Protocol of the Session on September 15, 2005

(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen)

Ich will auch sagen, dass an der Stelle auch so etwas dazu gehören würde, dass Jugendliche zum Beispiel auch Bewerbungsmappen erstellen sollten.

(Abg. Frau H ö v e l m a n n [SPD]: Das machen sie aber!)

Ja, teilweise läuft es auch noch mit einem Anruf! Ich fange da einmal an, und dann geht es ein bisschen per Zuruf. Mittlerweile, finde ich, ist es aber schon ein erster Baustein für ein Bewerbungstraining, dass Schülerinnen und Schüler lernen, wie man sich hinterher tatsächlich auf eine Lehrstelle bewirbt.

(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen)

Wozu sich diese Anfrage bedauerlicherweise total ausschweigt, sind Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. Das kommt darin nicht vor, obwohl klar ist, und das wissen auch alle, dass Migranten auf dem Lehrstellenmarkt deutlich geringere Chancen haben als Deutsche.

Uns geht es auch darum, dass die Eltern mit ins Boot gezogen werden müssen. Eltern kommt eine wichtige Aufgabe bei der Berufswahl zu. Darauf ist schon von meinen Vorrednerinnen hingewiesen worden. Das heißt aber auch, dass Schule die Eltern mit diesem Prozess nicht allein lassen darf, weil es für Eltern noch einmal deutlich schwieriger ist, tatsächlich 350 Berufe und auch die ganz neuen Berufe überhaupt im Blick zu behalten. Da ist es schon so, dass Lehrerinnen und Lehrer da den Eltern ein bisschen mehr Orientierung mitgeben müssen. Das hat auch die An

frage als Manko herausgearbeitet. Da würde ich mir wünschen, dass in Zukunft mehr passiert.

Was wir auch für falsch halten, ist, dass zwischen den Schularten sehr stark unterschieden wird. In der Hauptschule passiert noch eine ganze Menge, in der Sekundarschule schon weniger, und im Gymnasium passiert dann noch weniger. Da würden wir uns wünschen, dass für die Berufsorientierung auch in den anderen Schularten mehr getan wird und man sich da nicht nur auf die Hauptschule an dem Punkt konzentriert.

Wichtig sind für uns auch die Träger, die der Senat in seiner Antwort genannt hat, die da wichtig sind, was sie da alles machen, die Evangelische Kirche, das RAZ-Projekt und so weiter, denn das ist immer auch irgendwie ein Problem in diesem ganzen Prozess. Für uns ist es ganz wichtig, dass die ganz niederschwelligen Beratungsangebote von den Beratungsprojekten aufrechterhalten werden und auch nicht nur bis Mitte 2005 oder bis Ende 2005, sondern über das Jahr hinaus. Diese diversen Jugendprojekte haben eine ganz wichtige Funktion für die Jugendlichen bei dem Übergang in den Beruf, gerade in den sozialen Brennpunkten, weil sie einen hohen Vertrauensbonus für die Jugendlichen haben, gerade in diesen Stadtteilen, und die sind aus unserer Sicht unverzichtbar. Seit Jahren arbeiten diese Beratungsprojekte sehr erfolgreich und sehr nahe an diesen Jugendlichen, und darauf können wir aus meiner Sicht überhaupt nicht verzichten.

(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen)

Dazu gehört zum Beispiel auch das RAZ-Projekt der Evangelischen Kirche, davon ist auch die Rede gewesen in der Anfrage. Dieses RAZ-Projekt arbeitet zum Beispiel in Walle und Gröpelingen. Das Projekt wird jetzt seit dem 1. September nicht mehr finanziert. Das, finden wir, ehrlich gesagt, ist eine ganz falsche Weichenstellung.

(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen)

Da finden wir, dass sich der Bildungssenator und die Sozialsenatorin, die gerade nicht da ist, sich überlegen sollten, wie sie das weiterfinanzieren und von mir aus auch gemeinsam mit der Bagis, die genügend Geld hat und es noch nicht einmal ausgeben kann. Das fließt in Millionenhöhe wieder zurück an den Bund. Da finde ich, dass der Senat wirklich einmal ein bisschen breitere Schultern machen soll, dass er solche Projekte absichert, gerade das RAZ-Projekt ist wichtig für Jugendliche, an die kaum noch jemand herankommt.

