Herr Weinmeister, jetzt will ich noch einmal über Ihren Antrag sprechen. Er ist intellektuell so schlicht, dass man darüber wirklich noch ein paar Worte verlieren muss.
Sie bringen es tatsächlich fertig, Schulwahlfreiheit und Verkürzung der gymnasialen Mittelstufe in einem Antrag zu verbraten und uns verbieten zu wollen,
Sehr geehrte Frau Kollegin, Sie haben das Mikrofon. Zwischenrufe sind etwas Normales. Ich kann auch nicht feststellen, dass das so brutal ist, wie Sie das meinen. – Bitte, Sie haben das Wort.
Gut, ich fange also noch einmal an. Vielleicht ist Herr Weinmeister dann in der Lage, dem intellektuell zu folgen.
dass unsere Diskussion um G 8 den Gymnasien schaden wolle. Das ist wirklich eine intellektuelle Glanzleistung –
wenn ich gleichzeitig die Botschaft des Landesvorsitzenden des Hessischen Philologenverbandes Knud Dittmann vom Vertretertag in Fulda an die Kultusministerin sehe; ich zitiere aus der „Frankfurter Rundschau“ vom 09.11. dieses Jahres:
Er fordert die Abschaffung der verkürzten Schulzeit bis zum Abitur und stellt fest, das Turbo-Abitur führe zu einem Qualitätsverlust und einer immensen Belastung für die Gymnasiasten.
Meine Damen und Herren, der Realitätsverlust bei Ihnen muss wirklich sehr groß sein, wenn Sie sagen, wir greifen das Gymnasium an, weil wir die gleichen Argumente gebrauchen, die die Gymnasiallehrer in der Öffentlichkeit vertreten. Das ist wirklich eine Glanzleistung.
Ich will zum Abschluss kommen. Peter Harnack hat es in der letzten Woche in der „Frankfurter Rundschau“ sehr schön auf den Punkt gebracht: G 8 heißt mehr Frust und weniger Bildung, und deswegen muss das hessische Modell der verkürzten Gymnasialzeit zurückgenommen werden. Es muss abgeschafft werden.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Liebe Frau Kollegin Habermann, es sieht zwar fast so aus, als ob wir
heute hier im Partnerlook erscheinen – aber ich glaube, das ist auch die einzige Gemeinsamkeit, die ich heute Morgen bei uns beiden konstatieren kann.
Für eine Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur auf zwölf Jahre sprechen gute Gründe. In vielen anderen Ländern erreichen die Jugendlichen in gleicher Zeit vergleichbare Schulabschlüsse. Sie gewinnen Zeit, um sich frühzeitiger einen Berufsweg zu erschließen und ihre berufliche Existenz aufzubauen.
Die verkürzte Schulzeit, das Zentralabitur und die Profiloberstufe seien die Eckpfeiler des umgestalteten gymnasialen Bildungsganges. „Wir haben auf die veränderten Anforderungen von Hochschulen und Wirtschaft reagiert und erhöhen damit die Chancen unserer Abiturientinnen und Abiturienten im Studium und auf dem Arbeitsmarkt.“
Das Interesse der Schulen und Kommunen an den neuen Angeboten des Landes, das eine fundierte Umsetzung eines achtjährigen Gymnasiums ermöglicht, ist sehr erfreulich.
Das erste Zitat stammt von der Arbeitsgemeinschaft für Bildung der SPD Hamburg zur Einführung von G 8 in Hamburg.
Das zweite Zitat stammt von ihrer Kultusministerin aus Schleswig-Holstein, Ute Erdsiek-Rave. Sie hat sich am 27.09. dieses Jahres deutlich für G 8 ausgesprochen.
Das dritte Zitat stammt aus der Region direkt gegenüber, aus Mainz. Es ist die Originalantwort von Doris Ahnen auf ihrer Homepage zur Einführung von G 8 in neuen Modellprojekten in Rheinland-Pfalz.
Meine Damen und Herren, Sie sind doch in Ihrer eigenen SPD vollkommen isoliert, Sie sind doch autistisch.
Liebe Frau Habermann, Sie haben hier einen durchsichtigen Versuch gestartet, um den Eltern, die sich natürlich darüber Gedanken machen, ob die zusätzlichen Aufgaben und Inhalte, die auf die Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I zukommen, leistbar sind. Viele Eltern machen sich darüber Gedanken, das stimmt. Diese Gedanken muss man auch sehr ernst nehmen. Dass Sie aber diese Eltern dazu benutzen, Ihre Wahlkampfziele durchzusetzen,
Deswegen sagen wir ganz deutlich: Wir glauben, dass wir hier Veränderungen herbeiführen müssen. Deswegen ist es richtig, dass die Kultusministerin diese Arbeitsgruppe eingesetzt hat und dass daran gearbeitet wird.