Protocol of the Session on May 21, 2014

Ein zweiter wichtiger Baustein sollte sein, das Thema im Rahmen der Lehreraus- und Fortbildung weiterzuentwickeln. Auch hier muss man nicht von null anfangen. Die Sensibilisierung und die Behandlung

im Rahmen allgemeiner Module finden statt, aber auch hier gilt, die Entwicklung eigenständiger Ausbildungssequenzen würde nicht nur eine inhaltliche Vertiefung ermöglichen, sondern auch unterstreichen, dass uns dieses Thema wichtig ist und dass wir es nicht hinnehmen.

Entscheiden aber ist drittens: Einmünden muss dies in eigenständige Handreichungen und handlungsleitende Hinweise für alle Schulen, die man eben nicht erst in Notfallplänen oder Notfallkoffern finden darf. Die Reaktion auf Mobbing muss niedrigschwelliger sein, abgesehen davon, dass wahrscheinlich nicht jedes Mobbing als Notfall betrachtet wird, beinhaltet Notfallintervention ebenfalls nicht Prävention. Wir brauchen aber genau diese Sensibilität im Alltag, nicht erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Abschließend lassen Sie mich darauf hinweisen, Mobbing und Diskriminierung liegen häufig sehr nah beieinander. Verhalten, hier unerwünschtes Verhalten, mit Begriffen zu belegen, heißt, den ersten wichtigen Schritt hin zur Ächtung zu tun, heißt, ein Phänomen irgendwie begreifbar und kommunizierbar zu machen. Wir brauchen in diesem Sinne dann vielleicht auch gelegentlich mehr Mut und Konsequenz zur Erziehung, denn es handelt sich meistens um Verhaltensweisen, von denen die meisten sehr wohl wissen, dass es unerwünscht, ja schädlich ist. Dazu bedarf es einer Kultur des Hinsehens und des sich Kümmerns, insbesondere an den Schulen. – Herzlichen Dank!

(Beifall bei der CDU)

Als nächster Redner hat das Wort der Abgeordnete Gürlevik, SPD-Fraktion.

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren! Ich würde gar nicht mehr zur Schule kommen, sagte ein Schüler bei meinem Workshop zum Thema Mobbing in der Schule. Wenn jemand an diesen Punkt angelangt ist, dann ist es eigentlich schon fast zu spät, deshalb dürfen wir es erst gar nicht dazu kommen lassen, dass die Schule vermieden wird, indem wir hier ansetzen und Mobbingopfern frühzeitig helfen.

(Beifall bei der SPD und beim Bündnis 90/ Die Grünen)

Schülerinnen und Schüler werden beleidigt, ausgelacht und ignoriert, sie werden fertiggemacht, ausgegrenzt und bleiben auf der Strecke. Es werden Gerüchte und Lügen über die Opfer verbreitet, und das alles passiert nicht nur einmal, sondern anhaltend. Wer könnte denn in solch einer Situation gern zur Schule gehen, gute Leistungen erbringen oder gut schlafen? Niemand! Je länger ein Kind gemobbt wird, umso schwieriger wird es, und umso schwieriger wird es sein zu helfen, weil das Selbstbewusstsein bereits zerstört sein kann, die Leistungen darunter gelitten

haben können oder das Opfer vielleicht gar nicht mehr in der Schule erscheint.

Eine langfristige Erfassung von Zahlen, wie viele und wo genau Mobbingfälle stattgefunden haben, existiert zwar noch nicht, es ist aber richtig, dass die Bildungsbehörde auf unsere SPD-Initiative vor über einem Jahr reagiert und mit der Dokumentation angefangen hat. Opferzahlen brauchen wir, um die Dimension besser einordnen zu können, sie stellen aber nicht die Lösung dar. Mir geht es dabei vielmehr um die Art und um die Anzahl von Unterstützungs- und Hilfsangeboten und darum, dass feindseliges Verhalten als Auslöser von Mobbing mit Präventionsstrategien bekämpft wird, Mobbing frühzeitig erkannt und den Opfern geholfen wird, weil es ja gerade überall und unbemerkt stattfinden kann, sodass es jede und jeden treffen kann. Ein gemobbtes Kind ist ein gemobbtes Kind zu viel, und deshalb dürfen wir kein einziges Kind allein lassen.