Ich komme zum Schluss und ziehe hiermit auch das Fazit, dass gegenwärtig die Vorbereitung von Jugendlichen auf einen zentralen neuen Lebensabschnitt, nämlich die Vorbereitung auf das Berufsleben, im Mo

ment, was die Schulsituation anbelangt, reines Stückwerk ist, kein schlüssiges Konzept erkennbar ist und dass das vor dem Hintergrund, dass so viele Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlassen und zu wenig Jugendliche keine Lehrstelle bekommen, geradezu vorsintflutlich ist. Da würde ich mir wünschen, dass der Senator und die Bildungsbehörde wirklich eine Kohle zulegen, damit der Übergang von Schule und Beruf endlich auch zeitnah verbessert wird.

(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen)

Als Nächster hat das Wort Herr Senator Lemke.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir haben uns mit einem Thema zu befassen, das in der Tat für viele Jugendliche in unserem Land von allergrößter Bedeutung ist, weil es in unserer Verantwortung liegt, angesichts einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Situation, einer sehr schwierigen Situation auf dem Arbeitsmarkt den Jugendlichen entsprechende Angebote zu machen, die von ihnen auch angenommen werden. In dieser Frage des Übergangs von der Schule in den Beruf haben wir in den letzten Jahren enorme Anstrengungen unternommen. Ich gebe dabei zu, das wird nachher auch die Zusammenfassung sein, dass es uns besser gelingen muss, diese vielen einzelnen Anstrengungen besser zu vernetzen und einer stärkeren Verbindlichkeit zuzuführen.

Wir haben nach wie vor in unseren Schulen, aber auch in vielen anderen Bereichen, die mit Schule zusammenarbeiten, zu viele Beliebigkeiten. Man kann, aber man muss nicht! Es enttäuscht mich natürlich, wenn Sie hier in einer bildungspolitischen Debatte über dieses Thema reden und nicht genau darüber Bescheid wissen, was der Berufswahlpass ist, den wir seit Jahren hier auch im Parlament und in der Deputation auch diskutieren, wenn Sie dazu in einem solchen Debattenbeitrag fragen, was das überhaupt ist. Darüber sollten Sie sich vielleicht einmal von Frau Stahmann informieren lassen, damit Sie nicht im Parlament den Eindruck hinterlassen, dass dies in der Deputation nicht bekannt ist.

(Beifall bei der SPD – Abg. Frau S c h ö n [Bündnis 90/Die Grünen]: Dann erklären Sie es doch!)

Es ist nicht Aufgabe des Senators, Ihnen hier eine Nachhilfestunde zu erteilen.

(Beifall bei der SPD – Zurufe vom Bündnis 90/Die Grünen)

Da denke ich schon, dass man sich entsprechend vorbereiten muss, wenn man hier von vorsintflutlich redet und nicht einmal Bescheid weiß, dass wir seit Jah

ren an dieser Frage arbeiten, positiv arbeiten. Es ist in einer Modelleinführung und, wie es auch Frau Allers hier betont hat, Frau Böschen ist auch noch darauf eingegangen, genau in die richtige Richtung, dass wir sagen, wir machen das verbindlich. 2007 gibt es das nicht mehr beliebig, sondern verbindlich für das ganze Land, und das ist richtig so.

Wir haben ein ganz großes Problem, meine Damen und Herren, dass wir bei den Jugendlichen erstens zehn Prozent haben, die überhaupt keinen Schulabschluss haben. Wie sollen wir denen dann als Politik, auch als Wirtschaft einen Ausbildungsplatz vermitteln? Das ist so gut wie ausgeschlossen. Das heißt, da müssen wir als allererstes ansetzen. Diese Zahl, die in Finnland bei drei Prozent liegt, übrigens auch nicht bei null, sondern bei drei Prozent, auch im gelobten Land Finnland, müssen wir dringend von zehn in Richtung drei Prozent reduzieren. Da ist es aus meiner Sicht nicht ganz fair, wenn Sie salopp die Bremer Schulen angreifen und sagen, seht einmal, in Niedersachsen ist es deutlich besser.

