mal an –, weil die Gesamtschule in Hamburg dazu beiträgt, mehr Bildungschancen zu eröffnen.
... und Förderstunden, die woanders für Klassenwiederholer und zweite Bildungswege investiert werden, haben wir 29 von 38 Gesamtschulen, Herr Müller-Sönksen, mit einer Schülerschaft, deren Sozialindex unter dem Ham
burger Durchschnitt liegt. Unter den 63 Gymnasien in Hamburg sind es nur ganze sieben. Das können Sie nur mit dem ausgleichen, was Sie den Gesamtschulen wegnehmen wollen.
Sie wollen diese gute Arbeit vorsätzlich kaputtmachen. Für Sie ist doch die Gesamtschule das Sparschwein
und mit Ihrer Art von Bildungspolitik wollen Sie das Sparschwein mit Ihrem Bildungshammer zerschlagen. Den wahren Charakter Ihres Gedankens haben Sie selbst mit Ihrer Geschichte entlarvt, dass das alles staatlich subventionierte Privatförderstunden sind.
Dieses sagen Sie vor dem Hintergrund von PISA-Ergebnissen, die integrierte Schulsysteme und den Abbau von Bildungsbenachteiligung empfehlen. Sagen Sie doch endlich mal Ihren Wählern, was Sie wollen. Sie wollen Bildungschancen für die, die das Geld haben, für die Elite. Bei Ihnen bedeutet Bildung mehr Auslese.
(Burkhardt Müller-Sönksen FDP: Lächerlich! Das ist die Fortsetzung reiner sozialdemokratischer Vorurteile!)
Bei uns bedeutet Bildung mehr Förderung und Chancengleichheit und ein höheres Bildungsniveau für alle. Bei Ihnen bedeutet Bildung weniger Abiturienten und die Ausgrenzung der Schwachen.
Vor diesem Hintergrund ist es um so notwendiger, dass wir regelmäßig über diese Dinge im Rahmen eines Bildungsberichtes diskutieren. – Vielen Dank.