(Beifall bei der SPD und beim Bündnis 90/ Die Grünen)

Deshalb müssen wir Handlungsstrategien entwickeln und dabei insbesondere die Eltern einbinden, denn sie sind es, die es schnell spüren, wenn es dem eigenen Kind nicht gut geht, wenn das Kind zum Beispiel immer häufiger zur Schule begleitet werden möchte, wenn das Kind plötzlich nicht mehr am Sportunterricht teilnehmen möchte, wenn die Leistungen des Kindes nachlassen oder es sich immer mehr zurückzieht, anfängt zu stottern oder Albträume und physische Beschwerden hat. Wenn es Anzeichen für derartige Verhaltensweisen gibt, dann sollte man nicht länger warten, sondern sofort handeln und das Gespräch suchen.

Ich habe mich mit Bremer Schülerinnen und Schülern getroffen, um die Betroffenen gemeinsam zu unterstützen, damit sie aus ihrer Angst und Isolation herauskommen. Kurzvorträge wurden gehalten, eine Wandzeitung erarbeitet und Rollenspiele dargestellt. Wir haben uns gemeinsam auf die Suche begeben und gefragt: Was ist Mobbing, wie entsteht Mobbing, und worin bestehen die Ursachen? Wer ist an Mobbing beteiligt, wessen Interessen sind berührt, welche Lösungen sind denkbar und welche Dimensionen, Bedeutungen und Konsequenzen ergeben sich durch das Mobbing auf der einen Seite und durch die Lösung auf der anderen Seite? Zum Schluss haben sich die Schülerinnen und Schüler positioniert und eine Entscheidung getroffen, wo stehe ich, wo stehen wir. Das Ergebnis, meine Damen und Herren, ist, dass diese Schülerinnen und Schüler, die heute in der Bürgerschaft auch unsere Gäste sind, Mobbing einstimmig geschlossen die rote Karte zeigen.

(Beifall bei der SPD und beim Bündnis 90/ Die Grünen)

Es ist nur ein Beispiel, das zeigt, wie eine friedliche Kultur des Miteinanders und insbesondere des Füreinanders gegen Mobbing mit demokratischen Prinzipien in der Schule und über die Schule hinaus entstehen kann und der soziale Umgang geregelt wird.

Mittlerweile spielt natürlich bei Mobbing auch der Einsatz von Medien eine große Rolle, denn Mobbing mit Medieneinsatz ist viel schneller, weitreichender, anonymer und damit einfacher, wenn zum Beispiel Bilder, Videos, Pinnwandeinträge bei Facebook oder WhatsApp einmal eben verbreitet werden. Das nennt man dann zwar Cybermobbing, an dieser Stelle möchte ich aber besonders betonen, dass Cybermobbing nichts anderes ist als Mobbing,

(Beifall bei der SPD)

das aber über andere Kanäle läuft. Daher kann Cybermobbing auch nur über das Erlernen von Reflexion, Rücksicht und Respekt, also das Erwerben von sozialen, emotionalen und kommunikativen Kompetenzen bekämpft werden.

In den letzten drei Jahren wurden zwar circa 160 Veranstaltungen mit 3 000 Personen durchgeführt, Kooperationen und Projekte mit Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, Beratungsstellen der Polizei Bremen und der Landesmedienanstalt existieren auch bereits. Eine Sensibilität für das Thema Mobbing, Zuständigkeiten sowie Kenntnisse über Entstehungs-, Präventions- und Interventionsmöglichkeiten und systematische Handlungsanweisungen und Notfallpläne sind in den Schulen im Übrigen auch vorhanden. Das ist zwar ein gutes Zeichen, das reicht uns aber noch nicht, denn alle Schulen müssen mitmachen.

Außerdem brauchen wir unbedingt auch die Einbindung von außerschulischen Bildungseinrichtungen: Kinder- und Jugendeinrichtungen, Arbeitskreise der Kinder- und Jugendhilfe und insbesondere auch die Unterstützung der Sportvereine und Kultureinrichtungen, denn sie sind diejenigen Organisationen, in denen die meisten Kinder und Jugendlichen Mitglieder sind.