Dann setzen Sie sich bitte mit den Ursachen auseinander! Auch hier verweise ich einmal auf ihre bildungspolitische Sprecherin. Sie weiß sehr genau, wie viel schwieriger es die Schulen in Bremen haben im Vergleich zu den Schulen in Niedersachsen, mit den Schülerinnen und Schülern entsprechende Ergebnisse hinzubekommen. Da stelle ich mich ausdrücklich vor die Schulen und gegen Ihre These, das sei doch in der Verantwortung der Bremer Schulen, und die seien so schlecht.

(Beifall bei der SPD)

Wir haben ein Problem über die zehn Prozent, die wir nicht mit einem Schulabschluss erreichen, dass die Ausbildungsfähigkeit und -willigkeit in unseren Schulen bei den Schülerinnen und Schülern, die abgehen, nicht so sind, wie ich das wünsche. Wir haben auch hier die Situation, dass die Schülerinnen und Schüler, wenn sie in den Beruf kommen, überhaupt nicht wissen, was sie eigentlich erwartet. Ich höre immer wieder Klagen, ich sehe das auch, ich lasse mich durch die Ausbildungstests von Jugendlichen, die mit ordentlichen Realschulabschlüssen in den Betrieb kommen, informieren. Das habe ich früher nicht glauben können, dass diese Tests von Jugendlichen mit Realschulabschluss, mit Zeugnissen, die um die drei liegen, abgegeben werden, wozu ich sage, das kann bitte nicht wahr sein, dass da so wenig hängen geblieben ist nach zehn Jahren Realschule!

Hier müssen wir die Kernkompetenzen gezielter erreichen bei den Schülerinnen und Schülern, weil wir ihnen die Möglichkeit, die Chancen geben müssen, wie sie in anderen Ländern offensichtlich erreicht werden, auch wenn die Voraussetzungen in anderen Bundesländern besser sind. Ich habe eben Niedersachsen erwähnt, aber mir fallen noch ein paar andere Bundesländer ein, die erheblich bessere Aus

gangssituationen haben, wenn ich mir Sozialhilfequoten anschaue oder die 40,7 Prozent derjenigen Schülerinnen und Schüler einfallen mit Migrationshintergrund, die bei Pisa entsprechend mit dabei waren. Das ist in anderen Ländern anders, aber ich kann es natürlich in meiner Verantwortung für alle Kinder nicht dulden, dass wir diesen Schülerinnen und Schülern in Bremen nicht ähnlich gute Chancen ermöglichen wie in den anderen Bundesländern.

(Beifall bei der SPD)

Das bedeutet in diesem Zusammenhang, meine Damen und Herren, wir müssen in den nächsten Jahren auch viel mehr auf Dinge achten, damit die Jugendlichen erfahren, was sie eigentlich draußen erwartet. Ich habe am letzten Freitag ein schönes Beispiel dafür in Rostrup erlebt. Rostrup ist das Ausbildungszentrum der Bauarbeiter. Herr Jägers, ich sehe ihn im Augenblick nicht hier, kennt sich da sehr gut aus, und ich habe es ihm gleich voller Freude berichtet. Dort machen wir Tages- und Zweitagesbesuche von Bremer Schulklassen, Jungen wie Mädchen übrigens gehen da hin. Die Mädchen werden davon nicht befreit und gehen lieber anderswo hin, nein, alle gehen da hin.

Dann ist mir dort etwas sehr Interessantes berichtet worden von dem Ausbildungszentrum. Da geht wenige Tage, bevor die Schülerinnen und Schüler mit einem Bus dahin gefahren werden, der Lehrmeister in die Schule und erzählt, was Sache ist. Das geht erst einmal damit los, wer um sieben morgens nicht am Bus ist, kommt nicht mit, der bleibt zu Hause. Da gibt es keine Einlaufphase von 7.30 Uhr bis 7.45 Uhr, sondern da sagt der Meister, um 7 Uhr morgens seid ihr alle da. Was eure Kleidung angeht, da zieht ihr euch so an, wie es sich auf dem Bau gehört. Da zieht ihr festes Schuhwerk an, und den Mädchen sage ich gleich, bauchnabelfrei ist nicht auf dem Bau, sondern da zieht ihr euch anständig aus, denn es ist eine Baustelle.

(Heiterkeit – Zurufe: An!)