Wir müssen somit die Schule als Sozialraum verstehen, der sich eben nicht mehr nur auf das Schulgrundstück begrenzt, sondern die vielfältigen Lebenswelten und Interessen der Jugendlichen einbezieht. Dazu brauchen wir im Großen wie im Kleinen funktionierende Netzwerke und Bündnisse, die alle gemeinsam das Nachdenken fördern. In diese Richtung wollen wir gehen, denn das ist der richtige Ansatz gegen Mobbing und Gewalt. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

(Beifall bei der SPD und beim Bündnis 90/ Die Grünen)

Als nächste Rednerin hat das Wort die Abgeordnete Frau Vogt, Fraktion DIE LINKE.

Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine Vorrednerinnen und Vorredner haben schon einige Vorschläge gemacht, wie wir mit dem Problem Mobbing an Schulen weiter umgehen. Ich habe eingangs erzählt, Schule ist ein sozialer Raum für Schülerinnen und Schüler, das heißt, Opfer von Mobbing zu sein, bedeutet nicht nur, dass man oft vielleicht auch als erwachsener Mensch mit Mobbing zu kämpfen hat, weil es neben der Familie eigentlich der soziale Raum ist, sondern es bedeutet natürlich auch, dass es eine ganz große Hürde für die schulischen Leistungen ist, weil Schülerinnen und Schüler, die gemobbt werden, nicht gern zur Schule gehen, sie ducken sich manchmal auch weg und haben dann natürlich auch Probleme, das eigentliche Ziel zu erreichen, das mit dem Schulbesuch auch noch verbunden wird, nämlich einen Schulabschluss zu bekommen. Daher denke ich – ich greife jetzt einmal das auf, was der Kollege Dr. vom Bruch gesagt hat –, es gibt mehrere Bereiche, in denen wir noch arbeiten müssen.

Herr Dr. vom Bruch hat eben zu Recht auf die Lehrerausbildung hingewiesen. Ich glaube, dass es sinnvoll ist, auch noch einmal zu schauen, was man da machen kann. Vielleicht ist dort sogar ein eigenes Modul im Lehramtsstudium möglich oder nötig, das müsste man einmal anschauen. Das ist der erste Punkt!

Zweitens ist es natürlich wichtig, etwas verlässlichere Zahlen zu bekommen, da gebe ich meinen Kolleginnen und Kollegen recht, ich weiß aber auch, dass es schwierig ist, weil das Problem beim Mobbing eben gerade auch sein kann, dass man es nicht so gern anzeigt, und es ist auch nicht immer für diejenigen sichtbar, die es an anderer Stelle anzeigen könnten. Daher fände ich es wichtig, dass man den Austausch derjenigen intensiviert, die sich unterstützend Schülerinnen und Schülern, die gemobbt werden, zur Seite stellen sollen. Das können zum Beispiel Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter sein, das können aber auch die Initiativen der Schülerinnen und Schüler sein, die es uns und auch der Behörde vielleicht einfacher machen, an die alltägliche Realität des Mobbings heranzukommen.

Ein dritter Punkt, der hier noch gar nicht erwähnt worden ist, aber den ich jetzt gern benennen möchte, weil ich ihn für sinnvoll halte, ist: Der Anfrage kann man entnehmen, dass jetzt auch bei den ReBUZ Anfragen mit Mobbinghintergrund explizit ausgewiesen werden. Das finde ich begrüßenswert, das finde ich super, und ich fände es an der Stelle aber auch sehr wichtig, dass wir hier zu Berichten und zu Auswertungen kommen – ich würde sagen, wir sollten einen Zeitraum von einem Jahr durchaus erst einmal abwarten – und in der Bildungsdeputation evaluieren, welches eigentlich der häufigste Punkt ist, aus welchen Gründen es diese Anfragen bei den ReBUZ gibt, aus welchen Gründen Mobbing an welchen Schulen funktioniert, denn das Problem beim Mobbing ist nämlich, dass es eben funktioniert, und wenn wir das

verhindern können, dann haben wir auch schon einen großen Schritt getan. Daher würde ich an dieser Stelle tatsächlich bitten, dass man sich das nach einem Jahr ernsthaft anschaut und auswertet. – Ich danke Ihnen!