Da zieht ihr euch so anständig an, dass ihr da auch entsprechend mit den Kollegen zusammenarbeitet. Wenn Sie dann Jungen und Mädchen einer neunten oder zehnten Klasse dort auf der Baustelle nur einen Tag sehen, ich bin nach wenigen Stunden dazu gekommen und habe mit den Jugendlichen gesprochen und habe gefragt, wie war ihnen das alles denn möglich, was die Kleidung angeht, die Disziplin, das Arbeitsverhalten, so sagen die Lehrer auch, wenn der Meister aus dem Betrieb kommt und sagt das, hat das einen völlig anderen Stellenwert, als würde der Lehrer nach dem dritten und vierten Jahr einmal erzählen, morgen kommt ihr einmal pünktlich, und ihr zieht euch auch etwas an, mit dem ihr auf der Baustelle arbeiten könnt. Das hat einen völlig anderen Stellenwert!

Das habe ich deshalb als Beispiel gesagt, weil es so wichtig ist zu erfahren, die Jugendlichen müssen in die Betriebe, sie müssen an die Arbeitsplätze und müssen sehen, wie es da läuft. Da genügen natürlich nicht ein oder zwei Tage. Da müssen wir den Kindern und Jugendlichen längere Zeiträume geben, insbesondere den Jugendlichen, die im kognitiven Bereich nicht so stark sind, dass sie jeden Erfolg haben. Jedes Kind hat Stärken!

(Beifall bei der SPD)

Diese Stärken den Kindern zu vermitteln, das muss auch Aufgabe von Bildung und Bildungspolitik sein. Es gibt kein Kind, das nichts kann! Diese Ausgangssituation müssen wir verstärkt nutzen für diese Kinder, die nicht im kognitiven Bereich so stark sind, dass sie die zweite oder dritte Fremdsprache noch lernen, die bringt ihnen übrigens nachher auch nichts. Wenn sie eine Malerlehre antreten und nicht die einfachsten Bruchrechnungen und Prozentrechnungen können, nützt ihnen die zweite Fremdsprache überhaupt nichts. Sie müssen Disziplin zeigen, sie müssen pünktlich, freundlich ihren Vorgesetzten und vor allem auch den Kunden gegenüber sein, und sie müssen die Grundkompetenzen, wie sie zum Beispiel in der Malerei oder im Baubereich erforderlich sind, mitbringen, wenn sie die zehnte Klasse absolviert haben, und, auch das ist sehr wichtig, meine Damen und Herren, sie müssen die ersten Erfahrungen positiv wie negativ gemacht haben.

Es gibt eine wissenschaftliche Untersuchung, die wir vor wenigen Jahren vorgelegt bekommen haben, in der statistisch nachgewiesen worden ist, wie viel weniger Abbrecherquoten es in dem Augenblick gibt, wenn die Schüler ein längeres Praktikum in dem Beruf gemacht haben. Es ist ganz klar nachgewiesen worden, dass es anschließend deutlich geringere Abbrecherquoten gibt. Was heißt das für uns? Das heißt, dass wir uns auf Praktika verstärken müssen, auf Praktika, die übrigens von den Schülern gewünscht werden, und nicht, weil ein Angebot gerade da ist. Ich denke an das türkische Mädchen, das mir einmal gesagt hat: Das ist das vierte Mal, das ich jetzt Metalle biegen muss, ich habe keine Lust, Metalle zu biegen, und ich will dort auch nicht arbeiten. Da ist es nicht sehr sinnvoll, nach dem dritten Kurs dann auch noch einen vierten Kurs anzubieten, weil gerade im Metallbereich irgendwo eine Schule oder eine Klasse Platz hat.

(Abg. Frau H ö v e l m a n n [SPD]: Richtig!)

Hier müssen wir deutlich besser werden, und das ist der einzige Punkt, liebe Frau Schön, bei dem ich Ihnen zustimmen kann, hier die vielen einzelnen Punkte zu vernetzen, verbindlicher zu machen. Da sind wir dann in der einen Frage einer Meinung.

Ich habe übrigens, das darf ich zum Abschluss sagen – –. Nein, ich wollte Ihnen noch etwas Schönes sagen, weil die Migrantenfrage angesprochen worden ist.