(Beifall bei der LINKEN)

Als nächste Rednerin hat das Wort Frau Senatorin Professor Dr. Quante-Brandt.

Sehr geehrter Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Mobbing ist kein normaler Konflikt, Mobbing ist Gewalt, und dessen muss man sich bewusst sein.

(Beifall bei der SPD, beim Bündnis 90/Die Grünen und bei der LINKEN)

Dieses Phänomen, darauf ist schon hingewiesen worden, tritt in der Arbeitswelt und in der Schulwelt auf, und es ist auch darauf hingewiesen worden, dass man nicht die Wahl hat, in die Schule zu gehen, sondern es ist Pflicht. Dass wir uns deshalb dieser schulischen Realität auch in dieser Fragestellung ernsthaft zuwenden müssen, finde ich ausgesprochen gut, und mich macht es, ehrlich gesagt, sehr froh, dass wir hier parteiübergreifend die Auffassung teilen, alle Strategien nutzen zu müssen, um Mobbing einzudämmen.

(Beifall bei der SPD, beim Bündnis 90/Die Grünen und bei der LINKEN)

Das Deutsche Kinderhilfswerk hat gesagt, dass von 25 Kindern immer ein Kind gemobbt wird. Wenn das stimmt, dann sind das natürlich Zahlen, die ausgesprochen beunruhigend sind. Das sind Zahlen, die wirklich Anlass zur Sorge geben und auch Anlass geben, etwas zu tun. Meiner Auffassung nach haben wir schon das eine oder andere in den Schulen getan, vor allen Dingen haben wir den ersten wesentliche Schritt getan: Wir ignorieren Mobbing nicht, wir verharmlosen Mobbing nicht, sondern wir stellen uns den Auswirkungen von Mobbing, und wir stellen uns vor allem auch der Tatsache, dass wir Strategien zu entwickeln haben, damit es möglichst wenig Mobbing gibt.

(Beifall bei der SPD und beim Bündnis 90/ Die Grünen)

Ich sage das mit der Einschränkung, weil man sich von dem Mythos befreien sollte, dass eine Schule oder ein Arbeitsplatz frei von Mobbing sein kann, aber man kann in den Schulen schon das eine oder andere tun, um Mobbing einzudämmen, und das ist unser zentraler Auftrag. So zu tun, als wenn man gar nichts tun könne, wäre fatal, das tun wir nicht, und deswegen bin ich sehr froh, dass bei uns einhellig die Auffas

sung besteht – und das wird auch aus unserer Antwort auf die Große Anfrage deutlich: Mobbing ist nie harmlos, über Mobbing darf man nie lachen, die Grenze zwischen einem Scherz über einen Menschen und dem, dass es Mobbing wird, ist fließend, und da muss man sehr sensibel sein. Mobbing bedeutet körperliche und seelische Verletzungen, die am Ende zur sozialen Isolation führen, und Kinder und Jugendliche aus der sozialen Isolation wieder herauszubekommen, ist ausgesprochen kompliziert, dazu ist hier ja auch schon einiges gesagt worden.

Die Schulen haben einen klaren Auftrag, hinzuschauen, zu handeln und präventive Strategien zu entwickeln. Ich bin deswegen sehr froh, dass es uns seit dem Jahr 2012 gelungen ist, 3 600 Kinder mithilfe des LIS und der Unterstützung der Techniker Krankenkasse in das Projekt „Aktion Mobbingfreie Schule – Gemeinsam Klasse sein“ zu integrieren. Das sind die richtigen Ansätze, nämlich Schule und außerschulische Lernorte miteinander zu verbinden, um überhaupt das Thema Mobbing als ein Thema in der Schule zu behandeln, ohne dass es irgendetwas mit Leistungsbewertung zu tun hat, denn diese Grenze müssen wir auf alle Fälle auch ziehen.

Das Gute an diesem Projekt, das wir jetzt in den Schulen durchführen, ist eben, dass wir eine gemeinsame Qualifizierung von Lehrkräften, Sozialpädagogen und schulinternen Multiplikatoren haben. Wir knüpfen also an die multiprofessionellen Teams in den Schulen an, und das ist auch für die Bearbeitung von Mobbing ausgesprochen wichtig, darauf ist bereits eingegangen worden.

Wir haben Fortbildungen für die Jahrgangsteams. Auch dies ist in unserer Oberschulstruktur eine richtig gute Form der Zusammenarbeit, die es dann auch den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, unterschiedliche Personen anzusprechen. Natürlich muss eine Klassenlehrerin, ein Klassenlehrer eigentlich dafür ansprechbar sein, aber jeder von uns weiß, dass man nicht immer die Klassenlehrerin oder den Klassenlehrer ansprechen möchte, manchmal sind es ganz andere Personen, und dafür auch den Boden zu bereiten, halte ich für ausgesprochen wichtig und gut.

(Beifall bei der SPD und beim Bündnis 90/ Die Grünen)

Wir führen regelmäßig schon ab dem fünften Jahrgang eine Projektwoche zum Thema Mobbing durch, wir haben einen Anti-Mobbing-Koffer, und wir haben seit dem Jahr 2013 auch das Thema Cybermobbing integriert. Auch das ist eine gute Entwicklung, und es ist eine gute Entscheidung, dieses Thema mit zu behandeln, auch wenn wir alle wissen, dass dieses Thema nicht unbedingt aus der Schule kommt, aber in die Schule hineinwirken kann. Es ist aber vor allen Dingen ein zentrales Thema, dass wir uns an allen Schulen bemühen, eine Anti-Mobbing-Kultur aufzubauen, dass es uns gelingt, die Lehrkräfte dafür

zu sensibilisieren, egal, ob sie Fachlehrer oder Klassenlehrer sind, und dass wir auch alle pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür qualifizieren, sich als Ansprechpartner für die Schülerinnen und Schüler zu begreifen.

Es ist schon auf die Bedeutung der Eltern eingegangen worden. Ja, ich glaube auch, dass wir an dieser Stelle die Elternarbeit auch intensivieren müssen, denn es ist so, die Eltern bekommen am ehesten die gravierenden Veränderungen ihrer Kinder mit, und das, was sie an Veränderungen in der Verhaltensweise feststellen, muss der Schule mitgeteilt werden. Wir brauchen die Eltern, damit sie uns so etwas sagen und die Schule damit konfrontieren, dass etwas passiert, damit wir dann auch unmittelbar helfen können.

Wir haben in den ReBUZ genau diesen Arbeitsschwerpunkt aufgenommen. Sie sollen Teams bilden, die für die Schulen Ansprechpartner sind, um auch diesen Bereich als Ansprechstation zu stützen und zu etablieren, der nicht in die Schule eingebunden ist, denn wir wissen alle, dass es für Schülerinnen und Schüler schwierig ist, jemandem Dinge zu sagen, von dem sie auch bewertet werden.

Diese Frage der Neutralität, die man auch bei Mobbing benötigt, sichern wir darüber ab, und das ist für mich ein ganz wichtiger Punkt.

(Beifall bei der SPD)

Wir haben diese Arbeit der ReBUZ auch mit der Arbeit, die unser Notfallordner strukturiert, verbunden. Denn eines ist natürlich klar, wenn wir davon ausgehen, Mobbing ist Gewalt, dann kann es irgendwann auch in physische Gewalt einmünden. Dann brauchen wir genau auch dieses Eingreifen, das über den Notfallordner strukturiert ist.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass wir auch die Kooperation mit der Polizei an dieser Stelle suchen, weil wir eben den Übergang zwischen der seelischen Beeinträchtigung, der seelischen Zerstörung des Kindes auch sehen und dass es in körperliche Gewalt übergehen kann. Deswegen arbeiten wir mit der Polizei, dem Senator für Inneres und Sport, dem Zentrum für Elternbildung zusammen, um hier dann auch den Übergang zur Gewaltprävention sichern zu können. Wir haben dazu eine Kooperationsvereinbarung zur Gewaltprävention an Schulen abgeschlossen, und auch das macht deutlich macht, dass wir das Problem Mobbing auch in seiner gesamten Breite und in seiner gesamten Schärfe einordnen können.