(Glocke)

Ich komme sofort zum Schluss! Die Migrantenfrage! In Rostrup stehen 100 Prozent junge, engagierte Auszubildende vor mir. Dann spreche ich mit ihnen über die Ausbildungssituation, zweiter Ausbildungsgang. Da habe ich festgestellt, dass 80 Prozent dieser Jugendlichen einen Migrationshintergrund hatten. Sie waren klasse, und sie werden ihren Mann beziehungsweise ihre Frau – es waren aber in diesem Fall, Entschuldigung, nur Kollegen, die vor mir standen – stehen, und sie werden ihren Weg gehen. Sie sind wunderbar in unsere Gesellschaft integriert. Deshalb kann ich nicht sagen – in dieser Vorlage kommt es zwar nicht vor –, dass wir diese Gruppe hier vernachlässigen. Junge Migranten, die engagiert nach der zehnten Klasse in Handwerksberufe oder in kaufmännische Berufe gehen, haben auch in unserer Gesellschaft Gott sei Dank eine reelle Chance. Wir müssen in der Förderung dieser Gruppe hier aber noch deutlich besser werden. Allerletzter Hinweis für die Deputation schon als Vorfreude: Nach den großen Erfolgen unserer Sommerkurse mit den Migrantenkindern, nach dem großen Erfolg der Förderkurse in den Osterferien, als wir 200 Kinder in Bremen und Bremerhaven prima gefördert haben, habe ich den Auftrag in die Behörde gegeben, in den Herbst- und Osterferien Kurse einzurichten mit JUMP und mit RAZ, Frau Schön, indem wir deren hohe Qualifikation annehmen und sagen, wir wollen mehreren 100 Jugendlichen zusätzlich zum schulischen Angebot eine Hilfe geben. Wir wollen sehen, wo liegen eure Stärken, wo sollt ihr euch engagieren, wo könnt ihr ein Praktikum absolvieren. Wir wollen da ein drei- bis fünftägiges Konzept erarbeiten, wir sind gerade dabei. Wir werden es der Bildungsdeputation in der nächsten Sitzung vorlegen. Wir nehmen, ähnlich wie bei den Sommerkursen und bei den Ostercamps, wenig Geld in die Hand. Wir werden sicherlich auch in diesem Bereich erfolgreich sein. – Vielen Dank!

(Beifall bei der SPD)

Als Nächste hat das Wort die Abgeordnete Frau Stahmann.

Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich habe mich jetzt doch noch einmal zu Wort gemeldet in Bezug auf das, was der Bildungssenator gesagt hat. Wir reden heute ja nicht das erste Mal über dieses Thema Übergang Schule/Beruf. Das haben wir ––––––– *) Von der Rednerin nicht überprüft.

in dieser Legislaturperiode schon häufiger getan, ebenso in der letzten. Ich weiß auch, dass dieses Thema in der vorletzten Legislaturperiode hier immer wieder eine Rolle gespielt hat. Dazu hat damals Herr Zachau gesprochen, Herr Mützelburg hat dazu geredet, Herr Möhle als arbeitsmarktpolitischer Sprecher hat dazu auch schon gesprochen. Ich muss feststellen, nach zehn Jahren großer Koalition – und diesen Schuh müssen Sie sich als Koalition auch anziehen – haben Sie keine Trendwende an den bremischen Schulen erreicht. Klar, wir haben eine schwierige Schülerschaft, aber es geht immer noch eine große Anzahl von Bremer Jugendlichen nach zehn Jahren Pflichtschulzeit, nach zehn Jahren großer Koalition ohne Schulabschluss von der Schule ab. Da muss ich auch diese Koalition fragen, welche Gründe es hat.

Ich finde es gut, Herr Senator, dass Sie hier einräumen, dass im Bereich der Migrantenförderung ein ganz enormer Nachholbedarf in Bremen herrscht. Pisa hat es uns ja auch noch einmal bescheinigt: Bremen ist das Bundesland, in dem wir einen sehr hohen Migrantenanteil von Kindern in der Schule haben. Über 40 Prozent haben einen Migrationshintergrund und brauchen deshalb auch spezielle Förderung, aber nicht erst in der Schule, sondern bereits im Kindergarten. Das gehört für mich in diese Diskussion hinein, dass der Senat auch diese Aufgabe aufnimmt und den Kindergarten an dieser Stelle unterstützt und das Sozialressort in dieser Frage nicht allein lässt.

(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen)